Nach der Ausbildung im See (18.08.2020)
Am frühen morgen regnete es schon wie aus Eimern und wir fuhren mit dem Bus und der Bahn zur Ausbildung. Die ersten Tage sind gelaufen, er war zwar nicht gerade schön, aber auch nicht langweilig. Viele nette Kollegen und Kolleginnen. Mit zwei unserer Mitstreiterinnen sind wir nach der Ausbildung noch zum Unisee. Als wir aus der Bahn stiegen, sahen wir Laura (11) und mein Bruder Jan (13). Wir fragten wo sie herkommen und sie meinte das sie in der Stadt waren, wegen ihrer neuen Brille. Da Jan etwas weißlich im Gesicht aussah, wollten wir wissen was Laura mit ihm gemacht hatte. Sie erzählte uns, das sie mit ihm im Riesenrad war und er sich danach übergeben musste. Er hat Höhenangst, da ist es ganz klar, das ihm schlecht wurde, aber das er solange noch weiß aussieht, war uns allen ein Rätsel.

Es regnete und wir spannten alle unsere Regenschirme auf und liefen zu einem Unterstand. Laura und Jan gingen weiter zum Campingplatz und wir blieben noch kurz im Unterstand. Als es aufhörte liefen wir weiter am Unisee entlang und Natalie und ich gingen mit unseren High Heels in den See. Yasmin (21) und Denise (25), ebenfalls ein Lesbenpärchen, staunten nicht schlecht. "Seit ihr verrückt, mit den Schuhen ins Wasser?" rief uns Yasmin zu. Wir lachten nur und gingen im flachen Wasser weiter. Als wir wieder rauskamen, fragten die beiden uns warum wir das gemacht haben. Wir sagten das es uns Spaß mach bekleidet ins Wasser zu gehen und das die Sachen nur nass werden und nicht kaputt gehen. Da sie nicht mit zum Campingplatz wollten, setzten wir uns auf eine Bank und unterhielten uns noch eine ganze Weile darüber.

Irgendwann bekam ich da richtig Lust aufs nass werden und ging einfach wieder ins Wasser. Mit den High Heels, Unterwäsche, Rock, BH, Bluse, einer dünnen Stoffjacke und Handtasche um, ging ich immer weiter rein und schwamm dann auch. Denise, die wie ich auch eine Beinprothese trägt, fragte Natalie ob ich bekloppt wäre. Als ich wieder raus kam quetschte mich Denise regelrecht aus, wegen der Prothese und so. Ich unterhielt mich eine ganze Weile mit ihr darüber und Natalie unterhielt sich in der Zeit mit Yasmin über die Ausbildung. Nach etwa einer Stunde verabschiedeten wir uns von den beiden und gingen beide bekleidet in den See. Die beiden schauten sich noch mal zu uns um und Denise machte eine Handbewegung, die wohl heißen sollte das wir bekloppt sind. Wir lachten und schwammen drauf los. Natalie hatte das selbe an wie ich, nur in anderen Farben.

Quatsch nass kamen wir am Campingplatz an und es regnete wieder. Neben dem Camper stand nun auch ein drittes Zelt, was wir sehr komisch fanden. "Erst mal in den Camper!" sagte Nata. Drin saßen nur Sophie (10), die Zwillinge und meine Mutter. Wir begrüßten uns und fragten was das dritte Zelt da draußen zu suchen hat. Meine Mutter grinste uns an und meinte das Jan und Laura sich dort eingenistet hätten. Wir lachten kurz und setzten uns. "Zieht euch mal schnell was trockenes an, ihr seit ja quatschnass!" sagte meine Mutter. Lachend sagte ich ihr das es auch kein Wunder sei, weil wir schwimmen waren. "Na, ihr macht mir ja Sachen!" meinte sie dazu. Natalie ging auf Pott und ich packte meine Handtasche aus. Mama guckte mir die ganze Zeit dabei zu und fragte was wir jetzt davon hatten. Das die Kinder bekleidet schwimmen wusste sie, aber nicht das wir das auch machen.

Sie holte uns dicke Handtücher und legte sie um uns. Ich hatte aber noch nicht genug vom nass sein und ging wieder raus. Natalie kam mit und wir schwammen wieder und legten uns später noch ins flache Wasser und sahen in den Himmel. Wir schauten uns die Wolken an und ließen uns zu fast jeder etwas einfallen und erzählten uns Geschichten dazu. Die eine sah aus wie ein Engel, der sich gerade ein Schulranzen zu Hand nimmt. Eine andere sah aus wir ein LKW usw.. Wir lachten viel und knuddelten und knutschten uns. Als uns dann doch zu kalt wurde, gingen wir wieder zum Camper und zogen uns um. Meine Mutter lachte nur und konnte es nicht glauben das wir bekleidet schwimmen waren und das auch noch mit Handtaschen um. Von den Kindern, bis auf Sophie und den Zwillingen, sahen wir bis zum nächsten Tag nichts mehr.

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Gestern, am Donnerstag haben wir nach der Arbeit noch den Geburtstag von meinem Bruder Jan am Strand gefeiert. Die Kinder sind da wieder bekleidet ins Wasser und ich spielte mit Natalie auf unseren Gitarren. Laura war da auch morgens wohl noch in der Stadt und hat ihre neue Brille abgeholt und ein Werder-Trikot mit ihren Namen drauf. Sie rannte damit über ihrem Kleid rum, aber ins Wasser ist sie damit nicht.
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Heute am Freitag ist Natalie in der Ausbildung zusammengesackt, weil sie von damals erzählen sollte, was sie alles so gemacht hatte und ob sie Kinder hat und so. Da fiel ihr wohl Laura ein und sie sackte in sich zusammen. Nach der Arbeit haben wir auch alle unsere Sachen zusammen gepackt und nach Hause. Da dauerte es nicht lange und sie schmiss alle Sachen aus dem Camper und packte neue Sachen von sich und Laura wieder rein und weg war sie. Für ein paar Tage wird sie nur mit Laura alleine unterwegs sein. Sie hat sich von der Arbeit freistellen lassen. Naja, es wird ja eh noch nicht viel gemacht und ich kann ihr ja erzählen was abging.

Da sie ja nun so einfach weg ist, habe ich mal dies Erlebnis mit draufgeschrieben und Laura ihre draufgesetzt.

 

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