Letzte Poolparty im alten Haus

(06.07.2020)
Erst mal Vorweg: Seit letzten Donnerstag gehöre ich für immer zu meiner leiblichen Mutter. Worüber ich mich auch sehr freue.

Mein Zeugnis mit einem Durchschnitt von 2,4 hab ich in der Tasche und ab heute sind Ferien. Nach den Ferien werde ich zwar wieder in meiner alten Schule sein, aber wurde wegen Umzug und so freigestellt. Im neuen Haus hab ich fast eine eigene Wohnung. Wenn man reinkommt geht es nach links zu meinem Bett, hinter einer Wand. Nach links ist meine Wohlfühlecke mit großer Sofa-Landschaft und meinem Schreibtisch. Ach ja, neben meinem Bett hab ich auch ein Waschbecken, an dem ich mich morgens frisch machen kann. In der Mitte von meinem Zimmer, also an der Wand mein ich jetzt, könnte man eine kleine Küchenzeile bauen. Mein Zimmer ist ca. 40 qm groß. Wahnsinn. Ich hab es schon gesehen, als ich bei Papa auf der Baustelle war. Aber das wollte ich ja gar nicht erzählen. Ich wollte von der letzten Party im alten Haus erzählen.

Zu erst hatten wir, also ich, meine Mütter und vier Tanten (Yvonne und ihre Verlobte, Sarah und Lena), uns das Werder Bremen-Spiel angesehen. Das letzte Relegationsspiel und auch das alles entscheidende Spiel. Danach gibt es nichts mehr. Entweder sie bleiben in der ersten oder sie rutschen ab. Alle hatten ihre guten Kleider vom Vortag an und ich mein graues und meine schwarzen Lackschuhe. Irgendwie kam ich mir da blöd vor und hab über mein Kleid noch mein Werder-Trikot angezogen. So haben wir das Spiel gesehen und ich hab immer voll gemeckert, weil einfach nichts passierte. Dann flogen Tore und wir jubelten. Kurz vor Schluss kam das 2:2 und ich hätte kotzen können, aber sie waren durch und blieben in der ersten Liga. Juhuu. Mama und Sarah haben beim jubeln noch ihr Bier verschüttet. Ein bisschen kam auch auf mein Kleid, aber da ich eh damit schwimmen wollte, war es mir egal. Hab mir selber noch mein Radler, was ich trinken durfte übers Kleid gekleckert.

Danach waren wir nicht mehr zu halten und sind so wie wir waren in den Pool gehüpft und haben gejubelt und gefeiert. Mama machte da noch die Anlage an und es lief Partymusik. Sie drehte die Anlage voll auf und sprang wieder in den Pool. Wir tanzten alle und feierten den Werder-Sieg. Dann lief De Fofftig Penns mit Gröön un Witt. Da konnte ich ja nicht mehr und musste schnell meine Geige holen. Mama stoppte die Musik und wartete. Mit meinem gelben Friesennerz (weil die Jungs aus der Band auch immer einen tragen) und meiner Geige stand ich am Pool und sagte Mama das sie die Musik wieder starten kann. Das Lied begann von vorne und ich wartete bis zum Refrain und spielte dann auf meiner Geige das selbe Lied mit und sang auch dabei. Dabei stampfte ich immer auf den Boden im Takt. Erst lachten alle voll und dann klatschten sie.

Danach wollte ich das Lied noch mal hören und tanzte vor allen am Beckenrand rum, genauso wie De Fofftig Penns das immer machen. Ich finde die Band einfach klasse, schade das sie nichts mehr machen wollen. Den rest vom Lied spielte ich noch auf meiner Geige und dann hob ich die Arme hoch und sprang mit Geige in den Pool. Dabei hab ich auch noch meine Brille verloren. Ich legte die Geige vorsichtig aufs Wasser und tauchte nach meiner Brille. Als ich wieder rauf kam spielte Mama auf meiner Geige und ich wollte sie wieder haben. Dann stellte ich mich bis zum Bauchnabel auf die Stufen und spielte etwas drauf. Hörte sich aber nicht mehr so gut an, weil sie nass geworden ist, also legte ich sie an den Rand und schwamm wieder.

Wir tanzten wieder und feierten. Zwischendurch haben wir was getrunken und geraucht. Dann lief wieder De Fofftig Penns und ich ging raus und spielte wieder was auf meiner Geige. Das hat mir so ein Spaß gemacht mit den nassen Klamotten und der Geige am Pool, das ich einfach ohne zu fragen wieder mit Geige ins Wasser bin und damit unter Wasser was spielte. Mama hatte das ja auch schon gemacht, laut ihrer Homepage, also wollte ich das auch mal machen. Ich durfte auch und Mama freute sich mit mir. Ich spielte immer wieder auf meiner Geige unter Wasser und schwamm auch einmal dabei bzw. versuchte es. Wir feierten noch sehr lange und dann wurde uns allen müde. Wir zogen uns um und gingen ins Bett.

Ich fragte Mama da noch ob ich mit dem nassen Friesennerz ins Bett gehen darf. Mit ihrer Erlaubnis tat ich dies dann auch und schlief in Sophies alten Bett. Beim Frühstück am nächsten Tag hatte ich die noch immer an und alle lachten. Mama knuddelte mich da kräftig durch und meinte das ich ganz die Mama bin. Mag sein, aber ich fand es wirklich schön mit Friesennerz im Bett zu liegen. Mit der Jacke schwamm es sich auch sehr gut. Besser sogar als mit Lederjacke.

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