Gefährliches schwimmen

(30.12.2024)
Bei der Ankunft am Haus in Florida hatte man uns schon gesagt, dass es gefährlich sein könnte, wenn wir in dem See schwimmen. Krokodile und andere Wassertiere sollen sich darin tummeln. Sophie (14) freute sich schon aufs Angeln, aber auch das wurde uns untersagt. Und auch in den Pool, der direkt am Haus war, konnten wir nicht rein, weil er kaputt war. Lukas (14) und Laura (15) meinten da: "Und wo sollen wir uns nass machen?" Mein "Onkel", der ein Freund meiner Mutter ist, ich nenne ihn aber trotzdem so weil ich ihn seit meiner Kindheit kenne, guckte die beiden komisch an und sagte: "Unter der Außendusche?" "Öhm was?" kam da von uns allen und er so: "Habt ihr überhaupt schon was gesehen hier?" Wir: "Nö, zeig!" Er zeigte uns auch alles und wir verstanden schnell was er meinte. Solange man die Krokodile in Ruhe lässt, tun die auch nichts.

Im Pool, den wir vom Wohnzimmer oder auch Allesraum sehen konnten, war zwar gefüllt, aber nur mit Regenwasser für die Pflanzen bei Trockenheit. Das Wasser sah auch nicht gerade lustig oder einladend aus, also ließen wir ihn links liegen. Das Boot auf dem Foto unten gehört meinem Onkel, mit dem konnten wir leider nirgends hin. Naja, aber ich will Euch jetzt mal nicht mit allem auf die Nerven gehen, sondern gleich zum Erlebnis kommen.

Am Abend vor Silvester, wo uns schon ein paar nette Nachbarn zu einer Silvesterparty einluden, grillten wir nochmal kräftig und ließen uns später noch an einem Lagerfeuer der Nachbarn nieder. Die Kinder hielten ihre Würste und Maschmellows ins Feuer und wir Erwachsenen tranken Bier und plauderten. Irgendwann sind Claudia (30) und ich (Natalie, 30) noch ein wenig spazieren gegangen. Das Wetter war schön warm, so um die 23 Grad noch und der Himmel Sternenklar. An dem See schlenderten wir immer auf und ab und warteten bis das Lagerfeuer erlosch. Es waren zu der Zeit immer wieder Leute am Ufer, was wir nicht wollten. Das Feuer erlosch und wir legten uns irgendwo hin. Langsam kroch ihre Hand unter mein Kleid und in Schritt. "Aber nicht doch!" grinste ich und sie dann: "Immer diese Wiedersprüche! Nicht oder doch?" Lachend kippte ich ihr eine Hand voll Sand aufs Kleid und fragte, ob wir noch später Sekt aus unseren Heels trinken. So breit grinsend hab ich sie lange nicht gesehen und sie nickte, als ob sie ihre Haare loswerden wollte.

Nachdem ich sie fast eingebuddelt hatte, kroch sie raus und sagte: "Jetzt fress ich dich auf, pass auf du!" und lachte komisch. Ich bekam Angst und rannte in den See, mit Heels, Kleid und Handtasche um. Sie gleich hinterher, mit den selben Klamotten, und schon bald, trotz ihrer alten Beinprothese, hatte sie mich eingeholt und umarmte mich kräftig. Sie küsste mich am Hals und sagte immer wieder: "Will dir fressen!" Ich wich ihr aus und lief weiter ins Wasser. Bis zum Bauch im Wasser stehen, holte sie mich wieder ein und das selbe von vorn. Diesmal sagte ich ihr aber, das noch jemand Hunger hat und sie dann: "Hast ihn drunter? Will mehr!" Ich blickte unweit von uns ans Ufer und sagte: "Ich hab nichts, aber der da!" und nickte zum Ufer hin. Sie guckte hin und schrie laut los. Danach schwamm sie einfach drauf los und ich hinter ihr her.

An unserem Steg angekommen, blieben wir beide stehen und vernaschten uns. Aber immer mit Blick auf den See, ob das Krokodil welches wir sahen, auf uns irgendwo wartet. Also wirklich vernaschen konnten wir uns da nicht. Wir hatten mehr Angst gefressen zu werden als das wir uns lieb hatten. Irgendwann sahen wir es auch wieder und kletterten raus. Als wir beide tropfnass ins Haus gingen, guckte uns Sophie erschrocken an und fragte, ob wir noch ganz dicht sind. Claudia: "Kam alles im See raus, keine Panik!" Sophie: "Ihr ward im See schwimmen? Seid ihr Irre?" Ich: "Nee, Deutsche!" Claudia lachte und Sophie ging sauer in ihr Zimmer. Mit einer Flasche Sekt setzten Claudia und ich uns noch draußen hin und tranken im Mondschein aus Gläsern das Getränk. Aus unseren nassen und durchgeschwitzten Schuhen wollten wir dann doch nichts mehr trinken. Iih bäh.

Im See schwamm Ungetier

Da drunter mussten wir Duschen

 

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