Glück im Unglück für Sophie? (17.12.2019)

Ich saß gerade mit meiner Claudia (25) auf dem Sofa und hab mit ihr Karten gespielt, da klingelte mein Handy. Als ich ran ging, hörte ich Sophie (9) lachen und heulen gleichzeitig. Ich fragte sofort nach was passiert ist. "Bin hingefallen, meine Prothese, alles nass, Scheiße!" sagte sie. "Nun mal langsam, was ist passiert? Wo bist du?" fragte ich sie noch mal. Sie erzählte mir dann wieder alles durcheinander und sagte mir dann das sie in einem Waldstück nicht weit von uns liegt.

Claudia bekam alles mit und war voll aufgeregt. "Ich fahr schnell hin, wer weiß was da los ist. Pass du mal auf die kleinen auf!" sagte ich ihr und fuhr schnell mit dem Auto zum Unfallort. Als ich ankam, lag Sophie mitten in einer riesen Schlammpfütze und lachte und weinte zugleich. Sie hatte ihre neuen Stiefel an und ihre Hello Kitty Jacke, mit der sie vor zwei Tagen erst schwimmen war und die sie mit Lebensmittel vollschmierte. Sie wollte die unbedingt heute zur Schule anziehen.

Ein Auto in dem ein Ehepaar saß, stand genau daneben und ihre Freundin Samantha (10) stand an ihrem Fahrrad am Wegesrand. Ich stieg sofort aus dem Auto und ging hin. "Was ist passiert?" fragte ich. Dann redeten alle durcheinander, das Ehepaar, Samantha und auch Sophie. "Boah, nicht alle auf einmal, alle der Reihe nach!" bat ich.

Dann erzählten mir Samantha und Sophie das sie nach der Schule auf dem schnellsten Weg nach Hause wollten und hier durchgefahren sind. Kurz vor der riesen Schlammpfütze, die in einer scharfen Kurve liegt, in der Sophie immer noch lag, kam Sophie ins wanken und fuhr rein. Da sie sich nicht mehr halten konnte, verlor sie das Gleichgewicht und fiel hin. "Aua!" schrie sie, weil sie mit dem Fahrradhelm auf dem Boden aufkam. Zu allem Unglück kam auch noch das Auto des Ehepaares um die Ecke gefegt. Die sahen Sophie nicht gleich und fuhren durch die Pfütze. Das eine Bein konnte Sophie noch gerade hochheben, aber über das andere raste das Auto, mit beiden Reifen, also mit dem vorderen und dem hinteren.

Zum Glück sind die über die Beinprothese gefahren. Sophie hat es trotzdem gemerkt und schrie. Dann stoppte das Auto und der Mann stieg aus und kam ihr zur Hilfe. Sie wollte aber nicht und fing an zu lachen. Die Frau kam dann auch noch hinzu und war völlig außer sich und rief den Notarzt. Als Sophie den beiden klarmachte das sie über ihre Beinprothese gefahren sind, waren sie erleichtert, aber trotzdem noch halb geschockt.

Sophie lachte, weil sie Glück im Unglück hatte und weinte, weil sie mit ihrem vollen neuen Schulranzen im Schlamm lag und weil ihre neue Beinprothese jetzt kaputt ist. So sagte sie es mir dann noch. Gesehen hatte ich nichts davon. Als der Notarzt wenig später endlich ankam, halfen die ihr aus der Schlammpfütze und sie humpelte zum Rettungswagen. Dort hat sie eine große Decke bekommen, die sie sich um die Schultern hängte. Die Sanitäter zogen ihren Stiefel aus und schoben die Hose hoch. Die Prothese war schön verbogen am Fuß. Da musste ich kurz lachen. "Ha ha!" sagte Sophie da zu mir. "Sehr witzig! Das ist meine neue!" meckerte sie dann noch. Dann sollte Sophie in den Rettungswagen und sich die Hose und auch die Prothese ausziehen.

An ihrem Stumpf war nichts zu sehen und auch sonst hatte sie nichts. Nur ein wenig Kopfschmerzen vom Aufprall. Sie bekam eine Schmerztablette und konnte sich dann wieder anziehen. Ich sprach noch mit dem Ehepaar, wegen Adresse und so. Völlig verdreckt stieg Sophie in mein Wagen und machte sich eine Zigarette an. "Setz doch wenigstens dein Schulranzen ab!" lachte ich. Machte sie dann auch und schmiss ihn auf den Boden. Ihr Fahrrad packte ich halb in den Kofferraum und fuhr dann nach Hause. Samantha ist langsam hinter uns her und bog dann zu sich nach Hause ab.

Zuhause kam uns gleich Claudia und Lukas (9) entgegen. "Wie siehst du denn aus?" fragte Lukas Sophie. "Hatte ein Unfall! Mir ist aber nichts passiert!" antwortete sie. "Boah, Scheiße, was war denn?" fragte Lukas nach und nahm sie in den Arm und drückte sie. Dann gingen wir rein und sie erzählte ihm alles. Wenig später nahm Sophie ihre Schulsachen, die nur leicht dreckig geworden sind aus dem Schulranzen, setzte ihn auf und stellte sich unter die Dusche. Lukas half ihr beim nass machen. Er nahm die Dusche und befreite Sophie vom Dreck. Anschließend setzte sie sich hin und badete. Lukas und ich blieben dabei im Bad stehen und Lukas bekam dann auf einmal große Augen und sagte zu Sophie: "Du hast doch deine neue Prothese an!" "Ja, aber die ist jetzt kaputt!" und zeigte ihm den verbogenen Fuß. "Ach du Scheiße! Und jetzt?" fragte er aufgeregt.

Ich beruhigte ihn und sagte das wir das wieder hinbekommen werden. "Darf ich in den Pool gehen Mama?" fragte mich Sophie dann so. "Möchtest mit der Prothese schwimmen gehen, oder?" "Die ist doch jetzt kaputt! Darf ich Mama? Bitte!" "Na klar, mach ruhig!" sagte ich ihr dann und ohne lange zu zögern stieg sie aus der Wanne und ging mit Lukas nach unten.

Eine halbe Stunde später ging ich runter und beide schwammen mit ihrer Kleidung im Pool hin und her. Sophie strahlte richtig, aber man sah auch das sie traurig ist, wegen der Prothese. Es dauerte nicht lange und beide kamen wieder raus und gingen Hand in Hand zu den Duschen. Fand ich richtig süß. Ich setzte mich an den Tisch und wartete auf die beiden. Wenig später kamen sie auch mit trockener Kleidung wieder raus. Sophie ging an ihren Gehstützen. Beide kam dann zu mir an den Tisch und rauchten eine. Sehe ich zwar nicht so wirklich gern wenn Lukas raucht, aber er pafft mehr als das er raucht.

Danach gingen wir drei rauf und setzten uns zu Claudia, Tim und den Zwillingen ins Wohnzimmer und guckten TV. Ich guckte später dann noch unten mein Fußball an. Claudia las Tim noch eine Gute Nacht Geschichte vor und kam dann auch zu mir um sich den Rest vom Spiel anzusehen. Ich war aber nicht am gucken, weil nach dem 4:0 gegen Bremen hab ich ausgeschaltet und bin mit meiner Unterwäsche, Lederhose, Stiefeln, Pulli und Lederjacke in den Pool. Schwimmen wollte sie aber nicht und so kam ich wieder raus und zog mich schnell um.

Wenig später, naja so gegen 22:30 Uhr, kam Sophie zu uns ins Wohnzimmer, wo ich mit Claudia gerade am rumknutschen war. Sie fragte mich ob sie noch vor Weihnachten mit der kaputten Prothese zum Orthopäden kann. "Klar!" sagte ich. "Da musst du dann aber alleine hin!" "Okay!" grinste sie. Das hat sie einfach nicht losgelassen und konnte deswegen nicht richtig pennen. Sie setzte sich dann schräg mit ihrem Bibi Blocksberg Pyjama auf mein Schoß und rauchte noch schnell eine. Ich knuddelte sie dabei und gab ihr ein paar Küsschen. "Hey, meine Brille!" knurrte sie, weil ich sie zu doll knuddelte. Während sie dann weiter rauchte, spielte sie mit ihrer Zahnspange im Mund, was ich dann auch mit meiner tat. Hatte meine ja auch drin. Da lachte sie kurz und knurrte das ich ihr nicht alles nachmachen soll.

Nachdem sie fertig war mit rauchen, gaben wir beide uns ein Kuss auf den Mund und sie hüpfte nach oben ins Bett. Ich knutschte dann meine Claudia weiter ab und dann gingen auch wir ins Bett. Zum schlafen kamen wir aber nicht wirklich, weil meine Zwillinge uns wach hielten. Weil die beiden nicht aufhören wollten zu weinen, ging ich mit ihnen nach unten ins Wohnzimmer und schrieb die letzten Erlebnisse auf. Claudia-Yvonne pennte allein weiter.

 

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