Im Pool Weihnachtslieder gespielt

(08.12.2021)
So, heute hatte ich mal eine Menge Zeit um einige Weihnachtslieder zu üben. Dies tat ich nach dem Mittagessen schon mit Tim (7), der mich auf seiner Blockflöte begleitete. Bei manchen Liedern konnte er nicht wirklich mitspielen, aber er hatte es zumindest versucht. Irgendwann ist er leicht wütend davon. Ich spielte auf meiner Geige weiter und dann kam Sophie mit ihrer Geige dazu und wir spielten zusammen. "Mach doch mal welche für deine Seite!" meinte sie auf einmal. "Ähm, was?" fragte ich nur. "Naja, spiel doch mal ein paar Weihnachtslieder und zeig sie den anderen!" schlug sie mir dann vor.

Fand ich keine schlechte Idee und fragte sie ob sie mit machen möchte. "Ich?" fragte sie und ich lachte laut. "Schon klar, ich mach´s allein!" grinste ich. In meinem Zimmer rauchte ich noch schnell eine und legte mein Handy auf den Tisch, für die Aufnahmen. Schon beim ersten Lied nervte mich Mama mit ihrer blöden Bettwäsche. Die hatte sie gerade erst gewechselt gehabt und so gut ging es ihr auch noch nicht. Hatte ja Erkältung bzw. hat sie noch immer. Ich wartete bis sie fertig war und spielte dann erneut.

Kaum war ich mit der ersten Strophe fertig, da kam Lukas rein und wollte was wegen Mathe wissen. Leicht genervt half ich ihm schnell und spielte weiter.  "Nee oder?!?!" Mama Claudia kam rein und wollte was wissen. "Komm ich noch mal zur Aufnahme hier?" knurrte ich sie an. "Was willst denn aufnehmen?" fragte sie mich. "Ein paar Weihnachtssongs für meine Seite!" Sie: "Ach so!" Kaum war sie weg, da kam Sophie wieder zu mir. "Was denn jetzt noch?" schnauzte ich sie an. "Geh ja schon wieder!" sagte sie mit erhobenen Händen und großen Augen.

"Nee, das wird nichts!" sagte ich mir und überlegte was ich mache. Nur die Lieder auf meine Seite stellen, ist ein wenig Langweilig, oder? Genau! Das dachte ich mir auch und zog mich fein an. Unterwäsche, BH, weiße Socken, schwarze Lackschuhe, mein schwarzen guten Rock, eine Bluse, Krawatte und ein Pullunder drüber. Meine Beinprothese hatte ich ja schon an, genauso wie meine Zahnspange drin und meine Brille auf. Dann schnappte ich mir meine Geige und verschwand nach unten.

"Halt! Wo willst du hin?" fragte mich Mama. "In den Pool, Lieder aufnehmen!" Mama: "Im Pool? Unterwassermusik?" Ich lachte laut und schüttelte den Kopf. "Nee, will meine Ruhe haben. Hab ich hier ja nicht!" Mama: "Geh doch ins Kino!" Ich: "Will kein Film gucken, will Lieder für meine Seite haben!" Sie nickte nur mit dem Kopf und ließ mich gehn. Auf dem Weg zum Poolhaus rauchte ich noch eine und schloss die Tür auf. Dann stand ich da und guckte an mir runter. Wieso zieh ich mich eigentlich so an, sieht mich doch eh keiner von meiner Seite. Und außerdem hatte ich auch noch meine Liedermappe vergessen. Fing ja gut an.

Kurz überlegte ich noch ob ich wieder zurück gehe und die Mappe hole, aber entschloss mich dann doch ein paar Lieder aus dem Kopf zu spielen. Beim ersten Lied stellte ich mich auf die erste Stufe im Pool und spielte los. Das Wasser war warm und ich ging mit meinen Lackschuhen die Stufe auf und ab beim spielen. Beim zweiten Lied stand ich eine Stufe weiter, neben dem Kinderwagenkorb am Beckenrand, im Wasser. Ich grinste voll und nahm weiter auf. Mein Handy hatte ich um mich gehängt, wegen der Aufnahmen.

Um zu sehen ob es geklappt hatte, hörte ich mein Handy ab. Naja, etwas laut und kratzig vielleicht. Also nochmal das ganze. Diesmal legte ich das Handy aber am Rand auf eine kleine umgedrehte Vase. Das klappte schon besser, also spielte ich das dritte Lied ein und grinste immer dabei. Das haben so einige Verwandte von uns und auch Mama etwas zu laut gesungen, glaub ich. Sollte ich vielleicht nicht tun. LOOL.

Beim fünften Lied saß ich bis zum Bauchnabel im Wasser. Mein Rock schwamm oben und ich spielte mit den Füßen mit. Machte mir richtig Spaß. Das Lied spielte ich auch gleich mehrfach und rutschte dabei immer weiter ins Wasser. Danach legte ich meine Geige zur Seite und ging raus. Während ich wieder eine rauchte und mein Rock auf den Boden tropfte, lief ich am Pool hin und her. Irgendwie war mir kalt und ich machte den einen Ofen an und hockte mich davor.

"Oh, da liegt ja meine Regenjacke!" sagte ich vor mir her, weil unweit vom Ofen lag meine grüne Werder-Regenjacke. Die zog ich mir auch gleich an und ging wieder in den Pool, um eine Runde damit zu schwimmen. Dann spielte ich weiter. War schon fast mit dem neunten Lied fertig, da erschreckte mich jemand und ich schmiss meine Geige ins Wasser. "Ah!" schrie ich und drehte mich um.

Fast wäre ich dabei noch ins Wasser gefallen. Saß ja am Beckenrand, mit den Füßen im Wasser. Ich konnte es nicht glauben wen ich da sah und erstarrte fast. Nach einigen Sekunden sagte ich: "Jan! Wo kommst du denn jetzt her?" und stand auch gleich auf, um ihn zu umarmen. Er hatte eine Jeanshose, ein buntes Hemd, Krawatte um, Sakko an und seine Turnschuhe. In seiner Hand hielt er seine Gitarre.

Er erzählte mir, das er von jetzt bis zu Weihnachten bei uns ist und von hier auch zur Schule muss. Sein Vater hat irgendwelche Probleme mit seinen Eltern und muss dort hin. Ich war total Happy darüber und knutschte ihn ab. "Du spielst echt gut!" grinste er. "Ah Scheiße, meine Geige!" schrie ich da und drehte mich um. Sie lag noch auf dem Wasser, was für ein Glück. Ich hüpfte weiter weg davon ins Wasser und schwamm zu ihr.

Mit der Geige in der Hand schwamm ich an den Rand und legte sie weg. Dann erzählte ich ihm was ich mache und er war begeistert. "Na, dann hab ich meine Gitarre ja nicht umsonst mitgebracht!" meinte er noch und setzte sich an den Rand. Seine Schuhe und die Jeans ab ins Wasser. Ich setzte mich gleich neben ihn und wir spielten ein paar Weihnachtslieder.

Weil ich das letzte ja leider nicht fertig hatte, spielte ich es alleine kurz ein und dann spielte ich mit ihm "Was soll das bedeuten". Danach schwammen wir beide und schmusten und küssten uns am Beckenrand und unterhielten uns über dieses und jenes. Irgendwann sind wir rüber ins Haus und ich strahlte nur so. Jan darf sogar die ganze Zeit bei mir mit im Bett pennen. Juhuu.

Als ich später Mama mein Erlebnis zeigte, guckten Lukas und Sophie auf den Schirm. "Boah, ich will auch eins mit drauf machen!" sagte Sophie und verschwand in ihrem Zimmer. Irgendwie wollten dann plötzlich alle. Mich freute das und nahm alles auf. Im Flur haben Mamas, Onkel Samuel und ich noch "Tochter Zion" gespielt und Tim und Lukas haben noch zusammen "Oh Tannenbaum" gespielt. Mein Jan wollte dann auch eins mit drauf machen und spielte "Morgen kommt der Weihnachtsmann" auf seiner Gitarre.

Da die Lieder nie einer anhört, hab ich sie alle wieder gelöscht!!!

 

Zurück zur Hauptseite