Mit den Kindern im Schlamm gefeiert (21.11.2020)
Der Tag fing sehr Langweilig an. Alles war wie immer. Die Kinder spielten oben in ihren Zimmern und wir beiden Mamis haben den Haushalt gemacht. Nach dem Mittag ging es genauso weiter. Dann kam das Werder Bremen Spiel gegen die V.-Ä.-München. Nach der ersten Hälfte wurde schon etwas gefeiert weil es 1:0 für die Bremer stand. In der zweiten Hälfte wurde es richtig spannend, aber leider haben die Ä. noch ein Tor gemacht. Also 1:1 Endstand.

Laura (11) jubelte wie verrückt und fuchtelte wieder mit ihren Armen in der Luft herum. Ich habe nur: "Strike!" gesagt. Noch während Laura mit Sophie (10) und Lukas (10) feierte, bat ich Claudia auf die drei aufzupassen, das sie nicht nach draußen kommen. Ich zog mir schnell mein Friesennerz und die Gummistiefel an und ging raus. Dort nahm ich mir den langen Schlauch und ging zum Schlammloch, das etwas dunkel und trocken da lag. Den Schlauch rein und ab wieder zum Haus. Da hab ich dann heißes Wasser angemacht und das Schlammloch damit gefüllt.

Als genug warmes Wasser drin war, rollte ich den langen Schlauch wieder ein und ging rein. "Habt ihr Bock auf Schlamm?" fragte ich die vier feiernden. "Hä? Jetzt bei der kälte?" fragte Laura. "Zieh dich doch warm an!" antwortete ich. Lukas wollte überhaupt nicht mit raus und ging mit Tim (6) in sein Zimmer zum spielen. Die Zwillinge legten wir nebenan in ihre Bettchen. Claudia und ich zogen uns unsere Lederhosen an, Gummistiefel, warme Pullover und unsere Friesennerze. Unterwäsche hatten wir schon drunter.

So angezogen warteten wir unten auf Sophie und Laura. Die beiden kamen auch irgendwann runter. Beide hatten Unterwäsche, Strumpfhose, Jeanshose, Stiefel, dicke Pullis und ihre Friesennerze an und ihre roten McNeill Schulranzen auf. Wir guckten die beiden an und fragten: "Mit Schulranzen?" "Klar!" sagte Sophie. "Okay!" sagte Claudia dazu und wollte dann auch einen aufhaben. Sie rannte nach oben und holte ihren grünen Sammies und mein roten McNeill Schulranzen. Die setzten wir dann auch auf und liefen nach hinten in den Garten.

Ich ging zuerst ins Schlammloch und setzte mich hin. Um das Schlammloch herum hab ich Fackeln aufgestellt, damit wir Licht haben. Sophie und Laura guckten und fragten mich dann ob es nicht zu kalt ist. "Quatsch, ist voll warm hier drin!" sagte ich. Laura steckte ihren braunen Lederstiefel in den Schlamm und holte ihn wieder raus. "Komm ruhig rein!" grinste ich. Sophie hockte sich hin und fühlte mit ihren Händen den Schlamm. "Von wegen warm!" sagte sie. Claudia lachte und meinte das sie vorher auch ihre Handschuhe ausziehen sollte. Sophie grinste nur und zog einen aus. "Wow, das ist ja wirklich warm da drin!" stellte sie dann fest. Dann ging Laura wieder mit ihren Lederstiefeln ins Schlammloch und wartete kurz.

"Auf was wartest du?" fragte ich. "Der Schlamm muss erst in die Stiefel!" lachte sie kurz. Nach kurzer Zeit meinte sie dann auch das es warm ist und kam richtig rein und setzte sich hin. Dann kamen auch Claudia und Sophie mit rein. Beide hatten auch ihre Beinprothesen an. Nachdem wir alle bis fast zum Hals im Schlamm saßen, holte ich eine Flasche O-Saft aus dem Schlamm, den ich vorher da rein getan hatte. "Und jetzt?" fragte mich Laura. Ich lachte laut los und sagte dann, das wir wohl auch noch Gläser brauchen. "Dürfen wir Alster trinken?" fragte Sophie uns. "Wenn du es holst!" sagte Claudia. Sophie kletterte aus dem Schlammloch und ging als kleines Schlammmonster zum Haus.

Kurz darauf kam sie mit zehn Alster-Dosen zurück, die im Wintergarten standen. Sie warf uns jeden eine zu und kam wieder in den Schlamm. "Boah!" sagte sie und freute sich wieder im warmen zu sein. Wir lachten alle und nahmen die Dosen zur Hand. "Zisch und klack und weg!" riefen wir vier und tranken etwas. Laura freute sich immer noch das Bayern nicht gewonnen hat und wir einen Punkt mitgenommen haben. Hätte auch mehr sein können, aber so war es auch schön. Ihre Haare hatte sie zu einem Dutt auf den Kopf gebunden, damit sie nicht dreckig werden. Unsere Schulranzen waren richtig gut im Schlamm gewesen.

Wir feierten und unterhielten uns über dieses und jenes. Dann kam doch noch Lukas zu uns. Im Fackellicht sah ich das er sein guten Filzanzug trug und sich eine Krawatte umgebunden hatte. "Darf ich mit rein kommen?" fragte er und nahm sich eine Dose Alster. Ich grinste leicht und machte Platz. Er streckte sein Fuß aus und wollte gerade rein kommen, da sah ich das er auch noch seine guten neuen schwarzen Lederschuhe an hatte. "Lukas, was machst du denn? Wir sind hier nicht im Pool!" sagte ich. "War ein Versuch wert!" sagte er traurig und ging. "Komm her du Rabauke!" rief ich ihm hinterher und lachte wieder kurz.

Er kam auch zurück und kam mit seinen guten Sachen ins Schlammloch und setzte sich hin. Bis zu den Schultern saß er drin und grinste. "Darf ich mich richtig hinlegen?" fragte er mich dann und ich nur: "Mach!" Er machte es auch und war nun wie wir anderen auch, komplett bis zum Hals im Schlamm. Zusammen tranken wir dann noch unser Alster aus und dann gingen Claudia und ich wieder raus. "Macht nicht mehr solange!" sagte ich zu den dreien und drehte mich weg. Ein Gejubel kam da auf, weil sie nun alleine im Schlamm sitzen konnten. Als ich mich nochmal kurz umdrehte, stand Laura mit offenen Friesennerz im Schlamm und wedelte mit ihren Armen in der Luft. Sah echt zum schreien aus. "Wie im Pool in der alten Wohnung in Hannover!" grinste ich Claudia an und ging mit ihr ins Haus und ins Bad unten.

Dort stellten wir uns unter die Dusche und spülten unsere Klamotten und die Schulranzen ab und zogen uns aus. Nur mit einem Bademantel bekleidet gingen wir rauf und zogen uns dort etwas frisches an. Danach haben wir unten im Wohnzimmer auf die Kinder gewartet. Tim und die Zwillinge haben schon gepennt. Nach über einer Stunde kamen die drei auch endlich rein und rannten nach oben unter die Regendusche. Wieder eine Stunde später kamen die drei mit dicken Pyjamas nach unten und wollten was Essen. Die belegten Brote, die Claudia und ich gemacht hatten, lagen noch auf den Tisch und sie griffen gleich zu.

"Wetten das ich schneller mit dem aufschreiben bin?" grinste ich Laura an. "Wetten nicht!" meinte sie und rannte rauf um das Erlebnis aufzuschreiben und ich machte das selbe im Arbeitszimmer. Sie war doch etwas früher fertig und strahlte übers ganze Gesicht.

 

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