Länderspiel im Whirlpool verfolgt
(12.06.2023)
| Die kleinen waren alle bei meiner Mutter, die
großen alle im oder am Stadion. Meine große Laura (14) hatte schon zum
Geburtstag ein Gutschein für drei Personen für das Spiel bekommen und
nun war es soweit. Da ihr Freund oder Verlobter Jan (16) ebenfalls zwei
Karten hatte, haben die beiden noch Freunde aus der Ukraine mitgenommen
und haben sich im gemischten Publikum versteckt. Etwa eine Stunde bevor das Spiel losgehen sollte, hupte es vor dem Tor wie verrückt. Meine Frau Claudia (29) und ich (Natalie, 29) guckten uns an und fragten fast zeitgleich: "Wer das jetzt?" Mit vielen Fragezeichen über dem Kopf, gingen wir beide zum Tor, waren gerade bei den Kindern im verwuchertem Garten, und schauten nach. Wir machten nur die Tür neben dem Tor auf und schauten um die Ecke. "Hi! Huhu!" winkte wer aus dem Auto. "Nee, was macht ihr denn hier?" kam mit leichter Verzögerung von mir. Es waren meine alte Freundin Melanie (27) mit ihrem Mann Marius (28) und Tochter Clara (9). Die waren ja mal mit in unserer Band, die es leider nicht mehr gibt. Naja, die Tochter natürlich nicht. Wir freuten uns sehr über diesen Besuch und ließen sie rein. Er ließ den Motor aufheulen und brummte vors Haus. "Huch, da gehts ja abwärts!" bemerkte Melle aus dem Autofenster blickend. "Dumme Geschichte!" rief ich und wartete bis sie ausstiegen. "Was war denn hier los?" fragte sie mich und ich nur: "Frag bloß nicht!" Melle: "So schlimm?" Claudia: "Noch viel schlimmer, erzählen wir irgendwann mal, heute nicht!" Marius: "Wieso, wollt ihr das Spiel sehen?" Wir: "Aber sowas von, Laura und Co sind im Stadion!" Clara: "Echt, wie Geil!" Auf dem Weg in den Garten fragten wir beide die drei, ob sie bei dem Wetter mit in den Whirlpool kommen wollen und Melle dann: "Gehst du noch immer mit Kleidung rein?" Ich: "Kennst mich doch!" Sie: "Aber ohne Schulranzen auf, oder?" Ich grinste voll und sagte: "Wieso eigentlich nicht?" Clara bekam richtig große Augen und guckte einen nach den anderen an. Kurz gingen wir in den Wintergarten und ich rannte mit Claudia nach oben, um einen Schulranzen aufzusetzen. Sie schnappte sich ihren grünen (T86) und ich den Scooli mit den Minions drauf, den ein alter Freund von Lukas (13) mir mal geschenkt hatte. Als wir damit in den Wintergarten kamen, fragte Clara, ob wir damit jetzt in Whirlpool gehen. Melle: "Willst auch ein?" Mit weit geöffneten Mund und großen Augen guckte sie uns an und dann so: "Wenn ich darf!" Ich: "Klar, komm mit!" Noch immer mit großen Augen und offenem Mund folgte sie mir unauffällig in den Keller und ins Klassenzimmer. "Such dir ein aus!" Clara: "Boah, Hilfe! Ähm, den hier?" "Nimm!" strahlte ich, weil ich genau wusste welchen sie genommen hat. Sie setzte ihn auch gleich auf und rannte nach oben. So schnell kam ich leider nicht hinterher und als ich ankam, lachte Melle wie blöd und guckte mich an. "Was denn?" fragte ich. Sie: "Weiß du welchen sie auf hat?" "Dein!" grinste ich breit. Clara hatte sich wirklich den von ihrer Mama damals ausgesucht, den T24, einen Scout-Schulrucksack. "Echt, war das mal deiner Mama?" fragte die kleine und Melle nickte nur mit dem Kopf. "Darf ich damit in Whirlpool?" fragte die kleine noch und sie so: "Wenn Nata das erlaubt hat, ja!" Ich breitete nur meine Arme aus und zeigte zum Whirlpool. Nur wenige Minuten später und ohne Schuhe, aber mit Unterwäsche, Rock und T-Shirt, saß die kleine im Whirlpool und grinste ihre Mama an. Melle streichelte ihr über den Kopf und stieg mit Unterwäsche, Kleid und Turnschuhen ins Wasser und setzte sich neben ihr. Marius und Olaf (ü50) folgten mit Unterwäsche, Jeanshose, T-Shirt bzw. Hemd mit kurzen Ärmeln und Turnschuhen. Claudia und ich machten den Fernseher klar und stiegen dann mit Unterhose, BH, Rock, Bluse und High Heels rein. "Und wie immer mit High Heels!" lachte Melle. "Was denn?" fragte ich und sie so: "Nichts!" Mit Schulterzucken setzte ich mich hin und dann ging auch schon das Spiel los und Olaf machte den Ton an. "Fülle!" schrie ich plötzlich und alles guckte mich an. Ich: "Was denn, Füllkrug, da!" Olaf: "Knapp daneben ist auch vorbei!" und klatschte in die Hände. "Hm!" meinte Clara dazu und grinste breit. "Joa!" sagte ich darauf und alles lachte. Marius: "Hört sich an wie im Altenheim!" Da mussten wir alle erstrecht lachen. Dann schoss Füllkrug doch noch das erste Tor und alles jubelte. "Hey wartet, halt mal an, da ist sie!" Alle: "Wer?" Ich: "Na Laura!" Alle: "Wo?" Ich zu Olaf: "Ach Menno, schon weg, spul mal zurück!" Er: "Ja nee, schon klar!" und fummelte an der Fernbedienung rum. "Bäh!" kam da nur von mir und er so: "Hm!" und zuckte mit der Schulter. Wir guckten weiter und öffneten ein Bier nach dem anderen. Wir unterhielten uns über dieses und jenes und kamen irgendwann zum Gästehaus und Jule zu sprechen. Kein schönes Thema, aber es tat gut. Beim 1:3 dachten wir schon, das alles vorbei ist, aber dann spielten sie wie die Bremer, immer am Ende alles spannend machen. 3:3 stand es am Ende für, ja für wen denn? Naja, egal. Wir sahen uns noch die Zusammenfassung an und tranken unser Bier aus. Danach sind wir alle mit unseren nassen Sachen und Schulranzen durch den Garten und haben uns trocknen lassen, bis die Besucher aus dem Stadion zurück kamen. "Boah geil, Whirlpool!" rief Laura und stolperte gleich hin und rein. Mit kurzer Hose, Deutschland-Trikot, Lackschuhen und ihrer roten Regenjacke, machte sie es sich gemütlich und fragte ob sie ein Bier öffnen darf. Jan: "Trinkst doch gar nicht!" Laura: "Nö, aber du!" Er: "Oh, darf ich?" Ich: "Klar!" "Ähm, ähm, ähm, Scheiße!" kam da von Laura und zog ihr Feuerzeug aus der Jackentasche. Und kurz danach auch ihre nassen Zigaretten. Alles lachte und sie so: "Na toll! Huch, wer bist du denn?" und guckte Clara an. "Hi, bin Clara!" Laura: "Hi, bin nicht da!" Vanessa (15): "Sie hat was intus!" Sie hatte wohl verstanden: Bin klar da! Tja, das ist der Nachteil wenn man im lauten Stadion sitzt, da hört man schlecht danach. Was die drei dann noch im Whirlpool machten weiß ich nicht, bin jedenfalls mit den Gästen kurz ins Haus zum umziehen und verabschieden. Von den dreien im Whirlpool hab ich bis zum nächsten morgen nichts mehr gesehen, die haben auch draußen im Zelt gepennt. |
