Gülle-Bad nach verlorener Wette (18.04.2005)

aus meinem Tagebuch
Wie so oft habe ich (noch 10) auch jetzt wieder eine Fußball-Wette mit anderen Schülern gemacht. Ich hatte gewettet das Hannover gegen Bayern gewinnt. Wenn ich gewinne, dann machen sie für mich einen Monat lang die Hausaufgaben und wenn ich verliere, dann soll ich komplett angezogen und mit Schulranzen in eine Badewanne voller Gülle steigen. Ich war mir sehr sicher das Hannover gewinnt und schlug ein.

Das Wochenende kam und ich hab natürlich nur an mein Werder Bremen gedacht und mir auch das Spiel angesehen. Es wurde leider verloren, aber egal. Danach hatte ich ganz andere Dinge im Kopf und auch zu tun, als an die Wette zu denken. Mama war in Berlin unterwegs, wegen ihrer Arbeit. Also musste ich mich um Sarah (6) und Yvonne (2) kümmern.

Am Sonntag, also gestern, kam meine Tante zu mir und meinte das Mama wohl noch länger weg sein wird und das sie jetzt das Kommando übernimmt. Alles klar, dachte ich und bin in mein Zimmer. Heute früh machte ich mich zur Schule fertig und zog meine Fleece-Jacke an und meine schwarzen Docker. Dazu meine Jeanshose und ein Pulli. Unterwäsche und Socken auch. Kurz was gegessen, eine geraucht und dann ab zur Schule.

In der ersten großen Pause kamen die Schüler auf mich zu, mit denen ich die Wette abschloss. "Ach du Scheiße! Hab ich total vergessen!" sagte ich da und die meinten das Bayern gewonnen hat und ich nach der Schule ein Gülle-Bad nehmen muss. "Was heute?" "Ja, heute! Wir warten bei den Fahrrädern auf dich!" Ich wusste gar nicht was ich machen sollte. Soll ich zu Fuß nach Hause? Oder mit dem Bus?

Die sechste Stunde nahte und ich hoffte das ich schneller bei den Fahrrädern bin, als die anderen. Also lief ich so schnell ich konnte zu meinem Fahrrad. Kaum bog ich um die Ecke, da standen die vier schon und warteten. "Na? Auch schon da?" sagte einer von den. Jeder Fluchtversuch schlug fehl. Ich musste also ein Gülle-Bad nehmen.

Sie fuhren mit mir zu einem Bauernhof. Einer vor mir, einer hinter mir, einer links und einer rechts. Flucht unmöglich. Wir stiegen ab und ich versuchte zu flüchten, aber die Jungs waren schneller und packten mich. "Wettschulden sind Ehrenschulden!" sagte zwei dann zu mir. "Du gehst da jetzt schön brav rein!"

Hinter dem Bauernhof auf einer kleinen Wiese, stand eine Badewanne mit Gülle. Es stank fürchterlich. "Na los, geh rein!" sagte der älteste von den vieren. Ich wollte gerade mein roten McNeill-Schulranzen absetzen, da sagte ein anderer: "Nee nee, schön auflassen und rein damit. So wie wir gewettet haben!" "Muss das sein?" fragte ich. "Los rein!" sagte der älteste wieder.

Ich stieg mit meinen guten Dockers in die Gülle und fragte ob ich wenigsten meine Fleece-Jacke ausziehen darf. Nein, durfte ich nicht. Ich sollte so rein, wie ich war. Ich kniete mich hin und fragte ob jemand eine Nasenklammer hat, wegen dem Gestank. "Wollen wir die ihr geben?" fragte der älteste. "Ja los komm, gib sie ihr!" sagten die anderen und lachten. Sie gaben mir aber keine Nasenklammer, sondern eine Taucherbrille.

"Hier setz auf!" Das machte ich dann auch und setzte mich in die Gülle. "Los hinlegen, richtig rein!" "Mein Schulranzen!" sagte ich. "Egal, leg dich hin!" sagte einer. Wiederwillig machte ich es dann auch. Dann fasste mir einer an den Kopf und drückte mich richtig rein. Ich versuchte mich zu wehren, aber nichts half. Zum Glück hatte ich die Taucherbrille auf und mir kam nichts in die Augen, aber leider etwas in den Mund. Die Jungs lachten und verschwanden.

Ich lag komplett bekleidet und mit meinem Schulranzen in der Gülle und fluchte. Ich schrie den vieren noch hinterher, aber sie rannten einfach weg und ließen mich allein. Mehrfach versuchte ich da rauszukommen. Immer wieder rutschte ich wieder rein. Als ich es dann endlich schaffte, kam ein Mann in der ferne auf mich zu. "Was machst du denn da? Spinnst du?" schrie er und ich rannte weg.

Völlig verdreckt und noch immer mit der Taucherbrille auf, fuhr ich mit dem Fahrrad in ein Waldstück und versteckte mich dort. Das Fahrrad und auch mich versteckte ich unter vielen Ästen und losen Blättern, die da rumlagen. Der Mann fand mich nicht, obwohl ich bestialisch stank. Ich traute mich da erstmal nicht raus und blieb liegen. Es war Taghell, wenn mich da jemand gesehen hätte. Oh weia.

Irgendwann wischte ich mir ein wenig von der Gülle von meiner Kleidung und dem Schulranzen. Meine Hände wischte ich im Sand ab und machte sie in einer Minipfütze sauber. So konnte ich dann eine rauchen. Die Taucherbrille ließ ich lieber auf, weil es so ekelig stank. Muss völlig bescheuert ausgesehen haben, aber in dem Moment war es mir egal.

Ich kam erst aus dem Versteck raus, als es dunkel wurde. Superschnell fuhr ich nach Hause, schmiss mein Fahrrad auf den Hof und rannte nach oben. "Wo kommst du denn jetzt erst her?" fragte mich meine Mutter beim raufrennen. "Und was stinkst du so ekelig?" fragte sie noch hinterher. Ich ging einfach weiter und verschwand im Bad unter der Dusche.

Mama kam mir hinterher und machte die Tür auf. "Wie siehst du denn aus? Was soll die Maskerade?" Mir wurde leicht schlecht und übergab mich. Da meckerte sie noch mehr, statt mir zu helfen. Ich nahm die Taucherbrille ab und wischte mir durchs Gesicht. "Hab ich dir erlaubt mit Schulranzen zu duschen?" fragte sie mich. Ich fing an zu weinen und erzählte ihr was passiert ist.

"Sieh zu das du die Sachen sauber bekommst und dann ab ins Bett!" meckerte sie und ging raus. Ich duschte ich kräftig ab und seifte mich komplett ein und spülte alles ab. Dann ließ ich das Wasser in die Badewanne und setzte mich hin. Immer noch mit Schulranzen auf. Das war mir da völlig egal. Das Wasser lief rein und ich wärmte mich drin.

Irgendwann kam Mama wieder rein und ich dachte das sie wieder mit mir meckern will. Also setzte ich mich hin und sagte das ich gleich fertig bin. Sie setzte sich aber auf den Rand und gab mir eine Zigarette und sagte das ich ihr alles nochmal erzählen soll. Ich nahm die Zigarette und rauchte. Als ich fertig mit erzählen war, sagte sie noch das ich das nächste mal besser nicht mehr sowas Wetten soll bzw. etwas anderes machen soll als mich in die Gülle zu setzen.

Da lachten wir dann beide und sie legte mir trockene Sachen hin. Für den nächsten Tag schrieb sie mir eine Entschuldigung für die Schule. Irgendwie und irgendwann musste ich ja meine Schulsachen sauber bekommen, weil die waren ganz schön dreckig geworden von dem Bad.

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