Spaziergang im dunklen Wald (04./05.08.2019)

Wirklich schlafen konnten wir nicht. Die ganzen Erlebnisse aus Dänemark lagen uns noch in den Gedanken. Wir rieben unsere High Heels, die wir ja angelassen hatten im Bett, aneinander und quietschten auch dabei mit ihnen. Da wir ja nicht schlafen konnten erzählten wir uns Witze und lachten auch manchmal. Das war Sophie (11) wahrscheinlich zu laut und klopfte an der Wand. Wenig später klopfte sie an unserer Tür und sagte das sie nicht schlafen kann. Wir sagten Dito und dann kam sie rein. Die Decke bis zum Hals hochgeschoben, weil wir ja auch Nackt waren, fragten wir sie was sie jetzt gedenkt zu tun.

Sie wusste es nicht und wir überlegten dann zu dritt. Jennifer (29) meinte das ein kleiner Spaziergang helfen könnte. Sophie hatte erst etwas Angst jetzt im dunkeln rauszugehen, aber zog dann ihren Sportanzug von Adidas an und nahm auch ihre Regenjacke mit. Jenny und ich haben auch unsere Sportanzüge angezogen und sind dann gemeinsam mit Sophie um die Häuser gezogen. Da der Wald dicht in unserer Nähe ist, sind wir dann auch da rein. Sophie war voll ängstlich und wollte umdrehen. Jenny und ich (25) nahmen sie in die Mitte und gingen immer weiter in den Wald.

Überall knirschte und knackte es und die Tiere liefen von Baum zu Baum. Ein paar Vögel flatterten durch die Baumgipfel und wir zuckten alle mal kurz zusammen und lachten dann. Auf einer Bank machten wir eine kleine Pause und rauchten eine. Ein lautes knacken ließ Sophie ihre Zigarette aus der Hand fallen. Zitternd nahm sie sie wieder hoch und nahm ein kräftigen Zug und sagte dann das sie lieber wieder nach Hause wollte. Jenny und ich lachten und nahmen sie wieder an die Hand und stolperten im dunkeln wieder zurück nach Hause.

Da es doch ziemlich dunkel war, kamen wir vom Weg ab und verliefen uns im Wald. Irgendwo stand Sophie plötzlich mit einem Fuß im Wasser. Sie schrie, weil sie dachte das sie jemand am Fuß berührt hat. Es war aber eben nur das Wasser. Wir machten alle drei unsere Feuerzeuge an und leuchteten den Boden ab. Es war ein kleiner Tümpel an dem wir standen. "An dem Tümpel war ich schon, dann ist es nicht mehr weit!" sagte Sophie freudig und ging weiter. Nach ein paar Metern stand sie wieder im Tümpel. "Da hinten ist Licht!" sagte Jenny und lief auf das Licht zu. Sie lief genau in den Tümpel rein und Sophie und ich lachten.

"Haha, sehr witzig!" sagte Jenny und blieb im Tümpel stehen. "Was ist jetzt? Wollt ihr da stehen bleiben oder gehen wir jetzt zum Licht?" fragte sie uns dann. "Wir sollen ins Licht gehen?" fragte Sophie ganz komisch und fügte hinzu: "Ich will noch nicht sterben!" Jenny bekam ein Lachanfall und sagte lachend zu Sophie: "Doch nicht das Licht! Das da hinten, von einer Laterne Nehm ich an!" Ohne weitere Worte folgten wir Jenny durch den Tümpel, der immer tiefer wurde. Bald standen wir drei bis zum Bauchnabel im Dreckwasser und suchten das Licht von der Laterne! Unsere Zigaretten hielten wir in die Luft, weil alle Jacken und Hosentaschen waren unter Wasser.

"Na toll! Und was jetzt?" fragte Sophie. Das Licht war nicht mehr zu finden. Es war wohl Licht aus einem Fenster was jetzt erloschen ist. Wir drehten uns dummerweise im Tümpel und wussten dann gar nicht mehr wo es lang geht. Wir nahmen uns alle an die Hand, wie vorher auch und liefen weiter im Tümpel herum. Endlich waren wir wieder aus dem Tümpel raus und fanden wenig später auch den Weg wieder. Mit unseren Feuerzeugen voraus liefen wir den Weg weiter. Unsere Handys hatten wir nicht dabei. Sophie und ich haben ja Armbanduhren um und mitten in der Nacht schreibt uns eh niemand.

Die Feuerzeuge wurden uns auf Dauer zu heiß und wir mussten sie ausmachen. Wir hielten sie aber noch weiter in der Hand. Sophie versuchte noch mit dem Feuer eine Zigarette anzumachen, was ihr nicht glückte. Unsere Feuerzeuge sind einfach zu heiß geworden. Irgendwann klappte es aber dann doch und sie qualmte eine. Halb aufgeraucht standen wir dann in einem Feldweg. "Ja!" sagte Sophie und wir guckten sie fragend an. "Was ja?" fragte Jenny. "Ja! Hier war ich schon mal. Dahinten geht es zur Straße!" antwortete sie. Das war dann auch wirklich so und von da aus kamen wir auch schnell wieder nach Hause.

Duschen wollte keiner von uns und so sind wir mit unseren dreckigen Sportanzügen einfach in den Pool gesprungen und haben uns da kurz sauber gemacht. Die Regenjacke, die Sophie mitgenommen hatte, zog sie sich auch noch schnell an. Danach ist Sophie wieder in ihr Zimmer und ich mit Jenny und High Heels auch wieder ins Bett.

Am morgen beim Frühstück erzählte uns Sophie das sie sich gefreut hat das wir in dem Tümpel waren, weil so konnte sie sich in die Hosen machen ohne das es jemand sieht. Und das sie nicht nochmal mitten in der Nacht durch den Wald will. Lukas machte gleich blöde Sprüche und sie stopfte ihm ein Brötchen in den Mund.

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