Mutter und Tochter beim Fußballspiel (27.06.2020)
Nach einem guten Mittagessen fragte ich wer mit nach Bremen zum Fußballspiel möchte. Die Gefühle waren gespalten. Lukas (10): "Ach, die schaffen das eh nicht!" Claudia (26): "Nee, lieber nicht, soll Gewittern!" Das verstand ich natürlich nicht so wirklich, aber egal. Sophie (10): "Nee, viel zu warm!" Laura (11): "Oh ja gerne, anfeuern vom Deich aus!" Damit war alles klar, Laura und ich (26) fahren alleine nach Bremen.

Auf dem Weg dorthin fuhr uns lange Zeit ein Auto hinterher. Ich gab mit meinem Golf Gas und er auch. Ich fuhr langsamer, er auch. Irgendwann fing ich an zu singen: "Im Wagen hinter mir, da fährt ein Mann Seelenruhig hinterher..." Laura, die neben mir auf dem Beifahrersitz saß, lachte laut los. Kurz vor einem Parkplatz gab er Lichtzeichen und blinkte zum Parkplatz. Ich sah durch den Rückspiegel und er winkte mich raus. "Was will der denn jetzt?" fragte ich. Laura drehte sich um und fand es lustig. Ich fuhr ab, parkte und stieg aus. Der Mann hielt neben uns und stieg ebenfalls aus.

"Was gibt es denn, irgendwas nicht in Ordnung?" fragte ich und er sagte mir das etwas aus dem Kofferraum hängt. Als ich nachsah, war es ein Werderschal, der raus hing. Und das nicht gerade wenig. Dann meinte er das ich ein falsches Kennzeichen habe. Fragend sah ich ihn an und schüttelte den Kopf. "Naja!" meinte er. "Ein Werderschal, ein Werderaufkleber, in Werderklamotten und dann ein Hannover-Kennzeichen?" Laura hatte das Fenster runter und lachte laut los. Wir drei unterhielten uns noch eine Weile und fuhren dann weiter. Der Typ kam ebenfalls aus Hannover, aber hatte ein Cuxhavener-Kennzeichen dran und wollte wie wir nach Bremen zum Fußballspiel.

Laura und ich unterhielten uns im Auto noch über diesen Typen und lachten viel. Endlich angekommen fuhr er an uns vorbei, winkte und schrie: "Viel Spaß noch!" Wir guckten uns fragend an, weil er ja eigentlich auch zum Spiel wollte. "Vielleicht will der woanders sitzen!" sagte Laura und stieg aus, was ich dann auch machte. Wir liefen den Deich entlang zum Stadion, wo auch schon einige andere waren. Irgendwo breiteten wir unsere Werder-Wolldecke aus und setzten uns. Am Stadion war ganz schön was los. Bestimmt ein paar Hundert Leute standen da rum. Von Abstand halten oder Masken kaum was zu sehen. Ich hatte mein Werderdress an, also kurze Sporthose, Shirt und Turnschuhe, Laura trug das selbe nur mit ihren guten schwarzen Lackschuhen und meinem Werder-Rucksack. Beide trugen wir eine Sonnenbrille in unserer Seestärke.

Das Spiel begann und einige Fans feuerten die Spieler an, indem sie kräftig schrien. Dann fiel das erste Tor und es wurde gejubelt. Das es regnete störte niemanden, ganz im Gegenteil, alle zogen sich eine Regenjacke an und weiter ging es. In Berlin flog ein Ball ins Tor und wir jubelten kräftig und schrien: "Weiter so Männer, weiter so!" "Bäh, mir ist heiß!" sagte Laura irgendwann, weil sie hatte ihre lange Sporthose von Werder an. Ich empfahl ihr die kurze Hose anzuziehen, aber das wollte sie nicht, weil dann wäre sie nicht: "Ganz Werder!" so sagte sie es. Zur Halbzeit hüpfte Laura wie wild auf dem Deich hin und her. Ein paar andere machten mit und freuten sich mit ihr. Als später das 5:1 fiel, meckerte Laura: "Wat söl dat denn, wollt ji mi verorschen? Macht kien Schiet!" oder so ähnlich. Ich fand es geil und lachte.

Nach dem Spiel fragte mich Laura ob sie jetzt wirklich auf dem Relegationsplatz sind, aber bevor ich antworten konnte brach sie zusammen. Konnte sie kaum noch halten, sie brach einfach zusammen. Ich klatschte ihr ins Gesicht und rief sie, sie hörte aber nicht. Ein junges Mädchen, etwa 14 oder 15 kam zu uns und fragte was los ist. "Keine Ahnung!" sagte ich. Das Mädchen nahm ihre Trinkflasche aus dem Rucksack und kippte sie über Laura aus und kippte etwas in ihren Mund davon. Nach kurzer Zeit öffnete sie die Augen und guckte uns fragend an. "Haben sie es geschafft?" Ich lachte laut los und das Mädchen ebenfalls. Eine Minute später kam ein Notarzt dazu, der in der Nähe gewesen ist und uns sah. Er untersuchte sie und meinte nur das sie zusammengebrochen ist, weil sie sich zu sehr gefreut hatte. Der Puls raste und sie war Schneeweiß im Gesicht.

Nach ein paar Minuten und viel Wasser trinken, ging es ihr wieder gut und sie konnte aufstehen. "Was machst du denn?" fragte ich sie und sie lachte nur und jubelte wieder. Der Notarzt war noch da und sagte: "Na, wenn du wieder jubeln kannst, bist du auf dem besten Weg!" "Ja, danke!" lächelte Laura ihn an und er verschwand. "Noch Bock durch den Bürgerpark zu gehen?" fragte ich sie und sie wollte. Langsam gingen wir vom Deich zum Bürgerpark und gingen dort spazieren. Naja, was heißt spazieren? Sie tanzte die ganze Zeit und sang Werderlieder und dichtete auch ein paar völlig um. Am Bootsverleih, wo die letzten ihre Boote festmachten, hob sie ihren Werderschal, tanzte und sang weiter. "Werder Werder, ich will Boot fahren, Werder Werder!" sang sie und tanzte auf einem Bein. Ich lachte voll und wollte das sie aufhört.

Der Mann am Verleih lachte dann auch mit und fragte uns ob wir noch eine Runde fahren wollen. "Ja ja ja, das wollen wir! Werder Werder!" sang Laura und jubelte laut. "Total verrückt meine große!" sagte ich zu dem Mann und er meinte das es kein Problem sei. Wir konnten dann noch ein Boot nehmen und losfahren. Er gab uns ein Schloss in die Hand und sagte das wir es ordentlich festmachen sollen, wenn wir fertig sind. Er müsse weg, sagte er noch. Laura stolperte fast ins Boot und lachte. Kaum saß sie, da jubelte sie wieder, als hätten wir die Meisterschaft gewonnen. Ich legte meine Handtasche ins Boot und stieg zu ihr. Mit den Paddeln ging es dann los. Wir fuhren eine Weile und dann fragte sie mich: "Darf ich Mama?"

"Was?" fragte ich, weil ich nicht wusste was sie meinte. "Ins Wasser!" grinste sie. Ich drehte mich um und sah kein, also sagte ich dann ja. Bevor ich noch sagen konnte das sie ihre guten Schuhe ausziehen soll und den Rucksack abnehmen soll, war sie schon im Wasser und stand bis zur Brust drin. Mir gefiel das natürlich, wie sie mit der dünnen Regenjacke und dem Rucksack im Wasser stand und lachte kurz. Sie stand nur still da und sagte: "Das tut gut!" Ich dachte natürlich das sie die kühle meinte, aber sie machte in die Hose, weil sie zu viel Wasser getrunken hatte und mal musste. Deswegen ist sie auch die ganze Zeit tanzend durch die Gegend gelaufen. "Ah, fertig!" sagte sie und grinste mich an. Dann schwamm sie neben mir her, während ich das Boot paddelte. Ich fand es Hammergeil. In dem Rucksack hatte sie ein Handtuch, Sonnencreme, Wasser, Süßigkeiten und anderes.

Schade das sie kein Schulranzen aufhatte, wie ich damals, als ich neben meiner Mutter und ihrem Freund nebenher schwamm. Sah einfach lustig aus. Sie kam irgendwann ans Boot und hielt sich fest und setzte den Rucksack ab. Dann zog sie sich die guten Lackschuhe aus und warf sie ins Boot. "Sorry Mama, hab dich ganz doll lieb!" sagte sie dabei. "Die kannst jetzt auch anlassen!" sagte ich darauf. "Echt?" fragte sie, nahm sich die Schuhe und zog sie wieder an. Dann holte sie ihr Smartphone, Haustürschlüssel und Taschentücher aus der Jackentasche. "Oder kann ich das auch alles drin lassen?" fragte sie da noch und ich: "Gib her!" Sie schwamm dann einfach weiter und lachte immerzu. Das Smartphone ging noch, da hatte sie Glück gehabt.

Nach etwa zwei Stunden kamen wir wieder an den Anleger und machten das Boot fest. Sie ist die ganze Zeit neben mir hergeschwommen und hat sich des öfteren am Boot festgehalten. Da wir nicht trockenes dabei hatten, musste sie nun in ihren nassen Klamotten rumlaufen, was sie aber auch sehr gerne gemacht hat. Zwischendurch hat sie ihre Regenjacke ausgezogen, weil ihr es zu warm wurde. Später musste sie die aber wieder anziehen, weil es wieder regnete. Es machte ihr sichtlich viel Spaß, mit den nassen Sachen durch die Stadt zu laufen. Wir haben auch noch irgendwo ein Eis gegessen und später noch Pommes und Currywurst.

Auf dem Weg zum Auto sind wir wieder durch den Bürgerpark und am Schwanensee vorbei. Dort setzten wir uns auf eine Bank und rauchten eine. Da niemand dort rumlief, konnte sie es machen. Kaum war sie fertig, da fragte sie mich: "Darf ich Mama?" Diesmal wusste ich was sie wollte und sagte gleich ja. Sie stand auf und marschierte sofort in den See und schwamm. Natürlich wieder mit ihren guten Lackschuhen, mit denen sie eigentlich nicht so oft ins Wasser gehen sollte, aber egal. Ich ließ sie einfach machen. Sie zog sich zum schwimmen auch ihre Regenjacke wieder an. Dann tauchte sie ab und kam ohne Brille wieder hoch. "Scheiße, ich hab meine Brille verloren!" rief sie und tauchte wieder ab. Sie kann ziemlich lange die Luft anhalten, jedenfalls kam sie nach über einer Minute wieder hoch und hatte ihre Brille wieder auf. "Hab sie!" lachte sie und schwamm an den Rand.

Dort blieb sie noch etwas liegen und hob immer wieder ihre Beine hoch und tauchte ihre Schuhe ins Wasser. "Ach was soll es!" sagte ich und ging zu ihr ins Wasser. Mit meinem Werderdress noch an. Meine Handtasche und ihren Rucksack legte ich an den Rand vorher. Sie fand das richtig geil und sagte: "Du bist echt die geilste Mama der Welt!" und schwamm mit mir eine kleine Runde. Danach nahmen wir unsere Taschen und sind quatschnass und im Regen durch die Stadt zum Auto. Da es noch sehr warm gewesen ist, machte es uns nichts aus. Am Auto angekommen, setzte ich mich so ans Steuer und sie staunte. "Willst du dich nicht umziehen?" fragte sie mich und ich so: "Nö! Komm rein!" Ihre Augen wurden immer größer und größer. "Ja komm, wir bleiben so!" sagte ich mit einem kleinen lachen und sie setzte sich rein und machte die Tür zu.

Wir schnallten uns an und sie guckte mich die ganze Zeit dabei an. Ich fuhr los und als wir auf der Autobahn waren, meinte sie: "Du bist echt die geilste! Wir sitzen mit nassen Klamotten im Auto und fahren nach Hause!" Sie bekam ihren Mund nicht mehr zu, so sehr freute sie sich darüber. Ich fand es normal, weil ich es nicht das erste mal machte. Auf der Fahrt durfte sie dann noch zwei Zigaretten mit mir rauchen, was sie auch sehr genossen hat. Zuhause erzählte sie den anderen was wir alles erlebt hatten und fiel dann todmüde ins Bett. Es war ein wirklich sehr schöner Tag mit ihr. Am liebsten hätte ich sie aufgefressen, als sie mit ihren ganzen Sachen vom Boot ins Wasser rutschte.

Ich war so glücklich gewesen den ganzen Tag, das ich Claudia später noch im Bett davon erzählte. Da meinte sie völlig ernst und trocken: "Geh mir nicht fremd!" Ich guckte sie und sagte: "Sie ist meine Tochter!" Claudia: "Na, wer weiß, vielleicht ist sie ja nur deine Geliebte! Stehst wohl auf kleine Mädchen, was?" Ich grinste sie an und vernaschte sie gleich. "Hey ich bin nicht Laura!" lachte sie und ich antwortete: "Nee, aber meine Frau!" und zog ihr das Nachthemd aus. "Hui!" sagte sie und zog mir meins aus. Danach vernaschten wir uns richtig und schliefen wie immer dabei ein.

Hier gibt es die Version von Laura (11)

 

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