Am Stadion und zur Vogelinsel
(03.10.2020)
Nachdem wir ja so schön gebadet hatten und etwas zu Mittag hatten,
suchten wir unsere Sachen zusammen um zum Stadion zu gehen. Das Spiel
konnten wir zwar nicht im Stadion sehen, aber auf dem Deich die
Mannschaft etwas unterstützen. Mit unseren Werder-Dress (Hose, Trikot
und Regenjacke) und unseren Fahrradhelmen sind wir mit dem Fahrrad los
gefahren. Unterwegs machten wir noch irgendwo halt um ein paar
Süßigkeiten am Kiosk zu holen. Am Stadion angekommen war dort nicht wirklich viel los gewesen. Einige standen dort um die Mannschaft zu begrüßen und andere standen in großen Abständen über dem Deich verteilt. Ich holte aus meinem Ergobag meine große Werderdecke und breitete sie auf der Wiese aus. Dort setzten wir uns und rauchten heimlich eine. Wir guckten immer das es niemand sieht und guckten auch in Richtung Segelverein. "Da ist Papa!" schrie ich plötzlich. "Was? Wo? Seh nix!" fragte Jan (14). Ich zeigte auf den Weg und stellte mich hin. "Das ist er wirklich! Mit Sophie!" sagte er grinsend. "Papa! Sophie!" schrie ich ganz laut und winkte. Sie kamen auch gleich zu uns und umarmten uns. "Wusste ich doch, das ich euch hier irgendwo finde!" sagte er. "Echt? Du hast uns hier gesucht?" fragte ich strahlend. Die beiden setzten sich zu uns auf die Decke und wir redeten kurz. Papa trug auch eine Werder-Regenjacke, das fand ich ja richtig geil und freute mich riesig darüber, das er mit uns das Werderspiel mitverfolgen wollte. Zusammen haben wir auch dem Spiel gelauscht und zwei mal die Werder-Hupe gehört. Das hieß ja nur gutes, weil sonst würde sie nicht Hupen. Kurze Zeit später lasen wir auch in der App das ein Tor gefallen ist und wir jubelten mit den anderen, die unweit von uns saßen. Ein Tor wurde wieder aberkannt, wegen Abseits. Es war einfach nur geil mit Papa das Spiel zu verfolgen. Er ist echt besser als Mama gewesen. Er jubelte auch richtig mit und umarmte mich bei jeden Tor. Mama macht das nicht. Sie freut sich zwar bei jedem Tor, aber nicht so wie er. Am liebsten würde ich jetzt jedes Spiel mit ihm sehen oder hören, aber das geht ja leider nicht. Sophie freute sich auch immer, aber jubelte nicht so heftig wie wir. Nach dem Spiel gingen wir noch weiter am Deich spazieren und ich musste natürlich mit Sophie ein paar Steine einsammeln. Einige hatte ich auch schon in der Hand, da rutschte ich aus und landete in der Weser. Bis zum Schritt stand ich drin und lachte. Papa gleich voll Sorge um mich und kam die dicken Steine runter um mir zu helfen. Ich fand das lustig und wäre am liebsten so geschwommen. Schnell hatte Papa mich wieder an Land gezogen und er meckerte mich kurz an: "Pass doch auf wo du lang gehst!" Mit den nassen Schuhen und der Hose musste ich dann weiter gehen, machte mir aber Spaß. Über die Erdbeerbrücke gingen wir in die Kleingärten und zum Werdersee. Auf dem Weg zur kleinen Vogelinsel telefonierte Papa mit Mama und ich lief mit Jan und Sophie zum Ufer. Mit einem Fernrohr sahen wir zur Insel rüber. Da niemand weit und breit zu sehen war, durften wir dort auch eine mit Papa zusammen rauchen. "Würde da ja gern mal näher ran und Fotos machen!" träumte und sagte ich so vor mir her und guckte den Vögeln beim fliegen zu. "Mach doch!" sagte Papa da auf einmal. Ich guckte ihn an und fragte nochmal nach, ob er es jetzt ernst gemeint hat. "Ja, geh rein und mach Fotos!" sagte er. Jan guckte mich an und fragte ob ich das jetzt wirklich machen will. "Klar mach ich das jetzt!" sagte ich und ging näher ans Ufer. Ich drehte mich nochmal zu Papa um und fragte: "Darf ich?" Er nickte nur mit dem Kopf und ich ging mit Unterwäsche, Werderhose, Bluse, Trikot, Regenjacke und mein Ergobag ins Wasser und machte Fotos. Schnell war ich bis zur Brust im Wasser und wartete bis ein paar Vögel zusammen vorbei flogen. War voll auf die Vögel fixiert gewesen, da erschreckte Sophie mich plötzlich. Sie stand mit Unterwäsche, Jeanshose, Pulli, Hello-Kitty-Jacke, Beinprothese, Turnschuhe und Rucksack neben mir im Wasser und fragte: "Auf was wartest du?" Ich fuhr voll zusammen und schrie: "Sophie, spinnst du?" Sie lachte und legte ein Arm um mich. "Komm, wir gehen noch näher ran!" sagte sie. Das machten wir auch und dann schwammen wir auch kurz und standen bis fast zum Hals im Wasser und beobachteten wieder die Vögel. Dann kam auch Papa zu uns. Ich fand das ja richtig geil, mein Papa vollbekleidet mit Regenjacke im See. Wir schwammen zu dritt noch näher ran und ich machte Fotos. Mein Smartphone ist ja Wasserdicht und so konnte ich auch sehr gut damit schwimmen. Jan stand am Ufer und guckte uns zu. Leicht erschrocken guckte ich ihn an und fragte: "Öhm Papa, nach Hause ist es aber ganz schön weit so nass, oder?" Er grinste nur und meinte das wir uns keine Sorgen machen sollen. Wir hatten keine trockenen Sachen dabei und zu Jan ist es auch nicht gerade nah dran. Ich stand bis zum Hals im Wasser und Papa bückte sich neben mich und zeigte mir ein paar gute Stellen, von denen ich Fotos machen konnte. Im nachhinein war es nichts anderes, als ob ich mit ihm irgendwo auf einer Wiese stand, nur eben das wir beide bekleidet im Wasser waren. Als wäre es selbstverständlich das wir sowas machen. Ich fand´s Hammer genial. Wir machten noch einige Fotos und schwammen dann zu Jan ans Ufer. Dort setzte ich mein Rucksack ab und holte meine leicht nasse Werderdecke raus und legte sie um Papa und mich. Sophie war noch im Wasser und machte andere Fotos mit meinem Smartphone. "Was wollt ihr jetzt machen? Wollt ihr so nass nach Hause?" fragte Jan uns. Ich wusste es auch nicht und guckte Papa fragend an. "Na, ihr seid mir ja so welche!" rief Mama da plötzlich hinter uns und lachte. Papa hat sie angerufen, damit sie herkommt und uns abholt. Die Freude war groß und ich ging gleich zu ihr. "Wo sind denn eure Fahrräder?" fragte sie uns. Sie gab uns da noch frische Jacken und dann kam auch Sophie aus dem Wasser und strahlte. Mama wuschelte ihr nur über die Haare und ging mit uns zum Auto. Auf dem Weg dahin sagten wir ihr wo die Fahrräder sind. Papa und Sophie kamen mit der Bahn. Im Auto legte Mama uns eine Decke über die Beine und Papa nahm sich auch eine und setzte sich nach vorne zu Mama. Wir holten dann meins und Jans Fahrrad und fuhren zu Jan. Sein Vater war nur am grinsen als er mich so nass sah und meinte: "Wirst gern in Klamotten nass, was?" Wie er doch recht hatte. Da ich mit Jan am Sonntag 50 Tage zusammen bin, durfte ich noch eine zweite Nacht bei ihm bleiben. Mama, Papa und Sophie fuhren danach auch gleich weg. Bei Jan durfte ich noch mit den nassen Klamotten Duschen. Bei ihm hatte ich trockene Sachen dabei, weil ich vorhatte mit ihm zu baden am Sonntag. Die zog ich mir da dann auch an und verschwand mit Jan in sein Zimmer. Am Sonntag haben wir ein richtig schönen Romantischen Tag gehabt. Leider trocken, aber es war einfach nur Supi. Am Nachmittag fuhr ich wieder nach Hause und schrieb die letzten Erlebnisse auf. |