Vom Café zur Wetlook-Party (12/13.10.2020)
Heute am frühen morgen sind Claudia und ich schnell zum Einkaufen gefahren, weil wir nichts mehr im Camper hatten und die Kinder auch bald aufstehen werden. In einem Supermarkt holten wir unsere Sachen und gingen noch zu einem Café rüber, der schon sehr früh geöffnet hatte. Dort holten wir uns ein Café to go und stellten uns nach draußen an einem Tisch. Es war ziemlich kalt gewesen und so hatten wir auch unsere dicken Steppjacken und Stoffhandschuhe an.

Wir unterhielten uns und tranken unsere Kaffees, als es plötzlich anfing zu regnen. Wir hätten da auch rein gehen können, aber so ein bisschen Regen machte uns nichts aus. Wir setzten unsere Kapuzen auf und blieben da stehen und unterhielten uns noch weiter. Ihr Auto stand nur ein paar Meter weiter, aber auch da wollten wir nicht hin. Es regnete noch mehr, aber wir blieben trotzdem. Dann kamen zwei Mädels aus dem Café und sprachen uns an. Schnell kamen wir ins Gespräch und wir stellten uns vor.

Die beiden setzten sich einfach zu uns und zogen ihre Mund-Nasen-Schutze auf. Die beiden hatten ebenfalls eine warme Steppjacke an. Schnell kamen wir auch aufs Thema Wetlook, weil wir wie gesagt im Regen draußen saßen und Kaffee tranken. Wir erzählten das wir sowas mögen und dann kam eins zum andern. Sie luden uns zu einer Wetlook-Pool-Party ein und telefonierten mit dem Gastgeber. Natürlich sagten wir zu und freuten uns schon auf den Abend.

Nach dem Frühstück später im Camper, erzählten wir es auch den anderen. Alle fanden das Cool, aber keiner wollte mit, außer meine Schwester Yvonne (18) und ihre Sabrina (17). Kinder wären auch nicht erlaubt gewesen. Da aber noch genügend Zeit bis dahin war, teilten wir uns wieder auf und unternahmen etwas mit den Kindern. Olaf marschierte mit Laura (11) und Lukas (10) los, Yvonne und Sabrina nahmen Tim (6) mit und wir sind mit Sophie (10) los. Jedes Team woanders lang. Am späten Nachmittag trafen wir uns alle wieder am Camper und tranken heißen Kakao bzw. Tee.

Zum Abend hin machten wir vier uns hübsch und zogen uns was schönes an. Wirklich was schönes hatten wir gar nicht mit. Mit trockenen Sachen im Gepäck fuhren wir mit Yvonnes Wagen zu der besagten Party. Vor der Tür standen ein paar Mädels und wir gingen zu ihnen und fragten ob da die Party stattfinden soll. Sie fand dort statt und wir kamen schnell ins Gespräch. Es sollten 12 Personen (Lesben) kommen. Wenn alle da sind, geht es rein. Wir standen alle mit dem Mund-Nasen-Schutz draußen und unterhielten uns. Ein paar kamen noch dazu und dann ging es langsam rein und zum Pool runter. Unsere trockenen Sachen, die jeder dabei hatte, legten wir mit einer Nummer versehen auf einen Tisch.

Die Musik lief schon und wir tanzten alle drauf los. Da alles im Pool erlaubt war, zog sich niemand um, aber es ging auch niemand rein. Wir tanzten dort um den Pool herum und nahmen uns Bier, Sekt oder Wein vom Tisch und unterhielten uns noch weiter. Immer den Snutenpulli hoch, etwas trinken und das Ding wieder runter. Die Musik wurde immer besser und wir tanzten noch mehr. Dann ging endlich jemand ins Wasser. Mit dicken High Heels, Jeanshose, Pulli und einer Lederjacke. Sie tanzte fleißig im Wasser weiter und dann folgten nach und nach die anderen. Auch wir gingen dann rein. Claudia und ich hatten Jeanshose, Lederstiefel, Bluse, Pulli und unsere dicken Steppjacken an.

Ein weiteres Pärchen ist mit High Heels, langem Rock, Bluse und grauen Flauschjacken rein. Unterwäsche trug wohl jeder von uns, nehme ich an, keine Ahnung. Wir tranken unsere Getränke und tanzten normal im Pool weiter. Ein paar machten auch ihre Jacken richtig nass, das Wasser war ja nur bis fast zum Schritt. Claudia und ich schwammen dann auch ein wenig, was uns nur wenige nach machten. Die meisten waren zwar voll bekleidet im Wasser, aber nicht jeder machte sich komplett nass dabei. Fanden wir etwas blöd, aber naja. Die Snutenpullis wurden auch im Pool weiter getragen, was wir ebenfalls komisch fanden, aber machten mit.

Der Abend wurde immer später und die Gäste immer voller. Irgendwann hat jeder den Snutenpulli abgenommen und in die Jackentasche gesteckt, auch wir. Wir hatten ja alle genügend Abstand voneinander. Dann wurden auch langsam die restlichen Jacken nass und es schwammen mit uns noch mehr im Pool herum. Drei von den ganzen Mädels, es waren mittlerweile 15 anwesend, haben ihre Schuhe auf den Rand gelegt und tanzten im Pool. Irgendwann haben wir uns auf den Rand gesetzt und uns mit anderen unterhalten.

Als die Songs wieder besser wurden, hüpften wir wieder rein und tanzten. Wir bückten uns auch des öfteren, damit unsere Steppjacken weiter nass bleiben und weil es uns einfach Spaß machte. Yvonne und Sabrina, die beide ein sehr schönes Kleid anhatten im Pool und ihre alten Steppjacken trugen, wurden von anderen angebaggert, was ihnen aber nicht gefiel. Kurze Zeit später wurden wir angebaggert. "Stimmt es, das ihr eine offene Ehe führt?" wurden wir gefragt und wir bejahten es. Nach einem kurzen Gespräch tauschten wir die Partner und tanzten mit den anderen weiter.

Wegen Corona Vorlagen und so, wurde sich aber nicht geküsst oder umarmt und auch der Abstand wurde wieder eingehalten. Je später der Abend wurde, desto weniger Gäste waren noch da. Zum Schluss waren nur noch wir vier und drei weitere da. Wir 7 waren alle noch vollbekleidet, mit Schuhe bzw. Stiefel und Jacken im Pool und tranken weiteres Bier und tanzten. Gegen 2 Uhr morgens wurden wir dann rausgeschmissen und die Party war beendet. Bis auf die Corona Auflagen und so, war es aber eine wirklich Coole Party gewesen. Es machte richtig Spaß mal mit anderen bekleidet im Pool zu sein. Nicht das wir das nicht schon mal gemacht hätten, aber diesmal war es ja völlig spontan, mehr oder weniger. Normal hätten wir es auch nicht gewusst, das es diese Party gab.

Wir zogen uns um, trockneten unsere Haare und kurz nach drei standen wir an Yvonnes Auto. Wir guckten uns alle an und fragten wer jetzt nun am wenigsten getrunken hat. Claudia und ich hatten am meisten gehabt, aber auch Yvonne und Sabrina waren nicht mehr ganz nüchtern. Da es auch sehr kalt draußen war, setzten wir uns in den Wagen und machten die Musik an. Nach einiger Zeit kamen wir auf die Idee zu Fuß zum Campingplatz zu gehen. Der war aber nicht gerade um die Ecke, meinte Sabrina und wollte sich ans Steuer setzen. Sie kann zwar fahren, aber ohne Führerschein? Wollten wir alle nicht zulassen, also sind wir wie gesagt zu Fuß los. Die nassen Klamotten in den Tüten und Rucksäcken, packten wir in den Kofferraum und los.

Es wurde immer später und wir hatten irgendwie auch die Orientierung verloren und wussten nicht mehr wo wir waren. "Sieht jemand ein Schild zum Campingplatz?" meckerte uns Claudia an, weil sie keine Lust mehr hatte, mit ihrer nassen Prothese rumzurennen. Es ging auch schon auf halb sechs zu. Wir setzten uns irgendwo auf den Boden und rauchten erstmal eine. Yvonne schlief dabei auch noch ein. Wir weckten sie wieder und liefen weiter in ein Wald hinein. "Hier waren wir Sonntag mit Tim!" fiel Yvonne da ein. "Da geht es lang!" meinte sie noch. Nach nur einigen hundert Metern kamen wir auch endlich am Camper an.

"Boah, was ist das denn hier?" fragte uns Sabrina und nahm eine völlig verdreckte Jacke in die Hand. "Da liegen noch mehr so dreckige Sachen!" meinte Claudia, als sie sich nochmal umsah und ihr Smartphone leuchten ließ. Mir war das egal, ich wollte nur ins Bett. "Das sind Lukas seine Sachen, das ist seine blaue Daunenjacke!" fiel Claudia dann auf. "Gib mal her!" sagte ich. Ich guckte mir die Sachen an und dachte nur: "Was hat Olaf sich jetzt schon wieder einfallen lassen mit den Kids. Die Sachen bekommen wir doch nie sauber hier!" Da ich aber völlig platt war, war es mir egal und legte die Sachen wieder hin.

Da Olaf und die Kids im Camper pennen, was mir beim Schlüssel suchen gerade noch einfiel, gingen wir zum Wohnwagen rüber und gingen rein. Wir setzten uns alle und guckten uns gegenseitig an. Yvonne hob da ihre Hand und suchte ein Stift. Nachdem sie endlich einen gefunden hatte, schrieb sie: "Bitte nicht vor Mittag stören!" auf einen Zettel und wollte ihn an die Tür draußen kleben. "Das kann ja niemand lesen!" meinte Claudia und schrieb es nochmal auf. "Sieht ja auch nicht besser aus!" lallte ich und schrieb es auch noch mal auf. Alle lachten und meinten: "Super, wer soll das denn lesen können?" Dann schrieb es Sabrina auf, aber auch ihre Schrift war ganz schön kritzelig.

Weil ich endlich ins Bett wollte, nahm ich alle vier Zettel und klebte sie mit Tesafilm an die Tür. Der Tesafilm wollte nicht so wirklich und verdrehte sich ständig. "Egal!" lachte Claudia. "Hauptsache die Zettel hängen!" Ich verstand nur: Haupsaae Ztlhng und sagte es auch so und machte die Tür zu. Claudia lachte natürlich und knallte sich ins Bett. Zum Glück hat Olaf die Betten schon fertig gemacht für uns, weil sonst hätten wir alle irgendwo auf dem Boden gelegen. Es dauerte nicht lange und wir lagen alle in voller Montur im Bett und schliefen.

Erst am frühen Nachmittag standen wir wieder auf und machten uns völlig verkatert ein starken Kaffee. Völlig zerzaust sahen wir uns an und fragten was wir eigentlich gemacht haben. Alle kratzten sich im Gesicht und dann meinte Yvonne so: "Wir waren bei einer Wetlook-Party!" Ich: "Party? Wo? Gibts was zu trinken?" Alle lachten und dann fiel es uns allen wieder ein, was war. Nach dem Kaffee ging es uns allen etwas besser und wir machten uns nur kurz fein und gingen raus und zum Camper rüber.

Die Tür war zu und wir klopften, aber niemand öffnete. Ich kramte nach den Schlüssel und fand sie auch irgendwo. Etwas zittrig, weil mir kalt war, schloss ich auf und ging rein. Es war niemand da und die Heizung war aus. "Ist ja genauso kalt wie im Wohnwagen!" meckerte Sabrina und setzte sich an ein Tisch. Stimmte nur halb, weil im Camper war es wärmer. Ich machte die Heizung an und legte mich mit Claudia oben ins Bett. Yvonne und Sabrina verkrochen sich hinten. Kaum lagen wir, da schliefen wir auch wieder alle.

Nach einigen Stunden weckten uns die Kinder. Sie waren erst im Wohnwagen, den wir vergessen hatten abzuschließen und schrien dann draußen unsere Namen. Kerzengerade saßen wir alle und guckten zur Tür. Laura kam als erstes rein. "Mama?" Ich: "Hier sind zwei!" und winkte ihr. Sie lachte voll und kam zu uns raufgekrochen. "Wollt ihr nicht mal aufstehen? Ist gleich halb fünf!" Claudia guckte sie an und fragte: "Morgens oder Abends?" und lachte kurz. Dann kamen auch Sophie und Tim zu uns rauf und knuddelten uns. "Hilfe!" sagte Claudia immer und sang: "Who lets the Kids in?" Die Kinder: "Wir, wir, wir wir!!!" Alle lachten und dann ging es wieder runter. Noch während wir langsam hinter den Kindern her krabbelten, erzählten sie uns was sie alles mit Olaf erlebt hatten. Weil wir auch noch nicht gegessen hatten, deckte uns Sophie ein leckeren Nudelsalat auf, den sie mit Laura, Lukas und Olaf am Vorabend noch gemacht hatten.

Am Abend holte Yvonne ihren Wagen und wir legten die nassen Klamotten auf ein Wäscheständer in die Dusche. Dabei fiel mir wieder ein, das ja vor dem Camper bzw. neben, die dreckigen Sachen von Lukas noch liegen und fragte ihn auch gleich danach, warum sie da sind. Er meinte das sie kriegen gespielt hätten und er sich in den Schlamm auf dem Feld nebenan gelegt hat dabei. "Das war voll ohne Absicht!" sagte er noch und wir lachten. Er holte die dreckigen Sachen rein und wusch sie kurz in der Dusche. Wirklich Aufhängen konnten wir die ganzen nassen Sachen nicht, aber sie wurden trocken.

 

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