Man, war das ein Sturm und Regen (23.02.2020)

Morgens zur Kirche war es ja schon stürmisch, aber nach der Kirche fing es auch noch an zu regnen. Am Nachmittag wurde es richtig dunkel draußen und es kübelte nur so. Da kam Sophie (9) auf die Idee auf den Spielplatz zu gehen. "Was willst du? Bei dem Wetter? Da fliegst ja weg!" Sie wollte es aber unbedingt und hat Lukas (9) und Tim (5) auch noch angesteckt damit. Meine Claudia (25) war völlig aus dem Häuschen. "Das ist doch viel zu gefährlich, wenn euch da was auf den Kopf fällt!" sagte sie. Dem konnte ich nur zustimmen. Langsam und traurig gingen alle wieder in ihre Zimmer.

Etwa eine Stunde später kamen Sophie und Lukas mit dicken Stiefeln und Schneeanzug wieder runter. Beide hatten auch ihre Fahrradhelme auf. "Dürfen wir?" fragte Lukas. Wir lachten und sagten dann: "Ach was solls, ihr hört ja doch nicht auf zu nerven!" Da Mama bei uns war, gaben wir ihr die Zwillinge und zogen uns um. Claudia und ich und auch Tim hatten schnell unsere Schneeanzüge an und Fahrradhelme auf und dann ging es raus.

Es stürmte und regnete ganz schön. Zuerst gingen wir nur so durch die Straßen. Naja, so gut es ging halt eben. Am Spielplatz angekommen, ist Sophie gleich durch die große Pfütze zur Schaukel und setzte sich drauf. Handschuhe hatten wir auch alle an. Sie versuchte zu Schaukeln, aber der Wind blies sie immer zur Seite. Das machte ihr auf Dauer keinen Spaß. Tim und Lukas sind zur Rutsche und spielten dort. Schnell verloren sie die Geduld und wollten zurück nach Hause.

Auf dem Weg sind wir noch an der Wietze entlang und am Sportclub vorbei. Es dauerte nicht lange und die Kinder entdeckten einen Baggersee, oder was auch immer was das war. Schnell rannten sie hin und spielten dort. Auf einer Bank, die da stand setzten wir uns, also Claudia und ich. Sophie wollte dann unbedingt wissen wie kalt das Wasser in dem See ist und zog ihre Handschuhe aus. "Boah, das ist ja voll kalt!" sagte sie dann. "Willst mal reingehen?" fragte ich sie. "Hä?" kam zurück. "Nicht hä? Willst du da reingehen?" fragte Claudia sie dann.

"Darf ich das denn? Hab meine neue Prothese an!" Wir sagten das sie es darf, aber sie wollte es dann doch nicht. "Vielleicht wenn es wärmer ist oder so!" sagte sie. Dann spielte sie weiter mit den anderen am Ufer und rannte übers Feld. Der Sturm wurde immer stärker und der Regen prasselte unaufhörlich weiter. Claudia hatte keine Lust mehr auf nass werden und ist mit Tim wieder nach Hause. Mit zwei Tüten, die ich mitgenommen hatte, haben Sophie und ich etwas geschützt eine geraucht.

Dann stand sie vor dem Baggersee und schaute ihn sich an. Ich erschrak sie, indem ich sie von hinten anfasste und sagte: "Pass auf!" Sie erschrak sich auch und meinte dann, das sie doch rein will. "Nur zu!" sagte ich. Sie ging dann auch wirklich ins kalte Wasser. Bis zu den Knien stand sie dann drin und blieb stehen. "Boah, bist du verrückt? Bei der kälte?" fragte Lukas sie und sie ging weiter rein. Bis zum Bauchnabel schaffte sie es und dann kam sie schnell wieder raus. "Nee, das ist mir doch zu kalt! Gehen wir wieder nach Hause?" fragte und zitterte sie.

Das machten wir dann auch. Zuhause hat Claudia beide Badewannen gefüllt und einiges an Badeschaum rein getan. Sophie legte sich gleich unten rein und Lukas stieg oben in die Badewanne. Beide mit Schneeanzug und Stiefel. Mit Fahrradhelm noch auf. Ich zog mich nur um und machte es mir auf dem Sofa bequem, wo ich später dieses Erlebnis aufschrieb.

Irgendwann später kam Sophie hüpfend rein und wollte was essen. "Meine Beinprothese hab ich unten im Keller im Heizraum auf die Heizung gelegt und die nassen Sachen liegen in der Badewanne!" sagte sie während sie sich setzte. Ich streichelte ihr über den Kopf und sagte: "Du bist mir schon so eine Tomate!" Und was sagte sie darauf? "Haben wir noch welche, könnte mir eine auf Brot machen!" Ich lachte kurz und sagte ihr das wir noch welche haben und das sie sich auch ein Salat machen könnte, mit Gurken und Paprika drin. "Oh ja!" sagte sie und machte sich den Salat. Von dem auch ich und die anderen was essen konnten.

 

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