Friesennerz im Schlamm
(08.2023)
Moin!
Ich bin vor kurzem auf
eure Seiten gestoßen und bin ganz begeistert. Es macht total Spaß immer
mal ein Erlebnis von euch zu lesen. Ich selbst mag nasse und
schmutzige Klamotten super gerne, speziell Friesennerze, dicke
Wollpullis und Hoodies. Und damit ich nicht nur konsumiere, sondern auch
einen Beitrag leiste, habe ich hier ein Erlebnis aus dem letzten Herbst
aufgeschrieben. Ich hoffe es gefällt euch. Anbei noch ein Foto von dem
Outfit aus der Geschichte und ein zweites von mir in einem schmutzigen
Friesennerz.
Liebe Grüße,
Tom
Und hier kommt das
Erlebnis:
Es war an einem Sonntagnachmittag im Oktober. Es war
bisher ein kühles und diesiges Wochenende und ich hatte eigentlich nur
rumgegammelt. Irgendwie musste ich einfach noch etwas raus und mich
bewegen. Ich hatte Lust Fahrrad zu fahren und überlegte was denn ein
schönes Ziel sein könnte. Da fiel mir ein, dass ich schon lange nicht
mehr oben im Wald an dem hölzernen Aussichtsturm war. Das ist zwar eine
ganz schön lange Strecke und es geht die zweite Hälfte praktisch nur
bergauf, aber ich entschied mich, das zu machen. Da es kühl war und
etwas nieselte, zog ich meinen dicken Islandpullover und darüber meinen
gelben Friesennerz an. Ich holte das Fahrrad aus der Garage und machte
mich auf den Weg.
Ich brauchte alleine zwanzig Minuten, um aus
der Stadt rauszukommen, aber dann wurde der Weg schön und ich fuhr
zwischen Wiesen und Äckern in Richtung Wald. Dort angekommen ging es
auch schon los mit der Steigung. Es waren nicht viele Menschen
unterwegs. Nur ein Jogger, eine ältere Frau mit Hund und ein Förster
kamen mir auf dem Weg entgegen. Das war auch gut so, weil dadurch nicht
viele Leute sahen, dass ich mich schnaufend den Weg hochkämpfte. Unter
dem Friesennerz wurde mir ganz schön warm und ich begann zu schwitzen,
so dass der dicke Wollpullover anfing etwas kratzig auf der Haut zu
werden. Aber es war nicht mehr weit und ich kam zehn Minuten später an
dem Turm an. Ich lehnte das Fahrrad an einen Baum und ging die Stufen
des Turms hoch bis zu der Aussichtsplattform.
Es war tatsächlich
etwas klarer geworden, so dass es direkt etwas Aussicht gab. Jetzt war
mir aber so warm, dass ich erst mal den Friesennerz auszog und über die
Brüstung der Plattform legte. Der Wollpulli war richtig klamm und ich
hoffte, dass er etwas abtrocknen würde während ich die Aussicht genoss.
Man konnte in der Ferne sogar die Ausläufer des Harzes sehen. Ich setze
mich auf die kleine Bank und genoss weiter die Aussicht. Plötzlich hörte
ich ein schleifendes Geräusch. Ich schaute nach rechts, konnte aber
nichts entdecken. Hinter mir und links war auch nichts. Seltsam,
irgendwas war das doch. Und dann bemerkte ich, dass mein Friesennerz gar
nicht mehr über der Brüstung hing. Auf der Aussichtsplattform lag er
auch nicht. Ich stand also auf, ging zu der Stelle wo ich ihn hingelegt
hatte und schaute über die Brüstung nach unten. Und da lag er
tatsächlich, unten neben dem Turm. Na gut, es wurde sowieso Zeit, dass
ich mich auf den Rückweg machte, wenn ich noch im Hellen zu Hause sein
wollte.
Als ich wieder unten am Turm ankam, sah ich das
Desaster. Der Friesennerz war direkt in ein Matschloch gefallen. Oh
nein, das musste doch nicht sein. Ich nahm ihn hoch und schaute, ob er
sehr schmutzig geworden war. Tatsächlich war der Friesennerz auf der
gelben Seite an vielen Stellen voller Matsch, aber auch auf der blauen
Innenseite waren mehrere matschige Stellen. Na gut, da mir immer noch
warm war, rollte ich den Friesennerz zusammen und klemmte ihn auf den
Gepäckträger. Ich setzte mich aufs Fahrrad und fuhr los. Da es aber die
ganze Zeit nur bergab ging und mein Islandpulli immer noch etwas nass
war, wurde mir schnell sehr kalt. Es half nichts, ich hatte nur den
Friesennerz dabei, also musste ich ihn anziehen. Ich versuchte etwas von
dem Matsch abzuschütteln, aber er blieb wirklich sehr schmutzig. Leider
hatte sich durch das Zusammenrollen auch innen einiges an Matsch
verteilt. Das war wirklich eine blöde Idee. Aber es ging nicht anders,
ich musste den Friesennerz anziehen und damit auch meinen
Lieblings-Wollpulli einsauen. Ich machte den Reißverschluss vom
Friesennerz zu und fuhr los.
Mir
kamen nicht viele Menschen entgegen, aber die, die mich sahen, schauten
entweder komisch oder grinsten. Zu Hause angekommen stellte ich das
Fahrrad in die Garage und ging in die Wohnung. Ich schaute mich im
Spiegel an und musste selbst lachen. Irgendwie musste ich die Klamotten
jetzt wieder sauber bekommen und die beste Lösung, die mir einfiel, war
einfach so unter die Dusche zu gehen. Ich duschte erst den Friesennerz
von außen ab, öffnete ihn dann, um auch innen so viel wie möglich von
dem Matsch abzuspülen. Dann zog ich ihn aus und schmiss ihn auf den
Fußboden im Bad. Jetzt war der Islandpulli dran. Ich steckte die
Handbrause wieder in die Halterung und duschte mich komplett mit Pulli
und Jeans. Ich nahm etwas Haarshampoo und schäumte den Wollpullover und
die Jeans ein. Nachdem ich das Shampoo wieder abgespült hatte, zog ich
alles aus, duschte nochmal und zog frische Klamotten an. Während die
Kaffeemaschine lief, hing ich die nassen Klamotten auf und freute mich
auf einen entspannten Restsonntag auf dem Sofa.
Vielen Dank für das Erlebnis.
Wenn andere
mal so wären und mir was schicken würden!