Allein im Pool

(13.05.2021)
Gestern Abend hatten Papa und Onkel Samuel die Wand im Poolhaus wieder zugemauert und das Dach geflickt. Ich (Laura, 12) und Lukas (10) haben den beiden dabei geholfen, weil wir wollen ja so schnell wie möglich wieder im Pool unsere Runden ziehen. Nachdem alles fertig war, haben die mit Mamas im leeren Party-Pool gesessen und Bier getrunken. Fand ich nicht so schön, weil ich ja schwimmen wollte. Die meinten aber das es viel zu spät dafür sei und das wir das ab Morgen wieder tun können.

Heute nach dem Mittagessen fragte ich ob ich in den Pool kann. "Kannst du schon, ist nur kein Wasser drin!" grinste Papa. "Müssen wir den noch sauber machen?" fragte Sophie (10). "Nee, das hat unsere Dame schon gemacht!" sagte Mama und guckte ihre Bekannte an. Sie zuckte voll zusammen und meinte mit hochgezogenen Augenbrauen: "Äh ja ja, hab ich gemacht!" Dann guckte Mama Papa an und er stand auf. "Schön, dann lass ich mal das Wasser rein!" sagte er und verschwand.

Ich freute mich schon riesig darauf, endlich im Pool zu sein und durchsuchte mein Kleiderschrank nach geeigneten Sachen. Meine neue schwarze Lederhose, die ich anhatte, wollte ich nicht schon nass machen. Will sie auch nicht schon kaputt haben, wie Mamas Hosen. Die müffeln ganz schön, aber damit gehen sie auch nur noch ins Wasser und nirgends mehr mit hin. Endlich hatte ich was gefunden und zog es an. Unterwäsche hatte ich ja schon an und meine Strümpfe, dazu zog ich mir eine Jeanslatzhose an, ein Shirt drunter und mein Hoodie drüber. Dann zog ich mir mein gelben Friesennerz an, setzte mein roten McNeill Schulranzen auf, schnappte meine Gummistiefel und ging nach unten.

Dort standen Sophie und Lukas fix und fertig angezogen, mit Jacke und Schuhe un Rucksäcke auf. "Oh wie schön, kommt ihr mit?" fragte ich strahlend, aber das wollten sie nicht. Sie wollten lieber zu einem Freund von Lukas fahren. Mamas wollten auch nicht mit in den Pool und die Bekannte auch nicht. Ich zuckte nur mit der Schulter, nahm mein Buch, das da auf der Kommode lag und verschwand zum Pool. Papa strahlte mich an und sagte: "Na meine große, mal wieder mit Friesennerz schwimmen?" Da grinste ich ihn voll an und zeigte dabei meine obere Zahnspange und sagte nichts. "Ist noch nicht ganz voll, aber kannst schon rein!" sagte Papa darauf.

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Neben dem Tisch lag noch eine Luftmatratze, die nahm ich mir, ging die Stufen ins Wasser und legte mich auf die Matratze. Papa guckte mir dabei zu und grinste. "Gibst du mir mein Buch Papa!?!" sagte ich. Er gab es mir auch und ich schlug es auf. Papa: "Wollen die anderen nicht?" Ich: "Nö, die wollen zu einem Freund von Lukas!" Papa: "Oh!" Ich: "Ja, macht nichts!" Papa: "Dann viel Spaß Süße!" Ich: "Danke!" Papa verschwand, nachdem das Wasser vollständig drin war und ich las mein Buch weiter.

Beim lesen spielte ich immer mit meiner Zahnspange im Mund und verlor sie auch zweimal. Irgendwie war mir das Buch zu Langweilig und ich hatte keine Lust mehr weiter zu lesen. Ich lag nur da und dachte an nichts. "Ach Scheiße!" sagte ich leise und ließ das Buch langsam auf den Grund gleiten und guckte hinterher. Dann spuckte ich meine beiden Zahnspangen (obere und untere) hinterher und zuckte solange mit der Nase bis auch meine Brille ins Wasser plumpste und zu Boden glitt. Ich grinste voll und wartete bis alles auf dem Grund liegen blieb.

Dann rutschte ich von der Luftmatratze und tauchte nach den Sachen. Hach war das ein geiles Gefühl, endlich wieder mit Friesennerz im Wasser, wie hab ich das vermisst. Unter Wasser machte ich die Zahnspange rein und setzte meine Brille auf. Das Buch fand ich erst nicht, aber mit Brille dann doch. Ich nahm es und schlug es auf. "Hm!" dachte ich da so und tauchte auf. Wieder an der Oberfläche, sah ich mich um und überlegte. Nach kurzer Zeit schwamm ich an den Rand und legte mein Buch dort ab. "Ob Lukas seine coole Taucherbrille noch hier irgendwo liegen hat?" fragte ich mich leise und ging auf die Suche nach ihr.

"Dor isse ja!" sagte ich als ich sie endlich fand und setzte sie auf. Der Schnorchel war ganz schön lang, aber das störte mich nicht, Hauptsache ich konnte meine normale Brille auflassen. Wieder im Pool, setzte ich sie kurz wieder ab, um den Rand nass zu machen, so bleibt sie schön dicht am Gesicht kleben unter Wasser. Schnell wieder aufgesetzt und dann, "Halt, hab was vergessen!" Ich ging kurz wieder raus, nahm mir ein Stuhl vom Tisch und wieder ab ins Wasser. Mit dem Stuhl und dem Buch in den Händen tauchte ich ab und setzte mich auf den Stuhl.

War schon komisch, mit vollen Schulranzen auf unter Wasser auf dem Stuhl zu sitzen, aber irgendwie auch Cool. Langsam öffnete ich das Buch und las dort weiter wo ich auf der Luftmatratze vorher aufgehört hatte. Der Stuhl blieb schön da stehen, aber mein Körper wollte immer nach oben. Da hab ich einfach meine Füße unter den Stuhl gepackt und konnte so in aller Ruhe weiterlesen. Mit der Taucherbrille konnte ich gut zwei Minuten länger unter Wasser bleiben als sonst. Hatte ja meine Armbanduhr um, deswegen wusste ich wie viele Minuten ich unter Wasser bleiben konnte. Das Buch legte ich auf den Stuhl und tauchte langsam wieder auf und schwamm an den Rand.

Dort verschnaufte ich kurz und tauchte wieder ab. Diesmal konnte ich sogar eine halbe Minute länger unter Wasser bleiben, was mich freute. Unter Wasser hab ich immer wieder mein Friesennerz angefasst und richtig gezupft. Am geilsten aber fand ich, das ich mit Schulranzen solange unter Wasser sein konnte, machte richtig Spaß. Nach dem vierten mal war mein Buch zuende und ich ließ es zu Boden gleiten und schwamm weg. Nachdem ich am Tisch draußen noch eine geraucht hatte, bin ich wieder in den Pool und ein paar mal durch die Öffnung zum Party-Pool und zurück getaucht.   

Danach bin ich nur so hin und her geschwommen und meine Gummistiefel irgendwann ausgezogen, weil sie mir zum schwimmen zu unbequem waren. Nach ein paar Runden kam Papa wieder rein und sah mir zu. "Kriegst nicht genug, was?" fragte er und ich so: "Nö, macht Spaß!" Papa: "Wieso steht der Stuhl da unten?" Ich: "Soll ich dir mal zeigen, was ich vorhin gemacht habe?" Papa: "Lass mal sehn!" Da nahm ich wieder Lukas Taucherbrille, setzte sie auf und tauchte ab. Kurz auf den Stuhl gesetzt und das Buch zur Hand und gelesen. Nach ein paar Minuten tauchte ich wieder auf und guckte Papa an. Papa: "Jetzt fehlt nur noch dein Fahrrad neben dem Stuhl und das du ein Helm auf hast!" und lachte kurz. Ich: "Ich mach das, soll ich?" Papa: "Das will ich sehn!"

Ohne was zu sagen ging ich die Stufen aus dem Wasser, setzte die Taucherbrille ab, setzte mein Schulranzen ab und zog mir den Friesennerz aus. Alles andere ließ ich an und lief zum Haus rüber. "Du warst aber lange im Pool!" meinte Mama da. Ich grinste: "Bin noch nicht fertig, Papa will das ich mit Fahrrad und Helm rein gehe!" Mama: "Wenn er sonst keine Sorgen hat!" Ich grinste wieder und nahm mir mein Helm. "Darf ich meine Lederstiefel anziehn?" fragte ich und zeigte Mama dabei meine untere Zahnspange im Mund, weil ich dachte das sie nein sagt. "Aber sonst gehts dir gut, oder?" fragte sie. Da zog ich eine Schnute und sagte leise: "Schade!"

"Mensch mach!" sagte Mama als ich schon fast wieder draußen war. Da konnte ich ja nur grinsen und zog sie schnell an. Draußen schnappte ich mir mein Fahrrad und rollte damit zum Pool rüber. Papa lachte als er mich so sah und meinte: "Kleine Spinnerin!" Ich: "Hey, das ist Mamas Spruch und außerdem hast du gesagt das ich das soll!" Am Pool setzte ich den Helm auf und machte ihn zu, zog mir mein Friesennerz wieder an und setzte mein Schulranzen wieder auf. Als ich die Taucherbrille wieder aufsetzte, lachte Papa laut. Mir war das egal und nahm mein Fahrrad.

Langsam ging ich damit die Stufen ins Wasser und tauchte ab. Aber mehr als das Fahrrad neben den Stuhl zu parken schaffte ich nicht und tauchte wieder auf. "Doch keine so gute Idee, oder?" fragte Papa. Ich: "Doch, muss nur mein Schulranzen wieder füllen!" Das machte ich auch und dabei rutschten meine Schulsachen raus und schwammen auf dem Wasser. "Soso, darfst du das denn?" fragte Papa. Ich guckte ihn da lieber nicht an, weil ich hatte nicht gefragt, ob ich es darf. Ich wurde auch leicht rot, glaub ich. "Öhm!" sagte ich und packte die Sachen schnell wieder in mein Ranzen und machte ihn zu und setzte ihn wieder auf. "Jaja!" sagte Papa da noch und ich tauchte wieder ab.

Unter Wasser stellte ich mein Fahrrad neben den Stuhl und setzte mich auf den Stuhl und las mein Buch. Nach knapp drei Minuten tauchte ich wieder auf. "Wie lange kannst du eigentlich unter Wasser bleiben, sag mal!" fragte Papa mich. "Knappe Dreieinhalb Minuten, mit der Taucherbrille!" sagte ich. "Wow!" sagte er nur dazu. "Ich mach mal hinten weiter die Zimmer fertig!" sagte er dann noch und meinte beim weggehen noch, das ich mein Fahrrad sauber machen soll.

Irgendwie wurde mir da ein bisschen komisch um die Nase, weil ich vor ihm mit Schulsachen unter Wasser war und es mir auch noch Spaß machte. Da hab ich doch lieber schnell den Schulranzen wieder abgesetzt und neben den Pool auf die Seite gelegt, damit das Wasser rauslaufen kann. Auf den Stufen sitzend hab ich dann mein Fahrrad sauber gemacht und bin wieder ein paar Runden geschwommen. Eigentlich war das Fahrrad ja sauber, weil es neu war und ich nur paar mal kurz mit gefahren bin. Okay, an der Weser neulich wurde es schon etwas dreckig, aber das war echt nicht viel.

"Na, ganz ohne Schulranzen?" fragte Papa mich da plötzlich und ich drehte mich um und sagte: "Ja, sorry das ich mit Schulsachen tauchen war!" Papa: "Setz ruhig wieder auf, sind doch eh alle nass jetzt!" Ich: "Wirklich?" Er nickte nur mit dem Kopf und verschwand in Richtung Haus. Ich traute mich aber nicht mehr und schwamm einfach weiter und legte mich auf die Luftmatratze. Etwas später kam er wieder und guckte mich an. "Keine Lust mehr?" fragte er mich. Ich zuckte nur mit der Schulter und sagte nichts. "Na komm, setz wieder auf!" sagte er und schob mit seinem Fuß mein Schulranzen ins Wasser.

Da grinste ich nur und setzte ihn auch wieder auf, nachdem ich mit der Luftmatratze an den Rand bin. "Geht doch!" grinste er und verschwand wieder nach hinten zu den Zimmern. Schade das er nicht mit ins Wasser ist, hätte ich zu gern gesehen mal, wie er mit Arbeitshose und Hemd mit den ganzen Werkzeug schwimmen geht. Ich tauchte noch zweimal und holte dann den Stuhl wieder rauf und ging raus. Am Tisch rauchte ich noch eine und verschwand samt Fahrrad zum Haus rüber. Mein Schulranzen stellte ich neben mein Fahrrad ab und ging rein.

"Wo ist denn dein Schulranzen?" fragte Mama. Hui, da wurde mir ganz komisch und sagte leise: "Steht draußen!" Mama: "Da werden deine Schulsachen aber nicht trocken!" "Scheiße!" sagte ich innerlich, Papa hatte mich verraten und sagte nichts. Mama lachte da kurz und meinte: "Darfst du doch, wenn du fragst!" Da fiel mir nichts ein und schielte hin und her. "Hast du doch, oder?" fragte sie. Ich spielte mit der Zahnspange im Mund und guckte sie an. Da hob sie ihre Hand, wischte mir ein Tropfen von der Brille, strich mir über den Kopf und sagte: "Musst nicht gleich heulen!" "Haha, war ja keine Träne!" lachte ich kurz. "Kleine Spinnerin!" sagte sie dabei. "Hab ihr Euch abgesprochen, hat Papa vorhin auch schon gesagt!" grinste ich. "Na, dann muss ja was dran sein!" lachte sie und schob mich ins Bad.

"Äh, mein Schulranzen!" sagte ich und sie so: "Der hat Beine!" und grinste. Im Wohnzimmer saßen Mamas Bekannte und zwei andere Frauen, die mir bekannt vorkamen, den drei winkte ich kurz zu und ging ins Bad. Dort zog ich mich dann aus und duschte mich kurz ab. In der Zeit hat Mama meine Schulsachen, wie immer in Handtücher gesteckt und ein Band drum gebunden und in den Trockner getan. So trocknen sie wirklich gut und die Bücher und Hefte haben kaum Wellen. Zum Glück darf ich ja mit Kugelschreiber schreiben in der Schule und auch hier, weil sonst hätte ich alles neu schreiben müssen, wie Anfangs wo ich es immer gemacht hatte.

Nachdem ich was trockenes anhatte und mir wegen etwas Bauchschmerzen eine Binde rein machte, gab es Kuchen und danach waren auch Lukas und Sophie wieder zu Hause und wollten mit mir am Haus weiter basteln. Die zwei Frauen waren Mamas Freundinnen von damals. Maria-Luisa und Daniela hießen die, die sollen schon fünf Jahre verheiratet sein, kam mir aber vor als wären die frisch verliebt. Kaum hatte ich mit Lukas und Sophie eine geraucht in meinem Zimmer, da pfiff mich Mama runter. Weiter im nächsten Erlebnis.

 

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