Badewanne im Hinterhof (25.01.2006)
aus meinem Tagebuch und aus meiner Erinnerung.
Heute war es doch ziemlich kalt draußen, so wie die
letzten Tage auch. Also zog ich morgens meinen silbergrauen
Stepp-Schneeanzug an und meine Winterstiefel mit Fell. In der Schule war es
damit ganz schön warm, aber es ging. Nach der Schule bin ich mit einigen anderen mit dem Bus nach Hause gefahren. Von der Haltestelle ist es noch ein ganzer Weg nach Hause. Ich hab noch eine Freundin und ein paar Jungs begleitet. Unterwegs fing es an zu schneeregnen. Da sind wir schnell in einem Torbogen gelaufen. Also wo es zum Hintereingang geht zwischen zwei Hochhäusern. Da haben wir den Schneeregen abgewartet. Einer der Jungs ist nach hinten durch zum Innenhof. Da schrie er auf einmal das da eine volle Badewanne steht. Wir sind dann alle dahin. Da stand wirklich in den Büschen eine alte Badewanne voller Dreckwasser. Der eine Junge schubste mich dann immer zur Wanne. Und dann meinten die drei Jungs eine Wette abschließen zu müssen. "Wetten das du dich nicht traust da rein zu gehen und dich hinzulegen?" Ich sah meine Freundin an und sie zuckte nur mit den Schultern. Ich wollte es dann auch nicht. Die Jungs gaben einfach keine Ruhe und dann stellte ich mich doch da rein. Alle lachten. "Leg dich rein Natalie!" sagte der eine. "Nee, lieber nicht. Ist mir zu kalt!" "Feigling!" sagte der andere. Die ließen mich einfach nicht in Ruhe. Ich hab versucht da wieder rauszukommen. "Leg dich hin!" sagten sie immer wieder. Wollte ich aber nicht. Es kam auch keiner zur Hilfe und meine Freundin machte dann mit. "Hinlegen, Hinlegen, Hinlegen!" rief sie und die anderen dann auch. Ich hab mich dann irgendwann in die Hocke gesetzt und und hab mich dann richtig reingelegt. Auf meinen Schulranzen. "Boa die macht das wirklich. Die ist verrückt!" sagte der eine und ein anderer "Kommt, schnell weg hier!" Die sind dann auch weg. Meine Freundin half mir noch kurz raus und ist dann auch weg. Und ich musste fast ein Kilometer mit den tropfnassen Schneeanzug nach Hause laufen. Im Dauerlauf bin ich gelaufen. Zuhause hat Mama mich so gesehen und mich in die Wanne geschickt. Da durfte ich mich warm abduschen und baden. Mit dem Anzug und den Stiefeln an. Ehrlich gesagt gehe ich so lieber schwimmen als zu baden. Meine Schulsachen waren etwas nass geworden, aber das meiste war trocken geblieben. |