Und wieder diese blöde Latzhose

(28.06.2022)
Heute zog ich mir mal wieder meine Jeanslatzhose an und eine Bluse drunter. Hatte einfach Bock drauf, was sich später als Problem entpuppte. Ich fuhr zur Schule, alles war normal. Die erste Stunde begann und in mitten der zweiten Stunde musste ich dringend auf Pott. "Ist doch gleich Pause. Und außerdem musst du dich noch testen lassen!" sagte die Lehrerin. Hatte in der Eile zuhause vergessen mich zu testen, was wir ja immer Dienstag und Donnerstag machen sollen. "Muss aber dringendst!" sagte ich und sie ließ mich gehen.

Noch während ich zum Klo lief, versuchte ich die Gurte abzumachen, aber irgendwie klemmte der eine wieder. Auf dem Klo fummelte ich weiter dran rum und meckerte laut. "Scheiße man, was soll das jetzt?" Dann holte ich tief Luft und beruhigte mich innerlich. "So, jetzt noch mal, aber langsam!" flüsterte ich und versuchte erneut den Verschluss aufzukriegen, aber er klemmte weiter und ich meckerte wieder. Weil es mir dann zulange dauerte, versuchte ich so die Hose runterzuziehen und dann passierte es. Ich machte in meine Binde und dachte so, na hoffentlich geht das gut.

Endlich hatte ich die blöde Latzhose unten und mich aufs Klo gesetzt, da sah ich das meine Hose nass geworden ist. "Na super!" knurrte ich und versuchte sie mit Klopapier trocken zu kriegen. "Muah, Scheiße man!" meckerte ich, weil es nicht klappen wollte. So konnte ich doch schlecht wieder in die Klasse gehen. Zum Glück war keine andere mit auf Pott, haben ja drei Kabinen. Ich überlegte, was ich jetzt mache und hatte dann die Idee. Ich zog mir die Hose komplett aus und wollte sie unter dem Händetrockner trocknen. Der gab aber leider schnell den Geist auf, weil er auch schon sehr alt ist und ich meckerte wieder voll rum.

"Wo bleibst du denn?" fragte mich Melo plötzlich hinter mir. "Ah, wo kommst du so schnell her?" Melo: "Frau ... hat mich beauftrag dich zu suchen! Wie stehst du hier rum?" Ich erzählte es ihr kurz und sie lachte sich kaputt. "Ja sehr witzig, guck dir das doch an!" sagte ich voll am Schwitzen und mit roten Gesicht. "Musst du jetzt durch!" meinte sie und half mir wieder in die Hose zu kommen. "Ja toll, das sieht doch gleich jeder!" schämte ich mich und sie so: "Quatsch, kann doch jeden mal passieren!"

Sie half mir etwas später fast unbemerkt in die Klasse zu kommen, indem sie einfach irre blöd durch die Tür tanzte und alle Blicke auf sich lenkte. Ich flutschte schnell durch die Tür und setzte mich. Der Corona-Test lag schon auf dem Tisch und ich packte ihn aus und machte ihn schnell. Kaum hatte ich die Tropfen drauf, da klingelte es zur Pause. Alle rannten raus und ich blieb sitzen. "Magst nicht zur Pause?" fragte mich die Lehrerin und ich so: "Nö, ich warte noch!" und zeigte zum Test. "Gut!" meinte sie und ging.

Während ich wartete, blickte ich aus dem Fenster und beobachtete die anderen. Nach fünf Minuten oder so, guckte ich auf den Teststreifen und dachte so: "Nee oder? Scheiße!" Mir gingen tausend Sachen durch den Kopf und dann schrieb ich schnell Jan, das ich Positiv bin. Und was schreibt der Blödi mir zurück? "Wollt dir grad das selbe schreiben, tut mir leid!" schrieb er. Da flogen mir noch mehr Dinge durch den Kopf und blieb da wie angewurzelt sitzen. Nach und nach kamen alle wieder rein und ich hielt Melo den Streifen hin. "Bist du Irre!" schrie sie laut und alles guckte zu uns. "Geh bloß nach Hause man!" meckerte sie weiter. Dann kam auch schon der Lehrer rein und sie erzählte es ihm.

Der Lehrer schickte mich zum Direx und sagte, das ich ruhig bleiben soll und ein zweiten Test machen soll. Der fiel aber leider auch Positiv aus und ich wurde nach Hause geschickt. Unterwegs rief ich Mama an und sagte es ihr. "Nee, du nicht auch noch!" schrie sie halb. Ich: "Wieso, wer denn noch?" Mama: "Lukas und Jan!" Ich: "Nee, nicht Lukas!" Sie lachte und fragte mich, ob mir Jan egal wäre. Ich: "Nee, der hat mir eben geschrieben, das er hat! Ach Scheiße, ja, ich bin unterwegs nach Hause!" Mama: "Und dann gleich ab zum Hausarzt, oder besser geh gleich hin! Ruf aber vorher an!" Das machte ich dann auch und machte dort den dritten Test, was Lukas etwas später dann auch machte. War echt Kacke in dem warmen Raum mit FFP2 Maske auf. Der Arzt kam mit Schutzanzug rein und machte den Test. "Ergebnis gibts morgen per Mail!" sagte er und ließ mich wieder gehen. Draußen wartete ich noch auf Lukas und dann fuhren wir beide zusammen nach Hause. Er hatte voll Angst gehabt und fragte mich immer, ob er mit zu mir ins Zimmer kann.

Das wusste ich aber nicht und wollte es auch nicht, weil man weiß ja nie bei sowas. Zuhause angekommen, machte Mama uns das Tor auf und schickte uns gleich ins Zimmer. Boah war das ein Gefühl. Auf einmal saßen Lukas und ich ganz alleine in unsere Zimmer, wie Sophie damals und wussten nicht was passiert. Ich schrieb dann auch Suraja, wegen Samstag, und sie textete: "Hab nix! Ach Du Scheiße, nein, was machst du denn?" Ich lachte kurz und fragte Mama per SMS, ob ich mit der eingepinkelten Latzhose in die Wanne darf. "Mach das, aber lass Lukas raus! Claudia bringt euch nachher was zu Essen, darf ja selber nichts machen!" Ich schrieb nur: "Okay!" zurück und ging ins Bad.

"Och nö!" sagte ich, als ich die Tür öffnete. Lukas lag schon mit Jeanshose, Shirt und Turnschuhe in der Wanne. "Haben wir doch beide, komm einfach mit rein!" sagte er. Ich zögerte leicht und stieg dann zu ihm in die volle Badewanne. Ich setzte mich ihm gegenüber hin und guckte ihn an. Er sah aus als ob er geweint hatte und ich sagte: "Alles halb so schlimm, wir sind doch geimpft!" Lukas: "Ich hoffe!" Zusammen rauchten wir eine und guckten uns nur an. Nach einer viertel Stunde oder so, meinte er: "Ich Liebe Dich Laura!" Ich guckte ihn voll grinsend an und biss mir dabei auf die Unterlippe. "Ich Dich auch Lukas!" grinste ich kurz. Am liebsten hätte ich ihn da geküsst, aber traute mich nicht.

Nach weiteren zehn Minuten oder so, sagte ich: "Soll ich dir die Haare waschen?" Da er nur mit dem Kopf nickte und sich umdrehte, machte ich es und umarmte ihn dabei kräftig. "Scheiß drauf man, will dich küssen!" sagte er mir plötzlich und drehte sein Kopf zu mir um. "Ich Dich auch!" sagte ich mit zusammengekniffenen Zähnen und stand schnell auf. "Wo willst hin?" fragte er mich. "Trau mich grad nicht, liebe dich man!" sagte ich halb heulend und ging quatschnass in mein Zimmer. In meiner Küche zog ich mich schnell um und legte mich aufs Bett. Eine knappe halbe Stunde später texteten Lukas und ich um die Wette und hörten uns dann übers Smartphone zusammen ein Hörspiel an.

Kurz vor Schluss vom Hörspiel, klopfte es bei mir an, im Smartphone und ich ging ran. Es war mein Schatzi Jan (15), der wissen wollte, wie es mir geht und so. Ich beendete schnell die Verbindung zu Lukas, was er auch verstand, und quatschte mit Jan rum, bis Mama Claudia an der Tür klopfte und mir was zu Essen brachte. Danach telefonierte ich noch weiter mit meinem Schatzi am PC, per Videochat.

 

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