Beim Angeln mit Freunden

(von meiner Schwester Sophie, 13)

 (18.02.2024)
Moin Laura, war heute wieder mit ein paar anderen beim Angeln und hab etwas ganz blödes erlebt.

Wir saßen, naja, mehr oder weniger verbotenerweise am Weserufer und warfen unsere Angeln aus. Ein Freund hatte sich dazu auf einen Klappstuhl gesetzt und ist damit im Boden versunken. Wir haben alle voll gelacht und er meckerte. Beim dritten Versuch sich auf den Stuhl zu setzen, gab er auf und schmiss den Stuhl im hohen Bogen hinter sich. Ein anderer Freund holte ihn zurück und versuchte es woanders, sich draufzusetzen. Es klappte bei ihm auch und der andere meckerte und murmelte vor sich hin und ging weg. Dann saßen wir alle stumm da und sagten und machten nichts. Ich rauchte eine und guckte mir die Wolken am Himmel an. Da glaubte ich auch ein paar Sternschnuppen gesehen zu haben, aber sagte den anderen nichts davon, weil ich Angst hatte dass sie sich lustig machen über mich. Dann biss endlich was an und ich holte ein. "Och wie süß, fast wie du!" lachte einer und ich so: "Ja toll, kannst du ja essen, du Hering!" Die anderen lachten und ich warf den Fisch wieder ins Wasser. Über eine Stunde passierte nichts und ich setzte mich woanders hin. Wir fanden es sehr komisch, weil sonst sind immer sofort welche dran, wenn wir da Angeln. Auch der mit dem Stuhl ging etwas weiter.

Hatte mich gerade auf mein Kissen im Matsch gesetzt, da biss einer an. Die Angel bewegte sich heftig und die Schnur rollte immer weiter ab. "Scheiße, was das denn?" meckerte ich und zog ein. Sehr schwer konnte ich die Schnur einziehen und überlegte was dran sein könnte. "Ein Wels!" schrie einer und ich so: "Wo?" Den hatte ich an der Angel und versuchte ihn ranzukriegen. Ich zog und zog, aber der Fisch wollte nur weg. "Ich helf dir!" sagte mein Freund Enzo und wollte die Angel haben. Wollte ihn aber selber ran ziehen, also schob ich ihn weg. Langsam rutschte ich mit dem Kissen unterm Po weg und dann rutschte ich ohne Kissen weiter zum Fluss runter. "Mist man, bleib stehen du Arsch!" meckerte ich und meinte den Fisch, nicht mein Freund der stehen blieb. Die anderen lachten und ich so: "Hört auf, ich verlier den sonst!" Ich rutschte weiter und dann war es passiert. Ich stand mit Leggings, Jeanshose, Pullover, Daunenjacke und Stiefel, bis zur Brust im Wasser und die anderen lachten sich kaputt. Ich erschrak mich voll, weil es so kalt war und verlor die Angel dabei. "Schwimm hin!" rief mein Freund, aber das tat ich schon. So schnell ich konnte, schwamm ich meiner Angel hinterher und schnappte sie. Sehr schnell ging ich an den Rand, übergab die Angel an Enzo weiter und verschwand mit dem Fahrrad nach Hause. Mama, die im Garten war, guckte mich komisch an, aber sagte nichts.

Im Zimmer zog ich mich sehr schnell um und fuhr wieder zu den anderen. Enzo hatte den über ein Meter langen Wels rausgeholt und zeigte ihn mir. "Du hast aber auch immer Glück damit!" strahlte er. Die anderen hatten nur kleinere Fische gefangen und knurrten rum. Die wollten auch nicht mehr bleiben und gingen. Ich hingegen blieb noch und hatte erneut Glück. Ein zweiter Wels verfing sich am Haken und ich zog ihn ran. Diesmal rutschte ich nicht weg, weil der auch kleiner war und ich ihn lieber wieder ins Wasser ließ. Als ich wieder zuhause ankam, meckerte mich Mama an, dass ich meine nassen Sachen das nächste mal ins Bad schmeißen soll und nicht im Zimmer verteilen soll. Wollte ja nur so schnell wie möglich wieder zu den anderen und mir war auch Arschkalt in den nassen Sachen.

Sophie

  

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