Zum dritten mal die Schwimmsachen vergessen (05.10.2006)
| Heute hab ich wieder mit
Absicht meine Schwimmsachen vergessen. Zuhause hab ich (12) wie immer nach
dem Frühstück, meine Schuhe und Jacke angezogen und mein Schulranzen
aufgesetzt und im Wohnzimmer noch eine geraucht. Dabei hab ich Mama gefragt
ob ich so wie ich bin schwimmen darf. Sie verzog ihr Gesicht und sagte dann:
"Meinetwegen!" "Cool!" sagte ich und umarmte sie. "Übertreib es aber nicht!
Ich hol dich nach dem schwimmen ab!" In der Schule hab ich das fast jeden erzählt und die glaubten mir das nicht. Werden die schon sehen, dachte ich mir und ging ins Klassenzimmer. Dann war es endlich soweit. Doppelstunde Schwimmen. Im Schwimmbad angekommen bin ich zuerst mit den anderen zu den Umkleidekabinen. Nach ein paar Minuten bin ich dann so wie ich war. Mit Unterwäsche, braunen Lederstiefeln, Jeanshose, Pulli, meiner Steppjacke und meinem roten McNeill Schulranzen noch auf zum Schwimmbecken und gleich durch zum Bademeister und unserem Lehrer, die in der Kabine dort standen. Der Bademeister grinste schon als er mich sah. Beide guckten mich fragend an und ich fragte ob ich so wie ich bin ins Wasser gehen darf. Mein Lehrer gleich so: "Natalie! So nicht! Zieh dir was anderes an. Ich sah zum Bademeister und er zuckte nur die Schulter. Ich ging traurig wieder raus. Auf dem Weg zur Umkleide rutschte ich aus und landete im Wasser. Mit Ranzen auf. Der Bademeister lachte laut. Mein Lehrer fand es gar nicht so lustig. Ich schwamm auf einer Stelle und lachte mit. Dann kamen beide zu mir und mein Lehrer sagte dann das ich im Wasser bleiben kann. Das tat ich auch und schwamm hin und her, bis die anderen kamen. "Boah Natalie!" "Mit Schulranzen?" "Spinnst du?" und sowas kam von den anderen. "Lasst sie, ich hab es es ihr erlaubt!" sagte unser Lehrer. Dann fing der Unterricht an. Wir schwammen alle zwei Bahnen und dann sollten alle einmal vom Einmeterbrett springen. "Jetzt du Natalie!" sagte mein Lehrer zu mir. "Mit mein Ranzen auf?" fragte ich. "Mach schon!" sagte er. Ich ging dann rauf und sprang runter. Mit meinem Schulranzen auf. Das war richtig Cool. Das fanden die anderen auch und wollten auch mal mit mein Schulranzen runterspringen. Das gefiel dem Lehrer nicht und sagte: "Was ihr nach dem Unterricht macht, ist mir egal, aber nicht jetzt!" Ich sollte dann auch unter Wasser schwimmen, wie die anderen auch. Das machte mir noch sehr viel mehr Spaß. Zum Schluss war Rückenschwimmen dran, für die die es können. Ich versuchte es auch, mit Schulranzen auf. Klappte nicht so gut, aber ich hab es irgendwie geschafft. Der Schulranzen war irgendwie eine richtige Hilfe. Ich hab mich mit dem Kopf draufgelegt und bin geschwommen. Fand ich richtig geil. Ich hab ganz normal am Schwimmunterricht teilgenommen, wie die anderen auch. Nach dem Unterricht sind ein paar mit meinem Schulranzen vom Meterbrett gesprungen. Als sie ihn aufhatten sagten sie das der ganz schön schwer ist, so voller Wasser. Aber im Wasser geht das, da merkt man den kaum. Ich sprang dann auch nochmal runter und tauchte ab. Als ich hochkam stand meine Mama vor mir. "So, nun ist aber gut!" sagte sie und holte mich raus. Ich beugte mich nach vorne um das Wasser aus dem Ranzen zu lassen und ging mit ihr zu den Umkleidekabinen. Da zog ich mich dann um und Mama guckte in mein Schulranzen und meckerte. "Natalie Corinna! Was ist das denn hier?" Ich zog mein Pulli an und sagte dabei: "Meine Schulsachen! Wieso?" "Wieso? Die sind quatschnass!" "Ja, ich war ja auch mit im Wasser. Hast du mir heut morgen erlaubt!" Sie verdrehte ihren Augen und sagte nichts mehr. Im Auto stellte Mama mein nassen Schulranzen in den Kofferraum und legte die nassen Sachen in der Sporttasche daneben. "Das war das erste und letzte mal das du das machst! Du spinnst doch wohl! Einfach vor den anderen mit deinem vollen Schulranzen ins Wasser springen!" sagte sie dann und warf mir eine Zigarette nach hinten. "Im Auto?" fragte ich. "Du bringst mich völlig durcheinander mit dein ganzen Aktionen!" sagte sie und bat mich die Zigarette in die Tasche zu stecken. Die durfte ich dann zuhause rauchen. Es ist wirklich so passiert. Die nächsten Tage konnte ich nicht zur Schule, weil ich sehr starke Muskel und Rückenschmerzen hatte. Ich war es zwar gewohnt mit Kleidung und Schulranzen zu schwimmen, aber das war dann doch eine Nummer zu groß, glaub ich. Später hab ich noch im Klassenbuch gesehen, das ich für die Stunde eine zwei minus bekam. Danach hab ich das nicht mehr gemacht, aber ich durfte noch zweimal mit Turnhose und Regenjacke schwimmen. |
