Tanz in den Mai im Bürgerpark

(30.04.2022)
Wir, das heißt Mamas, Papa, Jule (16), Jan (15) und Ich (Laura, 13), wurden zum Tanz in den Mai eingeladen. Jule hatte aber keine Lust und wollte freiwillig bei den kleinen zuhause bleiben.  Bevor wir los sind, hab ich noch schnell ein paar ältere Erlebnisse mit draufgemacht. Zur Feier des Tages durfte ich mein Abendkleid und nagelneue Lederstiefel anziehen. Drunter hatte ich außer Unterwäsche noch meine schwarze Leggins und ein BH. Weil es auch kalt werden sollte, da die Feier draußen stattfindet, hab ich mir noch meine gute Lederjacke drüber gezogen und meine Handtasche mitgenommen. Mein Schatzi Jan hat sich extra dafür sein guten Nadelstreifen-Anzug angezogen und sich eine Krawatte umgebunden.

Wir kamen natürlich zu spät im Bürgerpark an und konnten zusehen wie wir nu da mit drauf kommen. In dem Hof standen einige Tische und Stühle, an denen aber nur wenige waren. Die meisten haben um die Tische und auf der großen freien Fläche getanzt. Die Musik war jetzt nicht so wirklich mein Ding, aber es ging. Je später der Abend wurde, desto mehr Licht wurde gemacht und eine Band spielte. Das gefiel mir dann schon besser und tanzte fleißig mit. Im inneren spielte ein Mann auf dem Saxophone und Mamas sind natürlich rein.

Ich tanzte mit Jan draußen weiter. Da es genug zu essen und trinken dort gab, hauten wir natürlich auch rein. Mein Onkel meinte da immer, das ich mich nicht überfressen soll. Als würde ich sowas je tun. Später kamen noch Tante Sarah (23) und Onkel Kevin (25) dazu. Die beiden rockten voll ab und spielten immer Luftgitarre. Ich fand das voll lustig und spielte Luftgeige.  Irgendwann kam Mama raus, guckte zu mir, lachte und kam her. "Ja was ist das denn, du hast deine Geige mitgenommen? Hab doch gesagt die sollst zuhause lassen!" Ich lachte voll und spielte einfach weiter, was auch Tante Sarah machte. "Ach deswegen! Ihr seid ja blöd!" lachte Mama, als sie ihre Schwester sah.

Lachend hörten wir auch auf damit und gingen zu den Tischen um etwas zu trinken. Ausnahmsweise durfte ich auch mal was alkoholisches trinken. Keine Ahnung was das war, aber es schmeckte sehr fruchtig. Jan meinte, das da sechs Prozent Alkohol drin ist. Mir schmeckte es und nahm mir später noch mehr davon. Völlig ausgelassen tanzten wir weiter und lauschten der Musik. Dann wurde es auf einmal richtig voll draußen und einige gingen zum Teich runter, der unweit vom Haus war. Irgendwann sind wir auch da runter, mit einer Flasche von diesem fruchtigen Zeugs.

Während wir da weiter ausgelassen feierten, schrie plötzlich jemand, das wir mal alle die Schnauze halten sollen. Wir guckten uns alle an und lachten und tanzten weiter. Da meinte der Typ so: "Hey, ich meinte das ernst, seid mal ruhig!" Nach und nach wurden wir auch alle ruhiger, außer die die noch am Haus waren und dann wollte er unbedingt, das wir eine Schweigeminute für die Ukraine einlegen. Fanden wir alle gut und machten es auch. Völlig still standen wir da und sagten nichts. Wir guckten nur etwas starr in den Nachthimmel. Aus dieser einen Minute wurden fast fünf. "Danke das ihr alle mitgemacht habt, ihr seid Super!" sagte der Mann. Nur sehr zögerlich redeten wir alle wieder und als der Mann anfing völlig bekloppt umher zu tanzen, machten wir alle mit und tanzten weiter zum Bootsanleger.

Unterwegs tranken Jan, Tante Sarah und ich immer ein paar Schlucke aus der Flasche und stolperten mehr oder weniger weiter. An dem Steg war es richtig dunkel und wir sahen kaum was, aber wir hatten eine Menge Spaß. Ein paar besoffene sind schon ins Wasser gelaufen und haben da irgendwo in die Ecken gepinkelt. Nein, weiß ich nicht was die da gemacht hatten, aber denke mal schon. Wenig später kamen auch Mamas, Papa, Onkel Samuel (der uns eingeladen hatte) und Onkel Kevin zu uns. Zusammen rauchten wir in einer dunklen Ecke eine und tranken eine zweite Flasche Fruchtsekt, so nennt ich das jetzt mal einfach. Es schmeckte wirklich sehr lecker und ging nicht so in den Kopf wie drei Alster, die ich ja sonst immer trinke.

Völlig frei tanzten wir alle wieder umher und ich tanzte dabei auf den Steg. Mama meinte da noch, das ich aufpassen soll. "Ich pass schon auf!" lachte ich und plumps, da wars passiert. Ich knickte mit meiner Beinprothese ein, weil ich zu wild getanzt hatte und landete komplett im Teich. (Okay, es war meine Absicht, hatte nichts mit der Prothese. Wollte einfach nur ins Wasser). Ein paar Leute drum herum lachten und guckten mir nur zu wie ich da am schwimmen war. Mamas und Papa lachten auch und Jan hüpfte mit seinem Anzug an zu mir und umarmte mich. Dann sind auch ein paar andere mit ihren Klamotten in den Teich gehüpft und haben dort wild mit ihren Händen um sich, getanzt.

Wollte da zwar gleich wieder raus und ins trockene, aber Jan tauchte einfach bis zum Hals ab und himmelte mich an. Voll am grinsen und mit halber Zunge raus, tauchte ich zu ihm ab und küsste ihn kräftig mit Zunge. "Jeah, ein neues Paar hat sich gefunden!" schrie jemand und klatschte. Alle anderen klatschten mit und Jan und ich küssten uns einfach, bis zum Hals im Wasser stehen, weiter ab. War nicht wirklich warm das Wasser, aber es machte mir Spaß. Vor allem weil ich ein gutes Cocktailkleid und meine neuen Lederstiefel anhatte. Meine Handtasche, in dem mein Handy, Geld, Schminke, Binden usw. drin war, hatte ich auch noch um.

Nach und nach, weil wohl auch alle gemerkt hatten, das es uns nicht sonderlich stört bekleidet im Wasser zu sein, verstummten alle und tanzten wieder wie bekloppte auf der Wiese rum. Sie gingen auch nach und nach wieder zum Haus rüber und zum Teil auch rein. Ein anderes Pärchen, unweit von mir und Jan, knutschten nicht nur im Teich, nö, sie machten auch Wellen. Sprich, sie hatten öhm, naja. Wir grinsten nur und schwammen im Teich am Rand weiter weg. Irgendwann riefen uns Mamas und Papa und wir schwammen schnell zum Steg und sind raus. "Was macht ihr denn solange im Wasser?" fragte Mama uns. "Nichts!" sagten wir beide und grinsten. "Schon klar!" lachte sie und dann sind wir auf dem schnellsten Weg mit Papa zu Papa nach Hause. War zwar noch etwas weit von da aus, aber wir schafften es ohne wirklich zu frieren. Bei Papa durften wir uns umziehen und wieder mit nach Hause fahren.

Da niemand uns fahren konnte und wir auch nicht bei Papa bleiben wollten, sind wir mit dem Nachtbus los und von der Fähre mit unseren alten Fahrrädern nach Hause.

 

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