Spazieren im Schnee
(11.02.2021)
Es ging mir nach dem Bad im Fluss neulich zwar nicht
so wirklich gut, aber ich wollte mit meinem Jan(14) draußen spazieren
gehen. Dazu zog ich mir über meiner Unterwäsche noch eine Strumpfhose
an, eine Jeanshose, ein Shirt, Pullover und meine Silber Steppjacke, die
schon wieder völlig trocken war, und meine dicken Stiefel an. Jan hatte
Unterwäsche, lange Unterhose, Strümpfe (wie ich auch), Jeanshose, Shirt,
Pullover, Winterstiefel und seine Daunenjacke an. Dazu hatten wir beide
noch je eine Mütze auf, Handschuhe an und ein Schal um. Bevor wir los gingen, wollte ich nochmal aufs Klo und ging oben ins Bad. "Ah, mach die Tür zu!" meckerte mich Tante Yvonne (18) da an. Sie saß mit ihrer HKM-Pro-Team Jacke in der Whirlpool-Badewanne. Neben sich stand eine Schüssel mit Chips und eine Cola. Ich guckte sie an und sagte: "Hast doch was an!" und grinste. "Mach die Tür zu, Scheiße!" sagte sie wieder. Ich machte auch die Tür zu und ging zum Klo. "Kannst das nicht unten machen?" meckerte sie mich an. "Nö, geh du doch unten baden!" "Da gibts keine Whirlpool-Wanne!" Ich pinkelte und stellte mich vor Yvonne hin. "Was ist? Noch nie jemand bekleidet baden sehn? Wo willst überhaupt hin?" fragte sie. "Spazieren gehen!" sagte ich nur und verschwand. Kaum hatte ich die Tür zu, da schloss sie von drin ab. Ich lachte und ging mit Jan nach unten ins Wohnzimmer. Da fragte uns Claudia das selbe, also wo wir hin wollen. "Spazieren gehen! Wo ist denn Mama?" fragte ich. "Weg!" sagte sie und kümmerte sich weiter um die Zwillinge. Da sie nichts weiter sagte, zuckte ich mit der Schulter und ging mit Jan raus. Wie spazierten Hand in Hand durch den Schnee zur Weser und gingen dort ein wenig spazieren. "Lass uns doch zum Hafen rüber!" schlug er vor. Das machten wir auch und fuhren mit der Fähre zur anderen Seite nach Bremen. Auf dem Weg zum Hafen trafen wir noch Lutz (12) und Luzie (14). Die beiden hab ich schon seit langem nicht gesehen und freute mich sehr. Sie sind Geschwister und waren einmal bei mir zuhause gewesen, davon hatte ich ja berichtet mal. Wir unterhielten uns und dann meinte Jan so, das die beiden doch zu meinem Geburtstag kommen könnten, weil meine Freundin Melody (12) nicht kommen kann. Die beiden sagten auch gleich zu, aber fragen lieber nochmal ihre Eltern. Auf einer Bank vor dem BSAG Gebäude setzten wir uns und unterhielten uns noch weiter. Wir hatten alle vier unsere Snutenpullis auf. So blieben auch unsere Nasen schön warm. :-) Mitten aus dem nichts hupte jemand ganz kurz. Wir erschraken und guckten wo das herkam, sahen aber nichts. Jan: "Bestimmt wieder so ein schlechter Autofahrer, nur die Hupen so!" Wir anderen schlossen uns ihm an und unterhielten uns weiter. Dann kamen zwei kurze und ein langer Pfiff. Da bekam ich große Augen und guckte zum Bus, der unweit von uns Stand. "Mama?!" rief ich. Ich dachte das sie Einkaufen ist oder so, aber nö, sie war bei der Arbeit und winkte uns aus dem Bus zu. Ich lief kurz hin und fragte gleich ob Lutz und Luzie zu uns kommen dürfen am Montag und zeigte auf die beiden, die mit zum Bus sind. Mama hatte aber keine Zeit und meinte das wir später darüber reden werden und schloss die Tür. Lutz: "Deine Ma fährt Bus, wie krass ist das denn?" Ich strahlte nur und sagte: "Ja, ihr Traumjob!" Mama fuhr weg und wir gingen zum Hafen rüber und guckten uns die Schiffe an. Im Hafen lag Eis auf dem Wasser und die Schiffe bewegten sich nur kaum. Etwas Schnee wehte auch auf dem Eis hin und her. Sah schon Cool aus. Nach kurzer Zeit verschwanden die beiden und ich war wieder mit meinem Jannik allein. Wir machten da aber auch nicht mehr viel und fuhren mit der Fähre wieder zurück. An der Brücke wo ich schon mehrfach in den Fluss bin meinte er: "Komm, lass uns auf dem Eis nach Haus!" Ich wollte erst nicht, weil ich ja neulich im Eis eingebrochen war, aber er ging einfach runter und rannte aufs Eis und hüpfte wie bekloppt drauf rum. Ich hoffte da nur das es hält und er nicht reinfällt. Ich kletterte langsam runter und dann standen wir beide auf dem Eis und rutschten hin und her. Das Eis hielt und wir gingen langsam immer weiter nach Hause. Am Bootsanleger sind wir trocken und heile wieder an Land. Den ganzen Weg über hatte ich voll das Herzrasen gehabt, weil ich immer damit gerechnet habe wieder im Eis einzubrechen, aber das passierte diesmal nicht. Die Stelle wo ich im Eis eingebrochen war, war auch schon wieder zugefroren. Zum Glück kam er nicht auf die Idee da drauf zu gehen und ich auch nicht. Auf dem Steg rauchten wir noch eine und dann wollte er unbedingt ein paar Schneeengel auf dem Rasen machen. Wir legten uns beide auf den Rasen in den dicken Schnee und machten Schneeengel und guckten uns dabei an. Dann rollte er weg und ich hinter ihm her. Als er etwas später anfing mich mit dem Schnee zu verdecken, kam Papa aus der Scheune. "Lebt sie noch?" fragte er und kam zu uns. Ich lachte laut und kam etwas hoch. "Ja!" lachte ich. "Gut! Weiter machen!" sagte er und ging zum Haus rüber. Jan und ich lachten, aber irgendwie hatte er keine Lust mehr mich einzubuddeln. Völlig mit Schnee bedeckt stand ich auf und ging mit ihm zur Schaukel. Da schaukelten wir um die Wette, bis es mir etwas kalt im Gesicht wurde. "Warte!" rief ich, stoppte kurz und setzte mein Snutenpulli auf. "So, weiter!" sagte ich dann und wir Schaukelten weiter. Dann kamen Sophie und Lukas (beide 10) raus und wollten auf die Schaukel, auf der wir ja saßen. Sophie stoppte mich auch gleich und sagte: "Jetzt sind wir dran!" Bevor sie wieder schreit oder meckert, sind Jan und ich lieber runter und rein ins Haus. In meinem Zimmer legten wir uns, nachdem wir unsere Jacken und Stiefel auszogen, auf mein Sofa und Schmusten bis es Abendessen gab. |