Seit Weihnachten bin ich mit meinen Kids bei
meiner Mutter. Es waren richtig schöne Tage gewesen über Weihnachten
und danach. Aber davon wollte ich gar nichts erzählen, sondern von
der Party an Silvester. Also los. Am Silvestermorgen nach dem
Frühstück wurden alle etwas hektisch. Alle liefen durcheinander und
keiner wusste so richtig was er anziehen sollte. Wir wollten
mit der ganzen Verwandtschaft zu Mittag in ein Restaurant und danach
zu Maiks Eltern zur Poolparty. Die Mädels, also Yvonne (15), Chantal
(10) und Jacqueline (6), zogen sich ein Kleid nach dem anderen an
und wieder aus. Die haben mich und Mama halb Wahnsinnig gemacht
damit. Mama guck mal hier, Mama guck mal da. Kann ich dies anziehen.
Kann ich das anziehen. Meine Mutter verdrehte schon die Augen. Nach
fast 2 Stunden haben es dann alle hinbekommen. Chantal hatte ihr
neues Festkleid aus Samt an mit Bolero, Jacqueline ihr
Prinzessinnkleid und Yvonne ihr neues Abendkleid mit Bolero. Alle
drei mit schwarzen Lackschuhen, die sie zu Weihnachten bekommen
hatten. Sarah die ja oben bei meiner Mutter wohnt, kam dann auch
runter. Sie trug ebenfalls ihr neues Abendkleid und High Heels. Ich
und Mama trugen auch Abendkleid und High Heels.
Meine beiden Söhne Lukas (7) und Tim (3) hatten
ein Samtanzug an. Olaf, der ehemalige Freund meiner Mutter und Maik,
mein Verlobter waren auch über Nacht bei uns. Beide hatten ein Anzug
an. Sarahs Tochter war bei einer Freundin von ihr. Da noch ein wenig
Zeit war, saßen wir alle im Wohnzimmer auf dem Sofa und am Esstisch
nebenan. Es gab nichts mehr zu trinken oder zu Essen, weil sich
keiner dreckig machen sollte. Mama sagte dann des Öfteren das Yvonne
und Chantal später nicht mit ihren guten Schuhen und ihren neuen
Steppjacken in den Pool gehen sollen. Wir spielten Karten oder
unterhielten uns und rauchten dabei. So gegen halb zwölf zogen alle
ihre Steppjacken an und los ging es. Meine Jungs und Jacqueline zu
mir ins Auto, der Rest bei Mama und Maik ins Auto. Am Restaurant
angekommen standen dort schon einige Tanten und Onkels dort, Oma und
Opa waren auch dabei. Meine beiden Freundinnen Melanie (22) und
Jessica (23) waren auch da. Sie hatten richtig schöne Abendkleider
und Pumps an. Meine Tanten hatten Kleider an und trugen Pumps. Meine
Onkels und die anderen Männer trugen alle ein Anzug.
Gegen Dreizehn Uhr waren wir dann endlich alle
vollzählig und sind ins Restaurant. Der Chef kam gleich auf uns zu:
"Ah, die Großfamilie, wie schön! Herzlich Willkommen in unserem
Haus!" Wir begrüßten uns alle, lachten, zogen unsere Jacken aus und
setzten uns an die vielen Tische, die für uns reserviert waren. Das
Essen kam schnell, da wir ja auch angemeldet waren. Es gab reichlich
Suppe. Danach gab es viel Fisch und Fleisch, viel Gemüse und andere
Beilagen, und verschiedene Soßen. Zum Nachtisch gab es noch
verschiedenes Eis und Cremes. Chantal hatte ihr schönes Samtkleid
bekleckert, weil sie beim Essen vor sich hin geträumt hatte und dann
ist es halt passiert. Es lagen ein paar Möhren und Soße auf dem
Kleid. Sie ist dann auch gleich mit Mama auf die Toilette um die
Flecken auszuspülen. Sauber und Fröhlich kamen sie zurück. Alles
wieder sauber grinste sie und setzte sich wieder an den Tisch und aß
weiter. Kaum gegessen da lag bei Jacqueline das Eis auf dem Kleid.
Sie weinte, weil es ja ihr neues Kleid war. Mama ging dann wieder
raus zur Toilette. Als sie wieder rein kamen, waren die meisten
draußen eine Rauchen. Ich auch.
Chantal kam da auf mich zu und zog mich zur
Seite. Sie flüsterte etwas. Ich verstand sie nicht und fragte nach.
"Du hast doch noch deine Zahnspange, oder?" "Die ist zuhause!" sagte
ich. "Kannst du die holen und nachher tragen, ich will nicht allein
damit rumlaufen. Mama will das ich sie trage!" "Na, mal schauen,
vielleicht!" sagte ich dann. "Bitte, Natalie, für mich!" sagte sie
etwas traurig. Dann sah ich wie Olaf zu Maik ins Auto stieg und
beide davon fuhren. Wo die jetzt hin wollten weiß ich nicht. Bin
dann erst mal wieder rein, weil so ohne Jacke war es doch etwas kalt
draußen. Nach einigen vielen Unterhaltungen mit Tanten und Onkels am
Tisch kam dann um 16 Uhr das große Kuchen und Torten essen. Olaf saß
mir wieder gegenüber. Er grinste mich an. "Wo ist Maik?" wollte ich
von ihm wissen. "Was habt ihr beiden angestellt?!?" "Nichts", sagte
er. "Keine Ahnung wo er ist, wir sind zusammen wieder her gefahren!"
Nach einigen Minuten dann kam er endlich. Er gab mir ein Kuss,
setzte sich neben mir und meinte das er später noch eine kleine
Überraschung für mich hat. Ich sah ihn fragend an und wollte wissen
was es denn ist.
"Lass dich Überraschen!" sang er grinsend.
"Blöd Kopf!" sagte ich zu ihm und er erwiderte: "Blond Kopf!" Ja,
schon klar, er sprach mich auf meine blonden Haare an. Er hat ja
selber welche. Und dann aßen wir Kuchen und Torte. Und wie soll es
anders sein? Richtig, der nächste hat sich bekleckert. Meine Tante
1, sie saß neben meiner Mutter. Sie guckte zu ihr und fragte:
"Claudia, gehst du mit mir kurz raus? Ich hab da ein Fleck auf dem
Kleid!" Meine Mutter lachte laut und dann flog bei Chantal der
Kuchen aufs Kleid. Mama lachte dann noch mehr. Und dann lachten
irgendwie alle. Es war ja auch zu komisch. Gerade als Mama mit
Chantal raus wollte, lief bei Yvonne ein Stück Torte am Bolero
runter. "Was macht ihr denn hier?" fragte Mama. "Das waschen wir
jetzt nicht raus, ihr könnt doch nachher damit in den Pool gehen!"
sagte sie dann weiter. "Jetzt aber nicht übertreiben! Keine
Tortenschlacht hier!" fügte meine Tante 2 hinzu. Sie ist sehr
pingelig was Flecken angeht. Sie hat sich danach auch gleich ein
Tisch weiter gesetzt. Danach ist eigentlich nicht mehr viel
passiert. Yvonne Löffelte ihr Kleid sauber und wir aßen weiter.
Wir unterhielten uns wieder und lachten über
Witze. Dann plötzlich ein Schrei. Tante 2 wollte sich ein Stück
Torte auf den Teller tun und das kippte um. Die Sahne die oben drauf
war, landete auf ihr Kleid. Sie sprang gleich auf, nahm ihre
Handtasche und lief schreiend auf die Toilette. Wir anderen lachten
darüber. Als sie wieder zurück kam war alles in Ordnung. Sie
meckerte nur noch ein wenig. "Das Kleid, das war teuer. Extra
Maßgeschneidert. Das muss in die Reinigung!" meckerte sie leise vor
sich hin, aber trotzdem haben es einige gehört und kicherten. Ich
fragte Olaf ob er nachher mit mir die kleinen nach Hause fahren
kann, weil Maik noch was vor hatte bevor wir zu seinen Eltern
fahren. Er nickte mit dem Kopf. Später, draußen, fragte ich ihn ob
er mit seinem Anzug auch in den Pool gehen will. Er sagte: "Nein,
der ist noch nicht so alt und außerdem hab ich gar keine trockenen
Sachen mit!" Ich fand es ehrlich gesagt, sehr schön. Weil, ich mag
ihn immer noch, und ich weiß nicht was passieren würde, wenn er
damit in den Pool springt und schwimmt. Wir gingen wieder rein und
holten unsere Jacken und Mäntel, Taschen usw..
Alle standen kreuz und Quer da rum. Wieder
draußen, war Olaf auf einmal verschwunden. Ich packte Chantal und
Jacqueline ins Auto und wollte dann Lukas holen. Der war auch weg.
Na toll, das fängt ja gut an. Ich telefonierte mit Maik bzw.
versuchte es. Mama ging auch nicht ran. Dann ging Olaf nicht
ran. "Oh man, wo sind die alle? Wollen die mich verarschen?" Ich
setzte mich ins Auto und steckte mein Stick in die Bordmaschine und
hörte erst einmal ein wenig Techno. Die Kinder mögen es. Piep, Piep,
eine SMS kam an. Von Sarah. "Lukas ist bei uns mit gefahren, wir
sehen uns bei Maik!" Super, dachte ich und fuhr los. Erst mal zu
meiner Oma 2, Jacqueline dort abliefern. Sie war nicht dabei und
wollte auch nicht zur Party mitkommen. Sie fragte mich wo denn der
große sei. "Bei der Party, nehme ich an. Lief alles nicht so wie es
sollte!" Sie grinste und wünschte uns dann ein guten Rutsch ins neue
Jahr. Ich fuhr dann noch kurz zu mir nach Hause um meine lose
Zahnspange zu holen, damit Chantal nicht alleine damit rumlaufen
muss. Bei Maik angekommen, kam mir Lukas gleich entgegen.
"Mama, ich durfte bei Opa mitfahren und vorne
sitzen. Voll Cool das Auto. Total leise!" "Ja, ist ja schon gut. Wo
ist Maik oder Olaf?" "Die sind hier irgendwo!" sagte er und lief zu
Chantal rüber. Die beiden mögen sich. Warum auch nicht. Es waren ein
paar Grills aufgestellt und eine kleine Bühne im hinteren Teil des
Gartens. Gleich neben dem Poolgebäude. Davor stand eine große
Holzwand. Sah aus wie eine riesen Kiste. Mannshoch. Viele
Lichterketten hingen über den Bäumen und Sträuchern. Vom Dach zu den
Bäumen und zum Poolgebäude auch. Viele Tische und Stühle standen
überall und nirgends. Naja gut, immerhin waren ein Teil meiner
Verwandtschaft da, ein Teil von Maik seiner Verwandtschaft, meine
beiden Freundinnen und ein paar Nachbarn. Also insgesamt
Achtunddreißig. Musik war auch überall zu hören. Wir standen alle da
rum und unterhielten uns. So gegen Zwanzig Uhr lagen die ersten
Würste und Schnitzel auf dem Grill. Maiks Mutter und ein paar
Nachbarn deckten die Tische auf. Viele Salate, hauptsächlich
Kartoffel- und Nudelsalate. Ein paar Nachbarn und meine Tante 1 sind
ins Poolgebäude und sind ins Wasser gesprungen, so wie sie waren.
Tante 1 sogar mit ihrer Handtasche um. Ungefähr eine halbe Stunde
später konnten wir essen.
Alle hatten noch immer ihre guten Sachen an.
Auch die Kinder. Und, naja was soll es. Es lagen wieder Essensreste
auf dem Schoß. Sie wischten es aber nur alle kurz weg und aßen und
tranken weiter. Es war schon komisch so im kalten draußen zu sitzen
und zu Grillen, aber macht nichts. Ein paar sind auch mit ihren
Tellern und Bechern ins Haus gegangen. Ein paar andere und ich sind
ins Poolgebäude gegangen um dort zu essen. Es war ja auch schön warm
da drin. Tante 1 stand im Wasser am Beckenrand, ihre Handtasche noch
immer um und aß Salat und trank ein Bier. Sah schon irre aus. Die
Kinder spielten ein wenig im Garten. Als ich mir noch was zu essen
holen wollte und rausging, sah ich wie Lukas gerade mit Sarah
kriegen spielt. Ich nahm ihn zur Seite und sagte ihm das er
sein Anzug nicht dreckig machen soll. Eigentlich sollte er auch bei
Oma sein. Sarah machte ihre Hand auf und zu und meinte dann:
"Meckere doch nicht immer mit ihm. Wir gehen doch eh nachher alle
mit Klamotten in den Pool!" "Lukas nicht!", sagte ich. Später stand
ich mit Chantal an der Bühne und rauchte mit ihr eine.
Lukas wollte auch mal
ziehen, wollte ich aber nicht. "Dafür bist du noch zu jung!", sagte
ich und dann ging er wieder. Dann kamen Olaf und Maik auf mich
zu. Maik hielt ein großes Paket in der Hand. Ich sah ihn an als wäre
es normal. Ich dachte da wäre das Feuerwerk drin und machte Platz
damit er auf die Bühne kann. Er stellte es ab, umarmte mich, gab mir
ein Kuss und sagte: "Das ist deine Überraschung. Ich wollte es dir
schon zu Weihnachten schenken, aber da kam es nicht an. Jetzt ist es
da. Ich hoffe du freust dich da drüber!" Ich lächelte ihn an. "Hast
du deine Zahnspange drin?", fragte er. "Ja, damit Chantal nicht die
einzige ist die eine trägt!" sagte ich grinsend. "Na, dann pack mal
dein Paket aus!" sagte er und grinste die ganze Zeit dabei. Ich tat
es dann auch. Paket aufgerissen. Ich sah rein und erstarrte für
kurze Zeit. "Was ist das denn? Bist du verrückt?" "Dein erster
Schulranzen!", sagte er. Ich wusste nicht was ich sagen soll und
stotterte vor mich hin. Dann umarmte ich ihn und knutschte ihn ab.
Ich war ja damals sehr traurig darüber, das der
Schulranzen kaputt gegangen ist und ich ihn nicht mehr zur Schule
tragen konnte. Ich hab richtig hinterher getrauert. Mama wollte mir
damals nicht den selben nochmal kaufen. Pech gehabt, sagte sie immer
nur. Seit ca. 5 Jahren sehe ich immer wieder im Internet nach und in
der Stadt ob ich den selben wieder finde. Aber nie Glück gehabt.
Jetzt hab ich ihn wieder. Und er sieht aus wie Neu. "Der ist neu!",
sagte er dann. Ich rückte meine Brille zurecht und setzte mir den
Schulranzen sofort auf und lief damit rum. War mir egal was alle
denken. Ich hatte mein ersten Schulranzen wieder und freute mich wie
am ersten Schultag. Mein Lieblingsonkel sah mich so rum rennen und
fragte: "Mensch Natalie, bist du aber groß geworden. Bist du nicht
zu groß für die Grundschule?" Alle lachten. Ich ging an einen Tisch
und setzte mich hin. Maik kam zu mir und wollte wissen ob ich den
nicht wieder absetzen will. "Nein!" sagte ich. "Den lasse ich jetzt
auf!". "Da sind aber noch andere Geschenke drin!", sagte er. Hab
mich schon gewundert warum der so schwer ist.
Ich setzte ihn ab und sah rein. Nahm ein
Geschenk nach dem anderen raus. Alles war eingepackt. Ich machte nur
ein paar auf. Ein paar CDs und Kassetten - Hörspiele. Zwei dicke
Bücher. Den Rest packte ich wieder rein und setzte ihn wieder auf.
Maik grinste nur. "Siehst aus wie damals in der vierten mit der
Zahnspange und Schulranzen auf!" Ich streckte ihm die Zunge raus und
trank mein Bier aus. Eine Stunde später war es dann soweit. Maiks
Vater ging auf die Bühne und machte die Musik leiser. Dann hielt er
eine blöde rede. Keiner wusste genau was er da redet. Er merkte es
glaub ich auch und begann mit Karaoke. Alle waren am lachen. Und
dann ging einer nach dem anderen auf die Bühne und sang. Um kurz vor
Mitternacht unterbrach Maiks Vater das ganze, und zog hinter der
Mannshohen Wand ein Wagen hervor und nahm die Decke ab. Es waren
Raketen zu sehen. Ziemlich viele möchte ich sagen. Dann ging alles
Ratz Fatz. Wir zählten die Sekunden runter und er zündete die Schnur
an. Die paar, die im Pool waren, standen quatsch nass vor der Tür
und sahen zu.
Es war ein ziemlich großes Feuerwerk, wie
gesagt. Es dauerte auch einige viele Minuten. Es waren mindestens 20
Batterien dabei. Danach gingen einige auf die Straße und zündeten
dort Böller an und Kinderfeuerwerk. Auch Raketen waren wieder dabei.
Die anderen haben auf der Bühne getanzt und Karaoke gesungen. Ein
paar waren im Pool. Nach der Böllerei auf der Straße standen alle
wieder im Garten. Ein paar haben sich da schon verabschiedet und
sind gegangen. Keine Ahnung wie viele noch da waren. Irgendwann ging
ich in Richtung Pool um zu sehen wer alles schon drin ist und was
sie an haben. Ich zählte sieben. Alle ohne Jacke, die Schuhe standen
um den Pool herum. Ich stand mit dem Rücken zum Pool und unterhielt
mich mit Melanie. Irgendwie wurde es auf einmal ziemlich voll vor
dem Pool und die ersten fielen ins Wasser. Wir hatten Glück. Die
Musik wurde lauter und dann sind wieder einige nach draußen in den
Garten. Dann drängte sich Olaf (Mama damaliger Freund) an uns vorbei
in Richtung meiner Mutter. Er kam so dicht an mir vorbei, das ich
rückwärts in den Pool gefallen bin. Mit dem Schulranzen voraus.
Meine Zigaretten, die ich in der Hand hatte,
konnte ich grade noch so von mir wegschmeißen. Erst schrie ich kurz
auf, dann grinste ich nur noch. Chantal fing die Schachtel auf und
bedankte sich lächelnd. Sie machte sich auch gleich eine an. "Na,
toll, jetzt qualmt sie meine Zigaretten weg. Egal!", sagte ich leise
vor mir hin und schwamm ein wenig. Wenn ich schon mal drin bin, kann
ich es ja auch ausnutzen, oder?!? Dann klingelte mein Smartphone in
meiner Jackentasche. Ich schwamm an den Rand und zog es aus der
Tasche. Es ist Wasserdicht, so kann ich auch im Pool was texten oder
Telefonieren. Ich ging ran. Es war Maik. Er wollte wissen wo ich
bin. Als ich ihm sagte das ich samt Klamotten im Pool bin, fing er
an zu lachen. Dann fragte er mich nach dem Schulranzen. "Tja, den
hab ich auf!" sagte ich. Erst kam nichts von ihm, dann meinte er,
das ich ihn schnell absetzen soll, weil da noch andere Geschenke
drin sind für mich und dann legte er auf. Als ich den Ranzen abnahm
und ihn gerade am Beckenrand abstellte, kam er schon daher gelaufen.
"Ah, was machst du denn?" wollte er wissen.
"Kann ich nichts für, Olaf hat sich an uns
vorbeigequetscht und dann hab ich mein Gleichgewicht verloren und
bin Rückwärts im Pool gelandet!" erwiderte ich. Er machte den Ranzen
auf und nahm ein paar Geschenke raus, legte sie auf die Bank und kam
zurück. "So, jetzt kannst du ihn von mir aus wieder aufsetzen und
schwimmen!" sagte er und grinste mich an. "Da brauchst du gar nicht
zu grinsen, das mach ich jetzt auch!" sagte ich und setzte den
Schulranzen wieder auf und schwamm davon. Er sprang mit seinem
kompletten Anzug, den er anhatte, hinterher. Wir schwammen so einige
Minuten umher und dann tauchte ich kurz ab. Er sah mir zu und
schwamm nur auf einer Stelle umher. Als ich wieder auftauchte, sah
ich das auch Olaf mit seinem Anzug im Pool war und sich mit Maik
unterhielt. War mir irgendwie klar, das er auch im Pool landet. Beim
Essen am Nachmittag sagte er noch, das er nicht mit in den Pool
kommt. So ist er eben. Ich schwamm auf die beiden zu und grinste.
"Wo warst du überhaupt nach dem Essen auf einmal hin. Du wolltest
doch mit mir die Kinder nach Hause bringen?" fragte ich Olaf.
"War doch die ganze Zeit da! Du warst auf einmal weg!"
gab er mir zu verstehen. "Die Kids sind doch zu Hause, oder nicht.
Jedenfalls sehe ich sie nicht!" sagte er weiter. Ich sah ihn nur
blöde an und sagte dann das der große hier ist. Er runzelte die
Stirn und fragte wo er denn sei? "Keine Ahnung!" sah ich ihn
Schulterzuckend an und fügte hinzu: "Ich hoffe nicht beim Grill. Er
hat sein neuen Anzug an, den er von uns zu Weihnachten bekommen
hat!" "Damit kann er doch am Grill stehen!?! der brennt schon nicht
ab. Und außerdem kann er dann ja auch, wenn's passiert, in den Pool
springen!" sagte er etwas lachend. "Du spinnst wohl, der ist aus
Samt und war teuer!" sagte ich und sah ihn sauer an. Dann schwamm
ich mit Maik davon und ging mit ihm die Treppe aus dem Pool raus,
sah mich dort um und ging dann so nass wie ich war nach draußen um
Lukas zu suchen. Er stand bei meinem Onkel 2, der gerade an seinem
Sakko zu schaffen war. Ich ging sofort hin und fragte was los ist.
Mein Onkel grinste und meinte dann das er nur ein wenig Ketchup auf
dem Sakko hat.
Als wäre das nichts. Ich schüttelte nur
den Kopf und ging wieder ins Warme. Melanie stand gerade bei Chantal
und rauchte mit ihr eine. Beide noch trocken. "Das geht doch wohl
nicht, das ihr noch trocken seid!" spaßte ich und nahm Chantal an
die Arme und schubste sie in Richtung Pool und zog sie gleich wieder
zurück. "Spinnst du?" schrie sie mich an. "Nicht mit den Schuhen und
der Jacke!" sagte sie etwas wütend. Dann lachte sie, weil sie ihre
obere Zahnspange beim reden rausgespuckt hatte. Ein Teil von der
Spucke hab ich abbekommen. Igitt. "Wo ist denn deine Spange, die
wolltest du doch tragen?!?" fragte sie wieder etwas wütend. "In
meiner Jackentasche!" grinste ich sie an. "Na toll! Mach die rein
oder ich packe meine auch weg!" sagte sie und sah mich dabei etwas
traurig an. "Ja ok, ich mach sie wieder rein!" sagte ich und tat es
dann auch. Dann rauchten wir zu dritt eine, unterhielten uns und
gingen danach an den Rand vom Pool und fassten uns an die Hände.
"Bei drei! sagte ich.
Chantal sah mich fragend an und
fragte dann: "Mit alles?!?" Melanie strahlte sie an und sagte
"Natürlich, was dachtest du denn?" "Darf ich doch gar nicht! Wenn
das Mama sieht!" sagte Chantal. "Ich bin doch auch reingeflogen und
keiner Meckert!" sagte ich daraufhin. Sie wollte erst nicht und ging
zur Bank und setzte sich drauf. Melanie und ich fassten uns an die
Hand und sprangen in den Pool. Nach einigen Minuten kam Lukas daher
und setzte sich neben Chantal auf die Bank und unterhielt sich mit
ihr. Ich schwamm zu den beiden hin und winkte sie zu mir. "Kommt
doch beide mit in den Pool, dann fällt es nicht so auf! Dann kannst
du auch alles an lassen!", sagte ich zu Chantal. Lukas sah mich an
und fragte ob er seine Sachen auch an lassen darf. Ich öffnete nur
meine Arme und dann sprang er mit seinem Samtanzug in den Pool.
Chantal dann hinterher. "Na siehst du, geht doch!" sagte ich zu ihr
und dann schwammen wir ein bisschen am Rand auf und ab. Dann
schwammen wir zu Melanie, die mit ihrer Beinprothese am Beckenrand
saß. Die Füße im Wasser.
Wir unterhielten uns kurz und dann
klopfte jemand auf mein Schulranzen, den ich ja noch aufhatte. Ich
drehte mich zur Seite und da stand mein Onkel 2 mit seinem
kompletten Anzug neben mir im Wasser. Ich fühlte mich da kurz wie
bei meinem 15ten Geburtstag. Da war es ja auch so. Nur ohne Ranzen
auf. "So geht der Fleck natürlich noch besser raus!" sagte er zu mir
und zeigte auf Lukas sein Sakko. Ich lachte nur und umarmte ihn. Er
gab mir ein Küsschen und schwamm davon. Ich saß mich dann mit Lukas
neben Melanie und nahm immer wieder meine Füße aus dem Wasser und
packte sie wieder rein. Melli sah mich an und meinte: "Du tauchst
deine High Heels immer wieder unter Wasser als hättest du überhaupt
keine Schuhe an!" "Jetzt wo du es sagst!" grinste ich sie an und
machte weiter. Dann lachten wir! Ich sah mich um, wer noch trocken
ist. Alle nass, selbst meine Tante 2, die ja beim Essen gemeckert
hatte das ihr gutes Kleid beschmutzt wurde. Am Rand lagen einige
Schuhe, Taschen und Jacken, die im Pool getragen wurden.
Sarah hatte dann den Einfall, das wir Kinder
und Jugendlichen ein Wettschwimmen machen könnten. Dazu muss aber
jeder alles wieder anziehen was er oder sie anhatte. Das taten dann
auch alle. Jungs gegen Mädchen. Zuerst die Jungs. Da war Maik der
erste, dann die Mädchen, da war Sarah die erste. Und so weiter.
Einfach nur Vollbekleidet eine Bahn schwimmen, abtauchen und unter
Wasser zurück schwimmen. Melanie kam mit ihrer Beinprothese nicht so
schnell vorwärts wie die anderen, aber unter Wasser, da gab sie so
richtig Gas. Selbst mit ihrer dicken Daunenjacke kam sie gut voran.
Dann kam ich an die Reihe. Ich schwamm einmal rüber und hatte dann
leichte Probleme mit dem Schulranzen zu tauchen. Schaffte es dann
aber und schwamm die komplette Bahn unter Wasser zurück. Mit der
dicken roten Steppjacke an. Ich war übrigens die einzige die ein
Schulranzen auf hatte. Ich mein, wenn ich schon mal mit dem Ranzen
im Pool bin, dann lasse ich ihn auch auf. Das lasse ich mir nicht
nehmen. Am Ende wurden alle Zeiten zusammen gezählt und durch die
Anzahl der jeweiligen Personen geteilt. Die Jungs haben gewonnen.
Wäre ich besser mit dem Ranzen unter Wasser gekommen, hätten wir
gewonnen.
Naja, es gab ja kein Gewinn oder so was. Hat
aber mächtig Spaß gemacht. Es war schon fast halb 3 Uhr als meine
Mutter Lukas aus dem Pool nahm und ihn ins Bett brachte. Er, wie
auch andere konnten bei Maiks Eltern im Haus pennen. Ein Teil fuhr
nach Hause. Der Rest blieb noch im Pool, wie ich, aber ohne meiner
Jacke. Den Ranzen hab ich wieder aufgesetzt. Tante 2 und Onkel 2
waren auch noch bekleidet im Pool und knutschen wie wild da rum. Die
anderen standen nur im Wasser und unterhielten sich. Die Musik lief
noch. Chantal durfte noch aufbleiben. Sie schwamm mit Yvonne um die
Wette. Beide noch immer mit Kleid und Schuhe an. Yvonne sogar mit
ihrer guten Steppjacke. Ich schwamm ein wenig hin und her und dann
tauchte ich ab. Genau vor Olaf bin ich wieder hoch gekommen. Er
grinste mich an. Ich ihn auch. Ich wischte mir kurz über meine Haare
und richtete meine Brille. Dann sah ich ihn an und zog an seiner
Krawatte und richtete sie. Dann war es passiert. Wir küssten uns.
Warum ist er auch mit dem Anzug ins Wasser. Er weiß genau das mich
das heiß macht.
Hatte die ganze Zeit versucht nicht daran zu
denken. Es ist auch nicht bei allen so. Bei ihm fand ich es als Kind
schon geil, wo er noch mit meiner Mutter zusammen war. Er fand es
damals auch genial als ich mich ständig mit Schulranzen auf in die
volle Badewanne gesetzt hab oder das ich damit schwimmen bin. Maik
sah mich mit Olaf und schwamm zu Sarah und knutschte mit ihr rum.
Auch ok, dachte ich, dann kann ich ja weiter machen. Später wollte
Chantal mein Schulranzen aufsetzen und mit schwimmen. Danach sind
wir alle raus, haben uns umgezogen und sind alle ins Bett. Ein paar Tage
bzw. fast drei Wochen später, hab ich mich nur mit meiner roten
Jacke, den High Heels und dem Ranzen auf, in die Badewanne gesetzt.
Maik hat ein paar Fotos davon gemacht. Und ich hab danach noch
einige Bilder nur vom Schulranzen gemacht.
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