"Oh, wie hübsch! Hast was vor?" fragte mich Mama. Sophie: "Ja, sie will mit mir raus!" Mamas grinsten nur. Im Flur zog ich noch meine HKM Pro Team Jacke an, machte mir mein Werder-Schal um und ging mit Sophie nach draußen. Auf dem Spielplatz war Tim (7) mit ein paar Nachbarskindern am spielen. Auf der Schaukel saß Jule (16) und passte auf. Sophie wollte mir was am Fluss zeigen und rannte auch gleich hin. Wirklich toll war es nicht gerade was sie mir zeigen wollte, aber naja. Sie hatte vor ein paar Tagen kleine Flosse gebaut, aus kleinen Ästen und hatte ein paar Barbiepuppen draufgesetzt. Und ich dachte immer das sie damit nicht mehr spielt. So kann man sich täuschen.
Sie schob die kleinen Flosse auch gleich an und sie schipperten durch den Fluss. Sie fand das Cool und setzte sich auf den Steg, um den Flossen zuzusehen. Bei einer gemeinsamen Zigarette erzählte sie mir was die Barbiepuppen da jetzt alles erleben und lachte immer. Irgendwie war mir das zu doof, weil ich ja auch baden wollte. Als sie dann noch anfing, Steine reinzuwerfen, damit die Flosse schneller fahren, ging ich einfach wieder rein. Schulterzuckend guckte sie mich an und warf weiter Steine ins Wasser. Beim Spielplatz meinte Jule, das Sophie das selber mit ihr auch schon gemacht hat und sie auch einfach gegangen ist. "Solange sie die Flosse nicht rausholen will, soll sie es tun!" sagte Jule noch. Kurz darauf verschwand ich wieder im Gästehaus und ab ins Bad.
Das Wasser war noch drin und auch warm, was ich bevor ich ins Haus bin wegen Klamotten abgedreht hatte. Also ging ich rein und legte mich lang und ließ noch etwas heißes Wasser nachlaufen. Es war einfach nur herrlich so in der Badewanne zu liegen und ich träumte vor mir her. "Hab ich eigentlich die Tür abgeschlossen?" fragte ich mich und prompt, da ging die Tür auch schon auf und Lukas kam rein. "Huch!" sagte er als er mich sah und drehte wieder um. "Kannst ruhig machen!" sagte ich darauf und er drehte sich wieder um. Mit dem Rücken zu mir stand er vor der Toilette und pinkelte im stehen da rein. "Setz dich hin dabei man!" knurrte ich. Er stöhnte nur kurz und schüttelte ab. "Mach sauber!" knurrte ich wieder. "Mach doch selber!" grinste er und ging zur Tür. Er blieb da stehen und guckte mich an. Ich: "Ist noch was?" Er: "Nö!" und blieb da weiter stehen.
"Wie lange musst du denn, kommst du jetzt?" fragte Jan im Flur und kam näher. Lukas: "Äh ja, bin fertig!" und ging raus. Kurz darauf kam Jan rein und sah mich fragend an. "Was denn? Bade doch nur!" sagte ich. "Schon klar!" antwortete er und machte die Tür hinter sich zu. Ich zuckte kurz mit der Schulter und sagte leise: "Hab nichts gemacht!" Ich summte ein paar Werderlieder vor mich her und spielte mit dem Schal. Zwischendurch freute ich mich, weil ich wieder an das letzte Spiel gegen Hannover denken musste. Die Vier Tore taten richtig gut vor Weihnachten. Dann fragte ich mich, ob Opa das Spiel wohl auch gesehen hat und bekam Tränen in den Augen. An Weihnachten hatten wir ihn noch alle gesehen und er machte Späße mit uns. Und zwei Tage später macht er einfach für immer die Augen zu. Wir wussten aber auch alle, das es nicht mehr lange dauern würde, weil er sehr Krank war. Aber das es so schnell gehen würde, damit hat niemand gerechnet. Ach, warum Nerv ich Euch damit?
Ich wischte mir die Tränen weg und versuchte an was schönes zu denken, was mir nicht wirklich gelang. Während ich mir so angezogen die Haare wusch, kam Jan wieder rein und stellte sich neben mich. Ich guckte ihn an und fragte was los ist. "Nichts!" sagte er und setzte sich auf den Rand. Er wollte etwas später meine Haare ausspülen und machte es auch. "Komm doch mit rein!" grinste ich ihn an. "Nur wenn du dir dein Schulranzen aufsetzt!" Stirnrunzelnd und über meiner Brille hinweg guckte ich ihn fragend an. "Soll ich holen?" fragte er mich. "Mach!" sagte ich und zog eine Schnute. In Windeseile holte er mir mein roten McNeill aus dem Haus und hielt ihn mir hin. Leicht Kopfschüttelnd setzte ich ihn mir auf und er stieg hinter mir in die Wanne. "Sehr schön!" sagte er als ich mein Schulranzen endlich aufhatte und umarmte mich von hinten. "Das gefällt dir, was?" fragte ich und er so: "Aber immer doch!" und küsste meine Haare.
Er trug eine schwarze Stoffhose, buntes Hemd und seine Turnschuhe. Unterwäsche und Strümpfe natürlich auch. Während ich seine Stoffhose links und rechts neben mir streichelte, machte er plötzlich Fotos hinter mir. "Ey, was soll das?" fragte ich sofort. "Wird Zeit das du neue Bilder auf deine Seite machst!" sagte er etwas bestimmend und ich so: "Ja nee, schon klar! Bist nur geil auf nasse Schulranzen Bilder!" Er: "Woher weißt du das?" und grinste voll. "Kenn doch mein Schatzi!" antwortete ich und ließ ihn weiter machen. "Aber lass mein Gesicht weg!" sagte ich noch, was er aber nicht wirklich machte. Dann wollte er noch ein paar Bilder von vorne machen und stieg aus der Wanne. Auch das ließ ich ihn machen. Aber als er mich nur mit dem Kleid und ohne Stiefel knipsen wollte, sagte ich: "Nö!" und blieb auch dabei.
Mit den Worten: "Dann eben nicht!" machte er die Tür auf und wollte raus. "Hey, wo willste hin?" fragte ich. "Geh in Pool, schwimmen!" sagte er traurig und verschwand. "Warte! Ich komm mit!" rief ich ihm hinterher. Kaum hab ich es ausgesprochen, da kam er wieder rein und half mir aus der Wanne. "Aber lass dein Ranzen bitte auf!" grinste er, weil ich ihn gerade absetzen wollte. "Okay!" lachte ich und ging mit ihm so nass wie wir waren zum Haus rüber. Im Flur hing nicht seine Jacke, mit der er schwimmen wollte, also wollten wir nach oben in mein Zimmer. Mama kam da gerade aus Sophies Spielzimmer und meckerte leicht mit uns. "Müsst ihr hier immer alles nass machen, geht vorne raus wenn ihr schwimmen wollt!?!" sagte sie zu uns. "Brauch meine Jacke von oben!" stotterte Jan. Mit zich Fragezeichen über dem Kopf und einer verzogenen Schnute sagte Mama, das sie ihm die holt und tat es auch. "Danke!" sagte Jan und verschwand mit mir nach draußen. Einmal kurz ums ganze Haus in den nassen Klamotten und ab zum Poolhaus.
Kaum waren wir drin, da waren wir auch schon im Pool am schwimmen. Wir schwammen um die Wette und stellten uns am Rand hin. Da stellte er sich breitbeinig hinter mich, hielt sich am Rand fest und öhm, naja. Er legte sein Kopf dabei auf mein Schulranzen und stöhnte voll. "Sonst gehts dir aber gut, oder?!" fragte ich ihn und lachte. Er hörte dann auch auf und stellte sich wieder neben mich. So konnten wir uns auch wieder küssen und gluckerten dabei halb unter. Halb deswegen, weil mein Schulranzen nicht voll genug war. Er war zwar mit etwas Wasser und mein Schulsachen gefüllt, aber nicht genug Wasser drin um abzutauchen. Das machte ich da schnell und wir tauchten ab. Unter Wasser tat er so als ob er Fotos von mir macht und ich musste lachen und tauchte wieder auf. "Du bist blöd!" lachte ich und er so: "Wieso?" Da musste ich erst recht lachen und schwamm weg.
Er gleich hinter mir her und bei den Stufen küssten wir uns wieder. Danach hatten wir keine Lust mehr gehabt, weil auch das Wasser etwas kalt war. Also schnell wieder ins Gästehaus und in die noch immer gefüllte Badewanne. Der Schaum war weg und das Wasser sah überraschend sauber aus, wie man auf dem Bild mit unseren Schuhen sehen kann. Das Wasser war nicht mehr wirklich warm, also machten wir wieder heißes Wasser dazu und kippten etwas Schaumbad nach. Nach ein wenig knuddeln und knutschen wollte er unbedingt meine Haare nochmal waschen, was ich ihm auch erlaubte. Als er fast fertig war, meinte er: "Da fehlt aber irgendwie was!" "Äh, meine Strähnen sind wieder raus!" antwortete ich, weil ich ja bis vor kurzen noch grüne Strähnen in den Haaren hatte. Das meinte er aber nicht, er meinte mein Schulranzen, den ich vor die Wanne gestellt hatte als wir reinkamen.
Kaum hatte ich ihn wieder auf, immer noch unwissend was alles drin ist, wusch er meine Haare weiter und schäumte auch gleich mein Schulranzen mit ein. Nachdem er alles wieder ausgespült hatte, setzte ich mein Schulranzen wieder ab und sah rein. "Oh geil, lass mal!" strahlte er und machte gleich ein paar Fotos vom Inhalt. Ich wartete bis er fertig ist und holte nach und nach die Sachen da raus. Es waren lauter Bastelsachen drin, Papier, Kleber, Zirkel, Stifte, Pinsel, etc.. Leider aber auch mein Tablett für die Schule. "Nein, meine Sachen, meine Daten, Scheiße!" schrie ich fast und schüttelte ihn aus. Es lief nicht wenig Wasser raus und ich meckerte laut mit ihm. "Woher soll ich wissen was du da drin hast?" meckerte er zurück. Ich: "Guck doch vorher rein man!" Er: "Eben, hättest du ja auch machen können!" Wo er nicht unrecht mit hatte. Ich Trottel ich! Wir haben uns dann auch sehr schnell ausgezogen, gewaschen und was frisches angezogen und wieder zum Haus rüber.
Auf meinem Balkon hab ich die ganzen nassen Bastelsachen verteilt und mit Jan noch eine in meiner Sofaecke geraucht. Kurz darauf gab es Abendessen und wir sind runter. Mit mulmigen Gefühl im Bauch, weil ich ja Mama beichten musste das mein Tablett hinüber ist, hab ich nur zwei Brötchenhälften mit Marmelade gegessen und eine Tasse Tee getrunken. Danach hab ich ihr das gebeichtet. Da haute Mama voll auf den Tisch und alles erschrak sich. "Nur Blödsinn habt ihr im Kopf, rauf in dein Zimmer!" meckerte sie. Mit geneigten Kopf bin ich in mein Zimmer und hab auf dem Balkon eine geraucht. Jan umarmte mich von hinten und entschuldigte sich bei mir. Immerhin wollte er ja unbedingt das ich mein Schulranzen aufsetze.
Hab grad erst die halbe Zigarette geraucht, da kam Mama rein und nahm mir die Schachtel weg. "Bis ende der Woche gibts keine mehr!" sagte sie dabei. Ich: "Menno, nein!" Mama: "Ich muss dir ein neues Tablett kaufen, das kostet Geld!" Ich: "Ist doch eh mein Taschengeld!" Mama: "Gestrichen!" Ich: "Nein! Mach doch was anderes!" Mama: "Was denn zum Beispiel? Klamottenbaden Verbot?" Ich knurrte leicht und spielte mit meiner Zahnspange im Mund. "Zum Beispiel, ja!" sagte ich etwas traurig. "Na, das will ich sehen! Du ohne Kleidung baden, wer es glaubt!" lächelte sie. Ich: "Ich mach das, aber lass mir die Zigaretten hier!" Jan: "Hab doch auch noch welche!" Mama: "Hergeben!" Jan: "Wieso, sind meine!" Ich: "Bist ja nicht ganz unschuldig an der Sache!" Das Gespräch ging noch weiter und am Ende nahm Mama uns beiden die Zigaretten weg und mit Kleidung baden oder schwimmen dürfen wir auch nicht mehr bis ende der Woche. Schitt!
Mein Kleid in der Jacke
Meine Stiefel in der Mitte
Er wollte unbedingt meine Haare waschen
Kommt alles vom Haare waschen,
nachdem ich den Ranzen wieder aufgesetzt hatte.
Der ganze Inhalt. Lauter Bastelsachen.
Und mein Tablett für die Schule. Aaah!!!
Jan seine Jacke
