Schlammbad für Sophie im Wald

 (08.03.2023)
Noch bevor es zur Kirche gehen sollte, wollte ich (Natalie, 28) mit Claudia (28) und Sophie (12) eine Spazierfahrt machen. Fahrt deswegen, weil wir zu dritt mit Rollstühlen unterwegs sein wollten. Dazu kam es aber leider nicht wirklich, weil Sophie nicht wollte. So sagte sie es jedenfalls noch beim Kuchen essen.

Eine Stunde später stand Sophie plötzlich mit Strumpfhose, Rock, Bluse, Pullover, Steppjacke und Stiefelletten vor uns und sagte dass sie mich ja auch nur schieben kann. Claudia guckte sie komisch an und fragte was mit ihr ist. "Kann mich ja nicht teilen!" kam da von Sophie. Weil ich noch immer Bock hatte, sagte ich zu und sie half mir beim anziehen und mich in Rollstuhl setzen. Nächste Woche kommt der Gips endlich mal ab, wie schön. Kurz darauf schob sie mich auch schon durch die Gegend und in den Wald hinein.

"Wo willst mit mir hin?" fragte ich, weil ich den Weg nicht kannte. "Keine Ahnung, einfach hier lang!" stotterte sie und ich fragte, ob sie friert. "Ein wenig nur!" antwortete sie und schob mich immer weiter in den Wald rein. Der Weg wurde immer matschiger und sie konnte schon fast nicht mehr. Ich lachte immer und fragte, warum sie mich nicht wieder raus schiebt. Sie wollte es einfach nicht und schob mich weiter.

Irgendwann kam sie gar nicht mehr weiter und meinte, dass sie gleich ihre Beinprothese beim weiteren schieben verliert. Sie meinte auch, dass sie ihr ziemlich heftig am Stumpf drückt. "Ja dann hör doch auf und zieh mich nach hinten wieder raus!" schimpfte ich, aber das wollt sie nicht. Sie wollte immer weiter nach vorne und rutschte dann plötzlich aus. Klatsch! machte es und sie lag im Matsch. "Scheiße man!" meckerte sie und spuckte Dreck aus. Kurz lachte ich und drehte mich dann um. "Aua!" sagte sie und guckte mich mit ihrer verschmutzten Brille an. "Was machst du denn?" fragte ich. "Menno, wollt dich zur Kirche schieben!" meckerte sie. Ich: "Ähm, zur Kirche gehts aber woanders lang!" Sie: "Nee, da hinten gibt es auch eine!" Ich: "Wäre mir neu!" Sie: "Egal, so kann ich da jetzt eh nicht mehr rein!" und setzte sich auf den Po.

"Und jetzt?" fragte ich und sie so: "Keine Ahnung, hast ne Zigarette da?" Ich: "Nö, hab doch aufgehört!" Fand sie voll blöd und meckerte, das alle damit aufhören, nur sie nicht. Als ich ihr vorschlug auch damit aufzuhören, meinte sie nur: "Dann bin ich ja nicht mehr ich!" Schmunzelnd bat ich sie mich aus dem Dreck zu ziehen, was wir zusammen dann auch schafften. Mit einem Bein konnte ich ja helfen. Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, rannte sie los. "Wow, schmeiß deine alte Mutter nicht raus hier!" lachte ich und versuchte sie zu stoppen. Meine Hand tat mir aber sehr schnell weh am Reifen, also ließ ich es besser bleiben. Sie schob mich dreimal so schnell wieder nach Hause als in den Wald. Schon auf dem Hof ließ sie mich stehen und rannte ins Haus. "Hey!" rief ich ihr noch hinterher, aber das störte sie nicht. Lachend rollte ich im Kreis, weil ich mit der Gips-hand nichts machen konnte. Etwas später kam Lukas raus und schob mich ins Haus.

Zehn Minuten später kam Sophie mit frischen Sachen an ins Wohnzimmer und entschuldigte sich bei mir. Ihr war kalt, sie musste pinkeln, und rauchen wollte sie auch noch eine. Die ersten beiden Dinge ließ ich durchgehen, aber das rauchen fand ich nicht so schön. Während sie im Wintergarten eine zweite Zigarette rauchte, unterhielt ich mich mit ihr darüber. Gebracht hatte es nicht wirklich was, aber ich hoffe das beste.

 

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