Umweg nach Hause

(02.08.2020)
Da die Eltern von Elisa wieder da sind, habe ich sie heute nach Hause begleitet. Und da sie so viele Sachen bei uns hatte, habe ich einige Dinge von ihr in mein Schulrucksack verstaut und mitgenommen. Auf Rollschuhen sind wir los und sind zuerst noch in dem Eiscafé vorbei, von dem ich immer so schwärme. Dort holte ich auch noch Kuchen für zuhause.

Bei ihr zuhause habe ich noch ein paar Hörspiele abgestaubt und mit ihr kurz zusammen Gitarre gespielt. Ihre Mutter hat uns noch ein paar Schnitten gemacht, damit wir nicht verhungern. Auf dem Weg wieder nach Hause hatte ich so den Einfall mich irgendwo nass zu machen. Anfangs irrte ich nur so durch die Gegend und wusste nicht wohin. Dann fiel mir ein, das ja der kleine Fluss an unserem Haus vorbei rauscht. 

Ich fuhr noch bis zur Kreuzung, wo auch der Bus hält uns setzte mich dort irgendwo hin. Da wartete ich noch einige Autos ab und ging zur Brücke. Da wusste ich aber nicht so richtig wie ich da drunter kommen soll und fuhr die Straße weiter zu einer Querstraße. Dort fuhr ich rein und schlich mich an zwei Häusern vorbei zu einem Feld. Unser Haus konnte ich von da aus sehen. Ich brauchte nur noch durch den kleinen Fluss und schon war ich zuhause. Noch immer mit meinen Rollschuhen an, ging ich am Rand weiter und hockte mich da hin. Bei uns im Garten hörte ich meine Geschwister spielen.

Ich rutschte die Böschung runter und stand dann im Wasser, mit meiner Leggins, Unterwäsche, einem Shirt, meinem Rucksack und Rollschuhen. Bis zum Schritt stand ich drin, als mir einfiel, das ich ja noch den Kuchen im Rucksack hatte. Egal, dachte ich und ging weiter rein. Meine Zigaretten hatte ich vorher aus dem Rucksack geholt, alles andere war noch drin. Irgendwie hat dieser Fluss verschiedene tiefen, jedenfalls stand ich plötzlich bis zur Brust im Wasser. Da schmiss ich meine Zigaretten ans Ufer und schwamm eine kleine Runde. Also im Pool schwimmt es sich wirklich besser mit den Rollschuhen, aber ich kam vorwärts.  Dann bin ich bis zum Anleger geschwommen und dort raus.

Quer über den Rasen bin ich zum Seerosenteich gelangt, ohne das mich jemand sieht. Ich darf zwar bekleidet schwimmen, aber ich hatte ja den Kuchen im Rucksack. Da wollte ich nicht das es jemand sieht. Ich guckte da zwischen den Büschen hindurch und sah mein Bruder Lukas (10) mit seinem Anzug von heut morgen im Teich stehen. Er sieht irgendwie sexy aus, wenn er mit Anzug im Wasser steht. Ich sah ihm noch eine Weile zu und schlich mich dann auf allen vieren zum Atelier, was jetzt unser Probenraum ist, und setzte mich daneben auf den Boden.

Da setzte ich schnell mein Rucksack ab und holte den Kuchen raus. Zum Glück war der in Tupperdosen verpackt, es ist also nichts nass geworden. Ich packte ihn wieder ein und setzte mein Rucksack wieder auf. Als ich gerade um die Ecke bog, kam Mama auf mich zu. "War es schön im Fluss?" fragte sie mich. Ich guckte sie mit großen Augen an und fragte woher sie das weiß. "Überwachung hat Alarm geschlagen!" sagte sie da nur und lachte mich an.

Ich gab Mama den Kuchen und sie streichelte mir über den Kopf. "Jetzt aber nicht mehr so lange!" sagte sie und ging. Ich zuckte mit der Schulter und ging zu Lukas in den Teich. "Hey, du kommst hier nur mit guten Sachen rein!" meckerte er mich an und ich guckte ihn fragend an. Dann kam Sophie (10) mit einem guten Kleid aus dem Rohr und sagte mir das selbe. Da schüttelte ich nur den Kopf und bin raus. Im Haus erzählte ich das meinen beiden Mamas und sie lachten darüber. Weil mir das zu blöd war, ging ich rauf und zog mich im Bad um und legte mich danach in meine Sofaecke und las ein Buch.

 

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