Mit Sophie zusammen im Whirlpool (20.12.2019)

Heute am frühen Nachmittag bin ich mit Sophie (9), nach der Schule, ihre alte neue Beinprothese abholen. Sie war fertig und sie probierte sie an. Ein paar mal hin und her gelaufen damit, ein paar kleine Änderungen und wieder auf und ab gehen und sie war zu 100% fertig. Sophie strahlte richtig und bedankte sich sogar dafür. "Aber nicht wieder mit schwimmen oder baden gehen, hörst du? Auch nicht mit duschen oder in tiefe Pfützen laufen!" Sophie: "Werde ich ganz bestimmt nicht, jetzt wo ich wieder endlich richtig laufen kann!" "Sehr schön, also wenn sie vom Regen mal nass wird macht das nichts!" sagte der Orthopäde noch. Der Fuß wurde gerade gebogen und es waren neue Gelenke drin. Auch der Schacht wurde etwas erneuert.

Die Prothese ließ sie auch gleich an und fuhr mit mir zum Weihnachtsmarkt. Ihre alte Prothese, mit der sie weiter ins Wasser gehen darf, nahm ich wieder mit und legte sie in den Kofferraum. Eigentlich sollte sie damit auch nicht ins Wasser, aber sie tat es ja trotzdem. Deswegen war auch das Gelenk hin und sie konnte nicht richtig laufen. Und der Schaft ist ziemlich hin, das Leder ist brüchig und löst sich schon. Die von John & Bamberg wollten sie entsorgen, weil sie ihr auch schon zu klein ist, aber das wollte sie nicht. "Womit soll ich denn schwimmen gehen?" fragte sie die beiden Orthopäden. Da mussten wir richtig lachen und durften sie mitnehmen.

Auf dem Weihnachtsmarkt am Hauptbahnhof war es sehr voll und zum anderen wollten wir nicht, weil wir da schon waren. Also gingen wir dann doch noch ins Kino und sahen uns zum x-ten mal Die Eiskönigin Teil 2 an. Meine Claudia (25) kam dann auch noch mit den Zwillingen (beide 1), Tim (5) und Lukas (9) dazu. Zum Glück waren die kleinen nicht so am schreien. Wie der Film war muss ich ja nicht unbedingt jetzt hier berichten, oder Olaf? Grins.

Wieder zuhause setzte sich Sophie auf die Terrasse und rauchte eine. Wir anderen gingen rein und verstauten den Einkauf, den wir nach dem Kino noch machten. Da wir alle gestern und in den letzten Tagen schon viele Kekse gebacken hatten und es auch sonst nichts mehr zu machen gab, sagte ich das ich in den Whirlpool gehe, um dort ein paar Erlebnisse aufzuschreiben.

Ich nahm also mein Laptop und ging runter. Am Pool war nur die blaue Beleuchtung an und das auch noch gedimmt. An der Tür blieb ich stehen und guckte mich um. Sophie lief am Pool entlang. Es war zwar dunkel, aber ich konnte trotzdem sehen was sie anhatte und trug. Sie hatte ihre Hausschuhe an, eine bunte Stoffhose und ihre Hello-Kitty-Jacke. Dazu noch ihren roten McNeill Schulranzen und, haltet euch fest, sie trug ein Schnuller im Mund. Ich grinste vor mich hin und sah ihr weiter zu. Sie lief da einfach nur so um den Pool, sonst machte sie nichts.

Nach ein paar Minuten ging ich weiter und fragte sie: "Was machst du hier?" Sie: "Mama! Boah, was erschreckst du mich so?" Ich lachte und fragte sie noch mal was sie da macht. "Nichts!" sagte sie. Trotz des dunklen Lichtes konnte ich sehen das sie rot wurde. "Wolltest du schwimmen?" fragte ich. "Nee, eigentlich nicht. Lauf hier nur so!" "Mit Schnuller?" "Na und, lass mich doch!" Das machte ich dann auch und lies mir das Wasser in den Whirlpool.

Nachdem das Wasser drin war, ging ich mit Unterwäsche, schwarzen Lederstiefeln, Jeanshose, Pulli und meinem gelben Friesennerz in den Whirlpool und setzte mich. Mein roten McNeill Schulranzen hatte ich auch auf. Schnell das breite Brett drüber gelegt und den Laptop draufgestellt. Dann schrieb ich drauf los. Sophie lief wieder mit Schnuller um den Pool und die anderen waren oben und haben keine Ahnung was gemacht.

Irgendwann kam Sophie zu mir und fragte was ich da mache. Als ich ihr das sagte, sagte sie mir: "Hab da ein paar Weihnachtslieder gemacht. Kannst ja mit auf die Seite machen!" "Hast den Stick dabei?" fragte ich und sie so: "Nö! Soll ich holen?" Ich nickte mit dem Kopf und sie holte ihn und gab ihn mir. Dann stand sie neben mir und guckte nur. "Machst du das noch drauf?" fragte sie mich und ich sagte das ich es später mache. "Darf ich mit rein kommen?" fragte sie mich dann. "Klar, warum denn nicht!" sagte ich.

Ich schob kurz das Brett weg und dann hob sie ihr Bein und tanzte irgendwie da rum. "Ah!" rief sie dabei. "Hab die neue noch an!" Kurz verschwand sie wieder nach oben und kam mit ihrer alten Beinprothese wieder runter und kam zu mir ins Wasser. Zusammen sahen wir uns dann die Lieder (Instrumental) an, die sie gemacht hatte. Sie nuckelte dabei an dem Schnuller, den sie wieder reinmachte. Ich öffnete das Programm und machte eine Seite fertig. Sie half mir ein wenig dabei. Unsere Schulranzen klackten dabei dauernd aneinander. Ich fand es lustig und lachte auch manchmal. Dann kam Olaf an uns vorbei gelaufen. "Was machst du denn hier?" fragte ich ihn. "Den Pool?!?" sagte er. Dann fiel es mir wieder ein. "Stimmt ja!" sagte ich und ließ ihn machen. Hatte völlig vergessen das er ja den Pool reinigen wollte. "Wo ist den Marius?" rief ich ihm hinterher, aber er antwortete nicht. Schulterzuckend kümmerte ich mich wieder um die Seite.

"Hast du das andere eigentlich schon drauf?" nuschelte Sophie in den Schnuller. Ich: "Welches andere?" Sophie: "Na, das mit mein alter und so!" Ich: "Willst das wirklich on stellen?" Sophie: "Ja! Können ruhig alle wissen!" Ich: "Wenn du meinst!" Zuerst machten wir aber die Seite mit der Weihnachtsmusik fertig. Später sah ich mir dann das geschriebene von ihr an und fragte nochmal ob sie es wirklich so drauf stellen will. "Zeig mal her!" sagte sie und sah sich alles nochmal an. Dann änderte sie etwas und sagte: "So kann das drauf! Lass das so!" Ich: "Okay, wie du willst!" Neue Seite gemacht und alles draufkopiert. "Willst nochmal sehen?" Sie: "Nö!" Dann schrieb ich die Erlebnisse weiter und sie nuckelte am Schnuller. "Was machst du da eigentlich?" fragte ich sie neugierig. "Nichts! Ich Nuckel doch nur!" "Hast du deine Zahnspange drin?" Sie nickte und grinste.

Konnte mich gar nicht mehr so richtig auf mein schreiben konzentrieren, weil sie so neben mir saß und nuckelte. "Willst mit dem rauchen aufhören?" fragte ich sie. "Nö, wieso?" "Naja, da sucht man sich was anderes für den Mund!" Da musste sie dann richtig laut lachen und verlor den Schnuller dabei und auch ihre Zahnspange, mit der sie im Mund gespielt hat. "Du sollst die Zahnspange tragen und nicht mit spielen!" meckerte ich sie kurz an. "Ist ja okay!" sagte sie und nahm die Zahnspange wieder in den Mund und nahm auch den Schnuller wieder rein. "Darf ich eine rauchen?" fragte sie mich nuschelnd in den Schnuller. "Nee Sophie, dafür bist du noch zu jung!" Sie guckte mich richtig fragend an. "Na, Schnuller-kinder dürfen noch keine!" lachte ich.

Sie nahm dann aber trotzdem meine Zigaretten von der Ablage. Dann steckte sie den Schnuller an ihren Finger und machte sich eine Zigarette an. Ich grinste und sagte: "So ist das richtig süße!" "Du bist doof!" sagte sie dann zu mir und ich: "Hey!" Dann lachten wir beide und ich nahm ihr die Zigarette weg und rauchte weiter. Sie machte ein Schmollmund und nahm sich eine neue.

Ein paar Minuten später kam Olaf zurück und meinte das alles fertig ist. "Der Pool muss nur sauber gemacht werden und dann kannst neues Wasser reinlassen!" sagte er und verschwand nach oben. Ich schrieb noch die Erlebnisse zuende und legte den Laptop beiseite und schob das Brett weg. Dann machte ich das Licht dunkler und legte mich richtig rein, was Sophie dann auch machte. So entspannten wir beide uns dann. Zwischendurch machte sie sich eine neue Zigarette an und gab sie mir. Die nahm ich auch dankend an und sie machte sich eine neue an. Den Qualm pusteten wir weit nach oben weg.

Sie steckte sich den Schnuller wieder in den Mund und grinste mich an. Kurz nahm sie ihn wieder raus, nahm ein Zug und steckte ihn wieder rein. Der Qualm ging rechts und links am Schnuller raus. Da pikste ich ihr in die Seite und sagte: "Du kleine Spinnerin!" "Mach ich öfters!" sagte sie mir dann durch den Schnuller. "Du spinnst doch!" sagte ich darauf. Dann machte sie es noch ein paar mal. Schnuller raus, Zug von der Zigarette, Schnuller rein und qualm rechts und links am Schnuller vorbei. Das sah echt zum schießen aus. Hab sie einfach weiter machen lassen.

Dann lagen wir stumm nebeneinander mit unserer Kleidung und dem Schulranzen im Wasser und ich machte das Licht noch dunkler. Irgendwann machte ich das Sprudeln an und genoss es wie die Luftblasen an meinem Friesennerz vorbei an die Oberfläche gingen. Dann streichelte ich ihre Beinprothese und ging weiter hoch. "Was machst du da Mama?" nuschelte sie durch den Schnuller und lachte dann. "Oh Verzeihung, war grad voll im Gedanken!" sagte ich etwas stotternd. "Claudia ist oben!" grinste sie mich an. "Aber kannst ruhig weitermachen!" Da streichelte ich ihr nur übers Bein und machte das Licht heller. Dann gingen wir beide raus und sind zu den Duschen.

Dort machten wir beide uns mit den Duschen weiter nass und zogen uns dann um. Da sie die Krücken oben hatte, hat sie die Prothese angelassen und sich nur eine kurze Turnhose angezogen. Oben zog sie sich dann was anderes an und kam zum Abendbrot wieder runter. Da erzählte sie Claudia was ich gemacht hatte und ich erzählte das sie mit Schnuller geraucht hat. Wir konnten alle nicht mehr vor lachen. Selbst beim Essen mussten wir ständig lachen.

Als ich Sophie später eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen wollte, saß sie mit Pyjama auf dem Bett und sortierte Blätter. Den Schnuller hatte sie auch wieder drin. Ich half ihr schnell beim sortieren und dann legte sie sich hin und ich deckte sie zu. Beim Vorlesen rauchte sie wieder eine mit Schnuller. Ich musste immer lachen, weil es so lustig aussah. Sie fand es aber cool und lies sich nicht stören dabei.

 

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