Zu Besuch bei Oma (Februar 2017)
Ich war neulich bei Oma im Harz. Da durfte ich ein paar Tage im Zimmer meines Onkels, der bei Oma wohnt, übernachten. Ich finde es immer wieder schön bei Oma zu sein, weil sie ein Swimmingpool im Keller hat. Manchmal darf ich da auch mit Kleidung schwimmen gehen.

Am Nachmittag des zweiten Tages saß ich bei mein Onkel im Zimmer und las ein Buch, das wir gerade in der Schule durchnehmen, weil es mir draußen zu kalt war und keiner mit mir spielen wollte. Mein Onkel saß an seinem Laptop und tippte fleißig drauf rum. Später war er dann ganz ruhig und laß irgendwas. Als ich ihn fragte was er da macht, erschrak er und machte sein Laptop zu. "Nichts bestimmtes", sagte er und ging raus. Und dann rief mich meine Oma zum Essen.

Ich ging dann auch hin, weil ich mich schon den ganzen Tag auf den leckeren Kuchen von ihr gefreut habe. Nach dem Kuchen hab ich mir etwas warmes (Leggins, Latzjeanshose, Bluse, Pullover, Steppjacke und meine Fellstiefel) angezogen und bin dann doch raus zum spielen. Weil aber irgendwie keiner unterwegs war bin ich wieder rein. Mein Onkel saß wieder vor seinem Laptop und tippte. Er schreibt glaub ich an einem Buch. Zwei hat er ja schon geschrieben. Ich zog meine Jacke aus und setzte mich wieder auf den schönen Ohrensessel, der neben der Heizung am Fenster stand und laß mein Buch weiter. Später laß er etwas anderes und ich fragte ihn dann wieder was er da macht. "Komm her, sieh selbst", sagte er und ich ging zu ihm hin. Ich durfte dann lesen was er vorher laß. Bei manchen Sätzen musste ich doch zweimal lesen. Da stand das ein paar Kinder mit Schulranzen schwimmen gehen und eins sogar mit Beinprothese. Ich trage auch eine. "Wow", sagte ich da. "Was ist denn das? Wo hast du das her?" wollte ich wissen. Dann zeigte er mir deine Homepage.

Ich staunte echt nicht schlecht und wollte erst mal alles lesen, was da so drauf war. Auch die Bilder von dir hab ich gesehen. Er war in der Zeit bei Oma in der Küche. Als er zurück kam, laß ich noch immer. "So, nun ist aber genug, ich muss weiter schreiben!" sagte er und kitzelte mich vom Platz. Ich bin dann zu Oma und hab ihr erzählt was ich gelesen hatte. Sie grinste nur und meinte dann: "Und das möchtest du jetzt auch machen, wie?" "Darf ich das denn, ich mein mit meiner Prothese und mein Schulranzen und alles?" fragte ich zurück. "Na komm, wir ziehen uns jetzt an und gehen runter in den Pool!" sagte sie und das taten wir dann auch. Ich zog meine Steppjacke und meine Fellstiefel wieder an und setzte mein Schulranzen auf. Oma hatte schwarze Kniestiefel, Stoffhose, ein Pullover mit Kragen und einen hellgrauen Mantel an. Wir nahmen uns an die Hand und gingen runter zum Pool. Oma ist gleich ins Wasser gesprungen und geschwommen. Nach kurzer Zeit sah sie mich an und meinte das ich rein kommen soll. Ich traute mich nicht. Mit Kleidung war ich ja schon öfters im Wasser, aber nicht mit soviel. Und schon gar nicht mit Prothese und Schulranzen.

Sie kam dann raus und nahm mich Huckepack, also die Arme unter meine Beine und hob mich hoch. Dann ging sie zu den Stufen und ist langsam mit mir rein. Als meine Jacke nass wurde wollte ich allein ins Wasser. Sie ließ mich runter und ich ging allein weiter. Mein Herz klopfte wie verrückt. Ich bin mit Wintersachen und meiner Beinprothese im Wasser. Wenn Mama das sehen würde, oh weia. Das sagte ich auch laut vor mir her. Oma sagte nur das sie es ja nicht wissen muss. Ich versuchte damit zu schwimmen. Es klappte nicht wirklich. Oma half mir des Öfteren. Nach fast einer Stunde konnte ich dann so einigermaßen damit schwimmen. Oma ging kurz raus um eine zu rauchen. Also aus dem Pool, nicht nach draußen in die kälte. Sie kam danach wieder ins Wasser und spielte mit mir ein wenig. Ich hab mich auch auf eine Luftmatratze gelegt. Naja, Oma musste mir helfen.

Fortsetzung folgt

Isabel (9,5 Jahre)

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