Falsches Boot

von Simone (31)

(10.11.2024)
Habe gesehen, dass Du mein letztes Schreiben mit auf Deine Seite gemacht hast. Sollte da zwar nicht hin, aber wie Du willst! Hier dann also noch ein "Erlebnis" von mir:

Wir feierten bei den Paletten, bei deiner Schwester Yvonne und hatten schon so einiges getrunken. Stand zwar überall, dass es verboten ist, aber uns ja egal, gelle? Naja jedenfalls war es spät geworden und wir trennten uns alle. Da wir ja noch so einiges an Fahrt vor uns hatten, nahm uns jemand mit dem Boot mit. Nach einigen Seemeilen merkte ich, dass ich im falschen Boot sitze und guckte die Leute alle komisch an. War ja dunkel und kaum Licht. Sie redeten alle kein Deutsch und ich immer: "Muss weg hier, bin falsch!" und zeigte an Land. Kurz vor dem Weserwehr rafften sie es und lenkten an Land. Ich sah da aber kein Anleger und zeigte, dass sie weiterfahren sollen. Sie taten es aber nicht und lenkten weiter an Land.

Immer wieder zeigte ich, dass ich weiterfahren will und die immer: "Du falsch, du gehst!" Na immerhin etwas Deutsch, dachte ich mir und ließ sie machen. Dann sollte ich von Bord gehen, wo kein Anleger ist und die immer: "Gehen!" Noch während ich aussteigen wollte, legten die wieder ab und ich machte ein großen Spagat. "Du schaffen das!" sagte jemand. Klappte natürlich nicht und ich landete prompt im Wasser. Ganz Klasse, lachte ich und wollte wieder aufs Boot, aber die ließen mich nicht. Mit nassen Klamotten (Hose, Pullover, Schuhe und Steppjacke), wedelte ich ihnen hinterher und sie winkten alle und fuhren weg. "Blöde Idioten!" rief ich ihnen nach und suchte mein Handy. In der noch trockenen Jackentasche fand ich es und rief meine liebste an. "Wo biste denn?" fragte sie mich, aber ich wusste es nicht genau. "Scheiße, warte, ich gib Daten durch!" sagte ich und ein Typ dann, an ihrem Handy: "Haben dich gesichtet, sind gleich da!"

Sie hatten meine Daten auf ihr Handy gesichtet und lenkten ihr Boot zu mir. Nur knappe fünf Minuten oder so später, saß ich endlich auf dem richtigen Boot und konnte nach Hause. Ich fror in den nassen Sachen, aber da keine Decke oder so da war, musste ich da durch.

  

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