Sarah muss weg

 (5.2002)

aus meinem Tagebuch und Erinnerung

Am nächsten morgen, meine Mutter war noch nicht zurück, machte ich mir mein Frühstück. Ich ging zur Tür weil es geklingelt hatte. Mein Onkel Sören stand davor und begrüßte mich herzlich. "Na meine große - Schon wach?" Er kam dann rein und sagte das Mama länger weg sein würde und er auf uns aufpassen soll. Okay. Das macht er öfters mal und mir war es egal. Ich aß noch schnell mein Brot auf und holte mein nassen Schulranzen aus dem Bad. Schnell in mein Zimmer damit und Bücher tauschen. Nein, ich hatte natürlich keine neuen Bücher im Regal, wenn die mal nass sind vom baden. Das hab ich ja zum ersten mal gemacht. Nee, die Bücher von gestern raus und die für heute rein. Meine Sachen von gestern sind etwas nass gewesen, dachte mir aber nichts dabei. Dann setzte ich mir den Ranzen auf und ging zur Schule.

Als ich am Nachmittag wieder von der Schule kam, stand meine Mutter mit Onkel Sören im Eingang und unterhielt sich mit ihm. Ich schlich mich an den beiden vorbei und hörte dann hinter mir das Mama sagte das Sarah weg muss. Mir blieb die Spucke weg und drehte mich zu ihr um. "Nein, das geht hier nicht so weiter. Muss auch mal wieder was arbeiten!" erzählte sie meinem Onkel. "Sarah soll weg? Wohin denn?" fragte ich neugierig. "Das lass mal meine Sorge sein!" sagte sie und schickte mich nach oben.

Oben auf den letzten Stufen lauschte ich den beiden weiter. "Am besten wäre Berlin!" sagte mein Onkel zu ihr. Meine Augen wurden immer größer und ich verstand die Welt nicht mehr. Als mein Onkel weg war ging ich runter zu Mama und fragte ob es wegen mir ist, weil ich mit Schulranzen gebadet habe mit Sarah. "Quatsch, das hat doch mit dir nichts zu tun. Bekomme hier nur nicht mehr alles unter ein Hut. Dich, Sarah, meine Arbeit!"

Wegen dem Schulranzen hab ich noch ärger bekommen. Hatte ihn zwar zur Schule auf, aber mein Rücken wurde nass von ihm. Er war ja auch noch nicht ganz trocken gewesen heute morgen.

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