Im Wald - Abseits vom Wege
(Klassenfahrt Juni 2017)
Dies Erlebnis fiel mir wieder ein, als Melody mir davon erzählt hatte.
(04.2022) Hatte ja im letzten Erlebnis schon erwähnt, das ich auf dieser Klassen fahrt mein Schulranzen (lila Ergobag) tragen musste, weil wir damals nicht so reich waren und uns kein Rucksack leisten konnten. Mit dem Schulranzen auf, in dem allerlei Krimskrams drin war und auch ein Handtuch, ein Buch und Stifte, musste ich also mit meiner ganzen Klasse durch den Wald, während die anderen ihre Rucksäcke auf hatten. Wir sammelten allerlei Äste, Blätter und tote Tiere und Steine und packten sie immer in unsere Rucksäcke. Und wir wir halt so waren, Melo (8), Medina (7) und ich (Laura, 8), sind wir drei wieder mal Abseits der Wege gewesen. Wir sollten immer alle schön auf dem Weg bleiben, damit wir uns nicht verlieren und man weiß ja nie, was neben den Wegen alles so ist. Das musste ich leider bald schon feststellen, was da so alles ist. Wir liefen immer weiter in den Wald rein und sammelten hier und da irgendwelche Pflanzen und so ein und stopften alles in mein Schulranzen. An einer Stelle war der Boden plötzlich weich und Melo warnte mich noch, das es vielleicht auch Moor sein könnte. Das war es aber nicht. Ich hüpfte immer wieder auf der Stelle rum und krach, da stand ich mit leichten Verletzungen im dreckigen Wasser. Ich schrie voll laut und heulte drauf los. Mein Knie tat mir voll weh und ich versuchte mich irgendwie am Rand hinzusetzen. Das ich mit Unterwäsche, Jeanshose, Pulli, Turnschuhen, Friesennerz und mein Schulranzen im Wasser stand, war mir da völlig egal. Mein Knie tat weh und ich heulte. Melo und Medina riefen laut die anderen und dann rannte Medina plötzlich los, ohne zu wissen wo sie hin rennt. Es waren viele Sträucher und so um uns herum und wir konnten nicht mehr zum Weg gucken. Naja, ich aus dem Loch eh nicht, aber auch die beiden nicht. Humpelnd fand ich in dem Dreckloch eine Wurzel und setzte mich drauf. Ich war bis fast zum Mund im Dreckwasser und hielt mir mein Knie fest. Melo sagte immer, das ich mein Schulranzen absetzen soll, aber das machte ich nicht. Gefühlte Stunden später kamen die anderen zu uns und halfen mir aus dem Loch. Die beiden Lehrer hielten uns natürlich eine Predigt, aber meckerten nicht wirklich mit uns. Beide Lehrer nahmen mich links und rechts unter die Arme und liefen zu einem Auto, das unweit von da stand. Es gehörte einem der Lehrer, weil sie mit sowas schon gerechnet hatten. Im Kofferraum hatten sie sogar Wechselkleidung für mich liegen und ich zog mich schnell um. Naja, mit den Schmerzen am Knie, ging es nicht so wirklich schnell. Der andere Lehrer lief schnell wieder zu den anderen. Melo blieb aber bei mir und half mir auch beim umziehen. Nach einem Arztbesuch konnte ich wieder zum Landheim und musste da mit Melo auf die anderen warten. Der Lehrer fuhr wieder mit dem Wagen zum Waldrand. Am Abend hielten die Lehrer uns allen noch ein Vortrag von Waldbewohnern, sprich Tieren und erzählte uns auch kurz, was es mit dem Loch auf sich hatte, in das ich gefallen bin. Es war eine Falle für den Fuchs, der da rumlaufen soll, weswegen wir auch immer besser auf den Wegen bleiben sollten. |