Silvesterparty (31.12.2017 / 01.01.2018)

Kleine Anmerkung: Ich habe mir des Öfteren an diesem Tag Notizen gemacht,

weil ich wusste das es lustig und spannend wird. Mach ich eigentlich immer so.

Seit Weihnachten bin ich mit meinen Kids bei meiner Mutter. Es waren richtig schöne Tage gewesen über Weihnachten und danach. Aber davon wollte ich gar nichts erzählen, sondern von der Party an Silvester. Also los. Am Silvestermorgen nach dem Frühstück wurden alle etwas hektisch. Alle liefen durcheinander und keiner wusste so richtig was er anziehen sollte. Wir wollten  mit der ganzen Verwandtschaft zu Mittag in ein Restaurant und danach zu Maiks Eltern zur Poolparty. Die Mädels, also Yvonne (15), Chantal (10) und Jacqueline (6), zogen sich ein Kleid nach dem anderen an und wieder aus. Die haben mich und Mama halb Wahnsinnig gemacht damit. Mama guck mal hier, Mama guck mal da. Kann ich dies anziehen. Kann ich das anziehen. Meine Mutter verdrehte schon die Augen. Nach fast 2 Stunden haben es dann alle hinbekommen. Chantal hatte ihr neues Festkleid aus Samt an mit Bolero, Jacqueline ihr Prinzessinnkleid und Yvonne ihr neues Abendkleid mit Bolero. Alle drei mit schwarzen Lackschuhen, die sie zu Weihnachten bekommen hatten. Sarah die ja oben bei meiner Mutter wohnt, kam dann auch runter. Sie trug ebenfalls ihr neues Abendkleid und High Heels. Ich und Mama trugen auch Abendkleid und High Heels.

Meine beiden Söhne Lukas (7) und Tim (3) hatten ein Samtanzug an. Olaf, der ehemalige Freund meiner Mutter und Maik, mein Verlobter waren auch über Nacht bei uns. Beide hatten ein Anzug an. Sarahs Tochter war bei einer Freundin von ihr. Da noch ein wenig Zeit war, saßen wir alle im Wohnzimmer auf dem Sofa und am Esstisch nebenan. Es gab nichts mehr zu trinken oder zu Essen, weil sich keiner dreckig machen sollte. Mama sagte dann des Öfteren das Yvonne und Chantal später nicht mit ihren guten Schuhen und ihren neuen Steppjacken in den Pool gehen sollen. Wir spielten Karten oder unterhielten uns und rauchten dabei. So gegen halb zwölf zogen alle ihre Steppjacken an und los ging es. Meine Jungs und Jacqueline zu mir ins Auto, der Rest bei Mama und Maik ins Auto. Am Restaurant angekommen standen dort schon einige Tanten und Onkels dort, Oma und Opa waren auch dabei. Meine beiden Freundinnen Melanie (22) und Jessica (23) waren auch da. Sie hatten richtig schöne Abendkleider und Pumps an. Meine Tanten hatten Kleider an und trugen Pumps. Meine Onkels und die anderen Männer trugen alle ein Anzug.

Gegen Dreizehn Uhr waren wir dann endlich alle vollzählig und sind ins Restaurant. Der Chef kam gleich auf uns zu: "Ah, die Großfamilie, wie schön! Herzlich Willkommen in unserem Haus!" Wir begrüßten uns alle, lachten, zogen unsere Jacken aus und setzten uns an die vielen Tische, die für uns reserviert waren. Das Essen kam schnell, da wir ja auch angemeldet waren. Es gab reichlich Suppe. Danach gab es viel Fisch und Fleisch, viel Gemüse und andere Beilagen, und verschiedene Soßen. Zum Nachtisch gab es noch verschiedenes Eis und Cremes. Chantal hatte ihr schönes Samtkleid bekleckert, weil sie beim Essen vor sich hin geträumt hatte und dann ist es halt passiert. Es lagen ein paar Möhren und Soße auf dem Kleid. Sie ist dann auch gleich mit Mama auf die Toilette um die Flecken auszuspülen. Sauber und Fröhlich kamen sie zurück. Alles wieder sauber grinste sie und setzte sich wieder an den Tisch und aß weiter. Kaum gegessen da lag bei Jacqueline das Eis auf dem Kleid. Sie weinte, weil es ja ihr neues Kleid war. Mama ging dann wieder raus zur Toilette. Als sie wieder rein kamen, waren die meisten draußen eine Rauchen. Ich auch.

Chantal kam da auf mich zu und zog mich zur Seite. Sie flüsterte etwas. Ich verstand sie nicht und fragte nach. "Du hast doch noch deine Zahnspange, oder?" "Die ist zuhause!" sagte ich. "Kannst du die holen und nachher tragen, ich will nicht allein damit rumlaufen. Mama will das ich sie trage!" "Na, mal schauen, vielleicht!" sagte ich dann. "Bitte, Natalie, für mich!" sagte sie etwas traurig.
Dann sah ich wie Olaf zu Maik ins Auto stieg und beide davon fuhren. Wo die jetzt hin wollten weiß ich nicht. Bin dann erst mal wieder rein, weil so ohne Jacke war es doch etwas kalt draußen. Nach einigen vielen Unterhaltungen mit Tanten und Onkels am Tisch kam dann um 16 Uhr das große Kuchen und Torten essen. Olaf saß mir wieder gegenüber. Er grinste mich an. "Wo ist Maik?" wollte ich von ihm wissen. "Was habt ihr beiden angestellt?!?" "Nichts", sagte er. "Keine Ahnung wo er ist, wir sind zusammen wieder her gefahren!" Nach einigen Minuten dann kam er endlich. Er gab mir ein Kuss, setzte sich neben mir und meinte das er später noch eine kleine Überraschung für mich hat. Ich sah ihn fragend an und wollte wissen was es denn ist.

"Lass dich Überraschen!" sang er grinsend. "Blöd Kopf!" sagte ich zu ihm und er erwiderte: "Blond Kopf!" Ja, schon klar, er sprach mich auf meine blonden Haare an. Er hat ja selber welche. Und dann aßen wir Kuchen und Torte. Und wie soll es anders sein? Richtig, der nächste hat sich bekleckert. Meine Tante 1, sie saß neben meiner Mutter. Sie guckte zu ihr und fragte: "Claudia, gehst du mit mir kurz raus? Ich hab da ein Fleck auf dem Kleid!" Meine Mutter lachte laut und dann flog bei Chantal der Kuchen aufs Kleid. Mama lachte dann noch mehr. Und dann lachten irgendwie alle. Es war ja auch zu komisch. Gerade als Mama mit Chantal raus wollte, lief bei Yvonne ein Stück Torte am Bolero runter. "Was macht ihr denn hier?" fragte Mama. "Das waschen wir jetzt nicht raus, ihr könnt doch nachher damit in den Pool gehen!" sagte sie dann weiter. "Jetzt aber nicht übertreiben! Keine Tortenschlacht hier!" fügte meine Tante 2 hinzu. Sie ist sehr pingelig was Flecken angeht. Sie hat sich danach auch gleich ein Tisch weiter gesetzt. Danach ist eigentlich nicht mehr viel passiert. Yvonne Löffelte ihr Kleid sauber und wir aßen weiter.

Wir unterhielten uns wieder und lachten über Witze. Dann plötzlich ein Schrei. Tante 2 wollte sich ein Stück Torte auf den Teller tun und das kippte um. Die Sahne die oben drauf war, landete auf ihr Kleid. Sie sprang gleich auf, nahm ihre Handtasche und lief schreiend auf die Toilette. Wir anderen lachten darüber. Als sie wieder zurück kam war alles in Ordnung. Sie meckerte nur noch ein wenig. "Das Kleid, das war teuer. Extra Maßgeschneidert. Das muss in die Reinigung!" meckerte sie leise vor sich hin, aber trotzdem haben es einige gehört und kicherten. Ich fragte Olaf ob er nachher mit mir die kleinen nach Hause fahren kann, weil Maik noch was vor hatte bevor wir zu seinen Eltern fahren. Er nickte mit dem Kopf. Später, draußen, fragte ich ihn ob er mit seinem Anzug auch in den Pool gehen will. Er sagte: "Nein, der ist noch nicht so alt und außerdem hab ich gar keine trockenen Sachen mit!" Ich fand es ehrlich gesagt, sehr schön. Weil, ich mag ihn immer noch, und ich weiß nicht was passieren würde, wenn er damit in den Pool springt und schwimmt. Wir gingen wieder rein und holten unsere Jacken und Mäntel, Taschen usw..

Alle standen kreuz und Quer da rum. Wieder draußen, war Olaf auf einmal verschwunden. Ich packte Chantal und Jacqueline ins Auto und wollte dann Lukas holen. Der war auch weg. Na toll, das fängt ja gut an. Ich telefonierte mit Maik bzw. versuchte es. Mama ging auch nicht ran. Dann ging Olaf nicht ran. "Oh man, wo sind die alle? Wollen die mich verarschen?" Ich setzte mich ins Auto und steckte mein Stick in die Bordmaschine und hörte erst einmal ein wenig Techno. Die Kinder mögen es. Piep, Piep, eine SMS kam an. Von Sarah. "Lukas ist bei uns mit gefahren, wir sehen uns bei Maik!" Super, dachte ich und fuhr los. Erst mal zu meiner Oma 2, Jacqueline dort abliefern. Sie war nicht dabei und wollte auch nicht zur Party mitkommen. Sie fragte mich wo denn der große sei. "Bei der Party, nehme ich an. Lief alles nicht so wie es sollte!" Sie grinste und wünschte uns dann ein guten Rutsch ins neue Jahr. Ich fuhr dann noch kurz zu mir nach Hause um meine lose Zahnspange zu holen, damit Chantal nicht alleine damit rumlaufen muss. Bei Maik angekommen, kam mir Lukas gleich entgegen.

"Mama, ich durfte bei Opa mitfahren und vorne sitzen. Voll Cool das Auto. Total leise!" "Ja, ist ja schon gut. Wo ist Maik oder Olaf?" "Die sind hier irgendwo!" sagte er und lief zu Chantal rüber. Die beiden mögen sich. Warum auch nicht. Es waren ein paar Grills aufgestellt und eine kleine Bühne im hinteren Teil des Gartens. Gleich neben dem Poolgebäude. Davor stand eine große Holzwand. Sah aus wie eine riesen Kiste. Mannshoch. Viele Lichterketten hingen über den Bäumen und Sträuchern. Vom Dach zu den Bäumen und zum Poolgebäude auch. Viele Tische und Stühle standen überall und nirgends. Naja gut, immerhin waren ein Teil meiner Verwandtschaft da, ein Teil von Maik seiner Verwandtschaft, meine beiden Freundinnen und ein paar Nachbarn. Also insgesamt Achtunddreißig. Musik war auch überall zu hören. Wir standen alle da rum und unterhielten uns. So gegen Zwanzig Uhr lagen die ersten Würste und Schnitzel auf dem Grill. Maiks Mutter und ein paar Nachbarn deckten die Tische auf. Viele Salate, hauptsächlich Kartoffel- und Nudelsalate. Ein paar Nachbarn und meine Tante 1 sind ins Poolgebäude und sind ins Wasser gesprungen, so wie sie waren. Tante 1 sogar mit ihrer Handtasche um. Ungefähr eine halbe Stunde später konnten wir essen.

 Alle hatten noch immer ihre guten Sachen an.  Auch die Kinder. Und, naja was soll es. Es lagen wieder Essensreste auf dem Schoß. Sie wischten es aber nur alle kurz weg und aßen und tranken weiter. Es war schon komisch so im kalten draußen zu sitzen und zu Grillen, aber macht nichts. Ein paar sind auch mit ihren Tellern und Bechern ins Haus gegangen. Ein paar andere und ich sind ins Poolgebäude gegangen um dort zu essen. Es war ja auch schön warm da drin. Tante 1 stand im Wasser am Beckenrand, ihre Handtasche noch immer um und aß Salat und trank ein Bier. Sah schon irre aus. Die Kinder spielten ein wenig im Garten. Als ich mir noch was zu essen holen wollte und rausging, sah ich wie Lukas gerade mit Sarah kriegen spielt. Ich nahm ihn zur Seite und sagte  ihm das er sein Anzug nicht dreckig machen soll. Eigentlich sollte er auch bei Oma sein. Sarah machte ihre Hand auf und zu und meinte dann: "Meckere doch nicht immer mit ihm. Wir gehen doch eh nachher alle mit Klamotten in den Pool!" "Lukas nicht!", sagte ich. Später stand ich mit Chantal an der Bühne und rauchte mit ihr eine.

Lukas wollte auch mal ziehen, wollte ich aber nicht. "Dafür bist du noch zu jung!", sagte ich und dann ging er wieder.  Dann kamen Olaf und Maik auf mich zu. Maik hielt ein großes Paket in der Hand. Ich sah ihn an als wäre es normal. Ich dachte da wäre das Feuerwerk drin und machte Platz damit er auf die Bühne kann. Er stellte es ab, umarmte mich, gab mir ein Kuss und sagte: "Das ist deine Überraschung. Ich wollte es dir schon zu Weihnachten schenken, aber da kam es nicht an. Jetzt ist es da. Ich hoffe du freust dich da drüber!" Ich lächelte ihn an. "Hast du deine Zahnspange drin?", fragte er. "Ja, damit Chantal nicht die einzige ist die eine trägt!" sagte ich grinsend. "Na, dann pack mal dein Paket aus!" sagte er und grinste die ganze Zeit dabei. Ich tat es dann auch. Paket aufgerissen. Ich sah rein und erstarrte für kurze Zeit. "Was ist das denn? Bist du verrückt?" "Dein erster Schulranzen!", sagte er. Ich wusste nicht was ich sagen soll und stotterte vor mich hin. Dann umarmte ich ihn und knutschte ihn ab.

Ich war ja damals sehr traurig darüber, das der Schulranzen kaputt gegangen ist und ich ihn nicht mehr zur Schule tragen konnte. Ich hab richtig hinterher getrauert. Mama wollte mir damals nicht den selben nochmal kaufen. Pech gehabt, sagte sie immer nur. Seit ca. 5 Jahren sehe ich immer wieder im Internet nach und in der Stadt ob ich den selben wieder finde. Aber nie Glück gehabt. Jetzt hab ich ihn wieder. Und er sieht aus wie Neu. "Der ist neu!", sagte er dann. Ich rückte meine Brille zurecht und setzte mir den Schulranzen sofort auf und lief damit rum. War mir egal was alle denken. Ich hatte mein ersten Schulranzen wieder und freute mich wie am ersten Schultag. Mein Lieblingsonkel sah mich so rum rennen und fragte: "Mensch Natalie, bist du aber groß geworden. Bist du nicht zu groß für die Grundschule?" Alle lachten. Ich ging an einen Tisch und setzte mich hin. Maik kam zu mir und wollte wissen ob ich den nicht wieder absetzen will. "Nein!" sagte ich. "Den lasse ich jetzt auf!". "Da sind aber noch andere Geschenke drin!", sagte er. Hab mich schon gewundert warum der so schwer ist.

Ich setzte ihn ab und sah rein. Nahm ein Geschenk nach dem anderen raus. Alles war eingepackt. Ich machte nur ein paar auf. Ein paar CDs und Kassetten - Hörspiele. Zwei dicke Bücher. Den Rest packte ich wieder rein und setzte ihn wieder auf. Maik grinste nur. "Siehst aus wie damals in der vierten mit der Zahnspange und Schulranzen auf!" Ich streckte ihm die Zunge raus und trank mein Bier aus. Eine Stunde später war es dann soweit. Maiks Vater ging auf die Bühne und machte die Musik leiser. Dann hielt er eine blöde rede. Keiner wusste genau was er da redet. Er merkte es glaub ich auch und begann mit Karaoke. Alle waren am lachen. Und dann ging einer nach dem anderen auf die Bühne und sang. Um kurz vor Mitternacht unterbrach Maiks Vater das ganze, und zog hinter der Mannshohen Wand ein Wagen hervor und nahm die Decke ab. Es waren Raketen zu sehen. Ziemlich viele möchte ich sagen. Dann ging alles Ratz Fatz. Wir zählten die Sekunden runter und er zündete die Schnur an. Die paar, die im Pool waren, standen quatsch nass vor der Tür und sahen zu.

Es war ein ziemlich großes Feuerwerk, wie gesagt. Es dauerte auch einige viele Minuten. Es waren mindestens 20 Batterien dabei. Danach gingen einige auf die Straße und zündeten dort Böller an und Kinderfeuerwerk. Auch Raketen waren wieder dabei. Die anderen haben auf der Bühne getanzt und Karaoke gesungen. Ein paar waren im Pool. Nach der Böllerei auf der Straße standen alle wieder im Garten. Ein paar haben sich da schon verabschiedet und sind gegangen. Keine Ahnung wie viele noch da waren. Irgendwann ging ich in Richtung Pool um zu sehen wer alles schon drin ist und was sie an haben. Ich zählte sieben. Alle ohne Jacke, die Schuhe standen um den Pool herum. Ich stand mit dem Rücken zum Pool und unterhielt mich mit Melanie. Irgendwie wurde es auf einmal ziemlich voll vor dem Pool und die ersten fielen ins Wasser. Wir hatten Glück. Die Musik wurde lauter und dann sind wieder einige nach draußen in den Garten. Dann drängte sich Olaf (Mama damaliger Freund) an uns vorbei in Richtung meiner Mutter. Er kam so dicht an mir vorbei, das ich rückwärts in den Pool gefallen bin. Mit dem Schulranzen voraus.

 Meine Zigaretten, die ich in der Hand hatte, konnte ich grade noch so von mir wegschmeißen. Erst schrie ich kurz auf, dann grinste ich nur noch. Chantal fing die Schachtel auf und bedankte sich lächelnd. Sie machte sich auch gleich eine an. "Na, toll, jetzt qualmt sie meine Zigaretten weg. Egal!", sagte ich leise vor mir hin und schwamm ein wenig. Wenn ich schon mal drin bin, kann ich es ja auch ausnutzen, oder?!? Dann klingelte mein Smartphone in meiner Jackentasche. Ich schwamm an den Rand und zog es aus der Tasche. Es ist Wasserdicht, so kann ich auch im Pool was texten oder Telefonieren. Ich ging ran. Es war Maik. Er wollte wissen wo ich bin. Als ich ihm sagte das ich samt Klamotten im Pool bin, fing er an zu lachen. Dann fragte er mich nach dem Schulranzen. "Tja, den hab ich auf!" sagte ich. Erst kam nichts von ihm, dann meinte er, das ich ihn schnell absetzen soll, weil da noch andere Geschenke drin sind für mich und dann legte er auf. Als ich den Ranzen abnahm und ihn gerade am Beckenrand abstellte, kam er schon daher gelaufen. "Ah, was machst du denn?" wollte er wissen.

 "Kann ich nichts für, Olaf hat sich an uns vorbeigequetscht und dann hab ich mein Gleichgewicht verloren und bin Rückwärts im Pool gelandet!" erwiderte ich. Er machte den Ranzen auf und nahm ein paar Geschenke raus, legte sie auf die Bank und kam zurück. "So, jetzt kannst du ihn von mir aus wieder aufsetzen und schwimmen!" sagte er und grinste mich an. "Da brauchst du gar nicht zu grinsen, das mach ich jetzt auch!" sagte ich und setzte den Schulranzen wieder auf und schwamm davon. Er sprang mit seinem kompletten Anzug, den er anhatte, hinterher. Wir schwammen so einige Minuten umher und dann tauchte ich kurz ab. Er sah mir zu und schwamm nur auf einer Stelle umher. Als ich wieder auftauchte, sah ich das auch Olaf mit seinem Anzug im Pool war und sich mit Maik unterhielt. War mir irgendwie klar, das er auch im Pool landet. Beim Essen am Nachmittag sagte er noch, das er nicht mit in den Pool kommt. So ist er eben. Ich schwamm auf die beiden zu und grinste. "Wo warst du überhaupt nach dem Essen auf einmal hin. Du wolltest doch mit mir die Kinder nach Hause bringen?" fragte ich Olaf.

 "War doch die ganze Zeit da! Du warst auf einmal weg!" gab er mir zu verstehen. "Die Kids sind doch zu Hause, oder nicht. Jedenfalls sehe ich sie nicht!" sagte er weiter. Ich sah ihn nur blöde an und sagte dann das der große hier ist. Er runzelte die Stirn und fragte wo er denn sei? "Keine Ahnung!" sah ich ihn Schulterzuckend an und fügte hinzu: "Ich hoffe nicht beim Grill. Er hat sein neuen Anzug an, den er von uns zu Weihnachten bekommen hat!" "Damit kann er doch am Grill stehen!?! der brennt schon nicht ab. Und außerdem kann er dann ja auch, wenn's passiert, in den Pool springen!" sagte er etwas lachend. "Du spinnst wohl, der ist aus Samt und war teuer!" sagte ich und sah ihn sauer an. Dann schwamm ich mit Maik davon und ging mit ihm die Treppe aus dem Pool raus, sah mich dort um und ging dann so nass wie ich war nach draußen um Lukas zu suchen. Er stand bei meinem Onkel 2, der gerade an seinem Sakko zu schaffen war. Ich ging sofort hin und fragte was los ist. Mein Onkel grinste und meinte dann das er nur ein wenig Ketchup auf dem Sakko hat.

 Als wäre das nichts. Ich schüttelte nur den Kopf und ging wieder ins Warme. Melanie stand gerade bei Chantal und rauchte mit ihr eine. Beide noch trocken. "Das geht doch wohl nicht, das ihr noch trocken seid!" spaßte ich und nahm Chantal an die Arme und schubste sie in Richtung Pool und zog sie gleich wieder zurück. "Spinnst du?" schrie sie mich an. "Nicht mit den Schuhen und der Jacke!" sagte sie etwas wütend. Dann lachte sie, weil sie ihre obere Zahnspange beim reden rausgespuckt hatte. Ein Teil von der Spucke hab ich abbekommen. Igitt. "Wo ist denn deine Spange, die wolltest du doch tragen?!?" fragte sie wieder etwas wütend. "In meiner Jackentasche!" grinste ich sie an. "Na toll! Mach die rein oder ich packe meine auch weg!" sagte sie und sah mich dabei etwas traurig an. "Ja ok, ich mach sie wieder rein!" sagte ich und tat es dann auch. Dann rauchten wir zu dritt eine, unterhielten uns und gingen danach an den Rand vom Pool und fassten uns an die Hände. "Bei drei! sagte ich.

  Chantal sah mich fragend an und fragte dann: "Mit alles?!?" Melanie strahlte sie an und sagte "Natürlich, was dachtest du denn?" "Darf ich doch gar nicht! Wenn das Mama sieht!" sagte Chantal. "Ich bin doch auch reingeflogen und keiner Meckert!" sagte ich daraufhin. Sie wollte erst nicht und ging zur Bank und setzte sich drauf. Melanie und ich fassten uns an die Hand und sprangen in den Pool. Nach einigen Minuten kam Lukas daher und setzte sich neben Chantal auf die Bank und unterhielt sich mit ihr. Ich schwamm zu den beiden hin und winkte sie zu mir. "Kommt doch beide mit in den Pool, dann fällt es nicht so auf! Dann kannst du auch alles an lassen!", sagte ich zu Chantal. Lukas sah mich an und fragte ob er seine Sachen auch an lassen darf. Ich öffnete nur meine Arme und dann sprang er mit seinem Samtanzug in den Pool. Chantal dann hinterher. "Na siehst du, geht doch!" sagte ich zu ihr und dann schwammen wir ein bisschen am Rand auf und ab. Dann schwammen wir zu Melanie, die mit ihrer Beinprothese am Beckenrand saß. Die Füße im Wasser.

Wir unterhielten uns kurz und dann klopfte jemand auf mein Schulranzen, den ich ja noch aufhatte. Ich drehte mich zur Seite und da stand mein Onkel 2 mit seinem kompletten Anzug neben mir im Wasser. Ich fühlte mich da kurz wie bei meinem 15ten Geburtstag. Da war es ja auch so. Nur ohne Ranzen auf. "So geht der Fleck natürlich noch besser raus!" sagte er zu mir und zeigte auf Lukas sein Sakko. Ich lachte nur und umarmte ihn. Er gab mir ein Küsschen und schwamm davon. Ich saß mich dann mit Lukas neben Melanie und nahm immer wieder meine Füße aus dem Wasser und packte sie wieder rein. Melli sah mich an und meinte: "Du tauchst deine High Heels immer wieder unter Wasser als hättest du überhaupt keine Schuhe an!" "Jetzt wo du es sagst!" grinste ich sie an und machte weiter. Dann lachten wir! Ich sah mich um, wer noch trocken ist. Alle nass, selbst meine Tante 2, die ja beim Essen gemeckert hatte das ihr gutes Kleid beschmutzt wurde. Am Rand lagen einige Schuhe, Taschen und Jacken, die im Pool getragen wurden.

Sarah hatte dann den Einfall, das wir Kinder und Jugendlichen ein Wettschwimmen machen könnten. Dazu muss aber jeder alles wieder anziehen was er oder sie anhatte. Das taten dann auch alle. Jungs gegen Mädchen. Zuerst die Jungs. Da war Maik der erste, dann die Mädchen, da war Sarah die erste. Und so weiter. Einfach nur Vollbekleidet eine Bahn schwimmen, abtauchen und unter Wasser zurück schwimmen. Melanie kam mit ihrer Beinprothese nicht so schnell vorwärts wie die anderen, aber unter Wasser, da gab sie so richtig Gas. Selbst mit ihrer dicken Daunenjacke kam sie gut voran. Dann kam ich an die Reihe. Ich schwamm einmal rüber und hatte dann leichte Probleme mit dem Schulranzen zu tauchen. Schaffte es dann aber und schwamm die komplette Bahn unter Wasser zurück. Mit der dicken roten Steppjacke an. Ich war übrigens die einzige die ein Schulranzen auf hatte. Ich mein, wenn ich schon mal mit dem Ranzen im Pool bin, dann lasse ich ihn auch auf. Das lasse ich mir nicht nehmen. Am Ende wurden alle Zeiten zusammen gezählt und durch die Anzahl der jeweiligen Personen geteilt. Die Jungs haben gewonnen. Wäre ich besser mit dem Ranzen unter Wasser gekommen, hätten wir gewonnen.

 Naja, es gab ja kein Gewinn oder so was. Hat aber mächtig Spaß gemacht. Es war schon fast halb 3 Uhr als meine Mutter Lukas aus dem Pool nahm und ihn ins Bett brachte. Er, wie auch andere konnten bei Maiks Eltern im Haus pennen. Ein Teil fuhr nach Hause. Der Rest blieb noch im Pool, wie ich, aber ohne meiner Jacke. Den Ranzen hab ich wieder aufgesetzt. Tante 2 und Onkel 2 waren auch noch bekleidet im Pool und knutschen wie wild da rum. Die anderen standen nur im Wasser und unterhielten sich. Die Musik lief noch. Chantal durfte noch aufbleiben. Sie schwamm mit Yvonne um die Wette. Beide noch immer mit Kleid und Schuhe an. Yvonne sogar mit ihrer guten Steppjacke. Ich schwamm ein wenig hin und her und dann tauchte ich ab. Genau vor Olaf bin ich wieder hoch gekommen. Er grinste mich an. Ich ihn auch. Ich wischte mir kurz über meine Haare und richtete meine Brille. Dann sah ich ihn an und zog an seiner Krawatte und richtete sie. Dann war es passiert. Wir küssten uns. Warum ist er auch mit dem Anzug ins Wasser. Er weiß genau das mich das heiß macht.

Hatte die ganze Zeit versucht nicht daran zu denken. Es ist auch nicht bei allen so. Bei ihm fand ich es als Kind schon geil, wo er noch mit meiner Mutter zusammen war. Er fand es damals auch genial als ich mich ständig mit Schulranzen auf in die volle Badewanne gesetzt hab oder das ich damit schwimmen bin. Maik sah mich mit Olaf und schwamm zu Sarah und knutschte mit ihr rum. Auch ok, dachte ich, dann kann ich ja weiter machen. Später wollte Chantal mein Schulranzen aufsetzen und mit schwimmen. Danach sind wir alle raus, haben uns umgezogen und sind alle ins Bett. Ein paar Tage bzw. fast drei Wochen später, hab ich mich nur mit meiner roten Jacke, den High Heels und dem Ranzen auf, in die Badewanne gesetzt. Maik hat ein paar Fotos davon gemacht. Und ich hab danach noch einige Bilder nur vom Schulranzen gemacht.

 

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