Entengrütze entfernen (06.07.2019)

Der Start in die Ferien begann mit einem Stau auf der Autobahn. Wir kamen über eine Stunde später am Vogelpark Walsrode an als geplant. Aber egal, wir haben trotzdem viel Spaß dort gehabt. Danach ging es weiter zum Hühnermoor, wo wir eine Nacht verbracht haben. Am nächsten morgen ging es weiter zum Ritter-Rost-Magic-Park in Verden und weiter nach Bremen an den Unisee zu einem alten Freund meiner Mutter in den Kleingärten. Unsere Camper usw. haben wir am Unisee abgestellt.

Er hatte uns schon erwartet und wollte auch das wir ihm gleich helfen die Entengrütze aus dem Graben zu fischen. Zu Anfang haben wir uns aber erstmal alle begrüßt und unsere Sachen im Garten verteilt. Die Zelte haben wir erstmal nur auf den Rasen gelegt. Der Freund meiner Mutter hat mir (25), Olaf (Ü40), meinem Bruder Samuel (29) und seiner Frau Johanna (31) gezeigt was zu tun ist. Die Kinder haben im Garten gespielt und haben die Gegend unsicher gemacht. Am Anfang war auch alles okay. Wir haben die Grütze mit einem Kescher aus dem Graben gefischt und in eine große Wanne getan.

Da es doch ziemlich rutschig war am Rand ist mein Bruder reingefallen. Er hatte dummerweise seinen dunkelblauen Anzug angelassen. Seine Lederschuhe hat er vorher, wie auch wir andern, durch Gummistiefel ersetzt. Jetzt stand er mit dem Anzug bis zum Bauchnabel im Dreck. Das störte ihm aber nicht, ganz im Gegenteil, er lachte und machte von da drin einfach weiter. Olaf, der eine Jeanshose, Shirt und eine dunkelblaue Jacke anhatte, ging zu ihm in den Graben und half mit. Johanna war nur am lachen und konnte gar nicht mehr richtig helfen. Dann kam Lukas (9) dahergelaufen und staunte.

"Darf ich das auch Mama?" fragte er mich. Ich gab ihm mein Kescher in die Hand und sagte: "Nur zu!" Er guckte mich ganz blöd an und sagte: "Nee, ja, ich mein: Darf ich auch mit Anzug da rein?" "Wozu das denn? Morgen ist Kirche!" "Och man, Onkel Samuel steht doch auch mit Anzug drin!" sagte er beleidigt. Samuel und Olaf lachten und meinten das ich ihn lassen soll. "Will noch jemand in der Grütze stehen?" fragte ich um mich herum, aber keiner wollte es, außer Lukas. "Okay, dann zieh dein Anzug an, aber den alten! Und deine Gummistiefel!" sagte ich dann zu Lukas. "Gummistiefel zum Anzug?" sah er mich fragend an. Samuel: "Ich hab auch welche an!" und zeigte sie ihm.

Lukas rannte zum Auto und holte seinen alten Anzug da raus, zog ihn an und auch seine dunkelgrünen Gummistiefel und kam zu uns zurück. Ganz stolz nahm er den Kescher von mir und ging ins Dreckwasser. Er strahlte bis zu den Ohren. "Boah Cool, darf ich auch mit rein?" fragte Jacqueline uns dann hinter uns. Johanna gab ihr den Kescher und sagte: "Bitte sehr, ich hab eh keine Lust mehr bei so vielen verrückten zu sein!" und ging dann einfach. "Darf ich mein Ranzen aufsetzen?" fragte mich Jacqueline. "Der ist doch im Camper am Unisee!" sagte Olaf zu ihr. "Nee, der ist im Auto hinten!" erwiderte sie und rannte los.

Kurze Zeit später kam sie mit ihrem schönen blauen Sculumi zurück, der auch schön blinkte. Sie nahm den Kescher und fragte: "Darf ich?" Ich streichelte ihr über den Kopf und schickte sie rein. Sie ging mit ihren roten Gummistiefel, einer Leggins, einem bunten Rock, ihrer Beinprothese, einem Shirt und einer dünnen Regenjacke mit ihrem Schulranzen in den Graben mit der ganzen Entengrütze und strahlte. Sie stand bis fast zum Hals im Wasser. Den Kescher hat sie zur Seite gelegt und mit den Händen die Grütze an den Rand gelegt. Dann machte sie etwas total verrücktes. Sie nahm ihren Schulranzen ab und packte die Grütze rein. Im Ranzen war sonst nichts drin. Sah schon zum schießen aus.

Als der Schulranzen gefüllt war, setzte sie ihn wieder auf und versuchte wieder aus dem Graben zukommen. Schaffte sie auch. Sie leerte ihren Ranzen aus und ging wieder rein. Das machte sie ein paar mal, dann hatte sie keine Lust mehr. Lukas und Samuel setzten sich auch kurz ins Wasser und plauderten. Beide waren mit ihrem Anzug bis zum Hals im Dreck. Sie taten beide so als wäre es völlig normal so im Dreck zu sein. Ich sah Lukas an und sagte: "Da musst du wohl morgen mit Chantals Rock in die Kirche!" "Ja, ist gut!" sagte er darauf und wendete sich wieder Samuel und Olaf zu. Die drei machten noch weiter und ich bin ins Gartenhäuschen um mich für die Breminale fertig zu machen.

"Meintest du das eigentlich im Ernst, das ich morgen Chantals Rock anziehen soll zur Kirche?" fragte mich Lukas am Abend. "Klar!" sagte ich. "Aber ich hatte doch mein alten Anzug an! Warum denn jetzt mit Rock?" Ich lachte ihn an und sagte das er es nicht braucht. Da war er wieder fröhlich und spielte mit den anderen im Garten. Ich und einige andere machten sich dann fertig für die Breminale und sind dann auch los. Die Kinder blieben alle im Garten.

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