Nasse Pommes frites

(09.08.2024)
Heute früh, so gegen halb fünf, hatte ich (Natalie, 30) endlich mal Feierabend. Die letzten Fahrten waren sehr leer und ich fragte mich, wozu wir da überhaupt noch fahren. Die zwei oder drei Leute können auch zu Fuß nach Hause. Oder wie ich das Fahrrad nehmen. War auch nicht das erste mal, dass ich so wenig Fahrgäste hatte, aber anderes Thema.

Hatte endlich Feierabend und lief mit meinem Rad durch die Gegend. Nach Hause hin wollte ich noch nicht, also versuchte ich beim Imbiss mein Glück. Der Besitzer strahlte mich an und wir kamen ins Gespräch. Ich half ihm die Zeitungen, Brötchen usw. rein zu schleppen und fragte ihn, ob er Pommes hat. "Klar, hab Imbiss!" grinste er mich an. "Auch jetzt, hab Hunger!" grinste ich zurück. "Mach Fett nicht an jetzt!" knurrte er und räumte ein paar Sachen weg. "Hast doch Mikrowelle!" sagte ich und zeigte auf sie. "Machen Du, Fett in Schale, Pommes rein, vier Minuten!" kam von ihm. "Besten Dank!" strahlte ich und machte es. Die Pommes waren wirklich gut muss man sagen, hätte ich nicht gedacht.

Da er noch Fleisch und so holen wollte, gingen wir raus und er fuhr los. Ich nahm die Schale Pommes in eine Hand und schob mein Rad. Dann goss es plötzlich wie aus Eimern und ich dachte die Welt geht unter. "Meine Fresse nochmal, was soll dass denn jetzt?" meckerte ich und suchte ein Ort zum unterstellen. Meine Pommes wurden immer nasser und rutschten nach und nach von der Schale. "Scheiße man, hab Hunger!" knurrte ich und stellte mich bei den Hochhäusern unters Fahrraddach. Die Pommes waren nicht mehr zu gebrauchen und ich schmiss sie in die Ecke, wo auch schon andere Sachen lagen. "Sauhaufen hier!" flüsterte ich und dann kam ein: "Kannst laut sagen!" Hab mich da voll erschrocken und drehte mich um. "Boah Alter, erschreck mich doch nicht so!" kam da von mir und hielt mir die Hände an die Brust. Da lag ein Mann in einem Schlafsack zwischen den Rädern und leuchtete mit einer Lampe umher. "Wird nie besser, wohn seit Jahren hier!" sagte er und setzte sich auf. Er hatte zum Glück nur sein Schlüssel verloren und kam wegen seiner Frau nicht rein.

Der Regen hörte genauso schnell auf wie er kam und ich verschwand schnell, bevor er noch sonstwas anstellt. Zuhause stellte ich mich noch kurz mit Uniform unter die Dusche und zog mich um. Im Bett knuddelte ich meine Claudia (30) kurz und dann verschwand sie auch schon in die Küche. Zur Zeit etwas blöd bei uns. Ich fahre Nachts und sie arbeitet Tagsüber. Da sieht man sich kaum. Sie macht Feierabend und ich geh los, naja. Der Regen wollte glaub ich nur nicht, dass ich Pommes aus der Mikrowelle esse und das so früh am Tage, Lach!

 

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