Beim Werderspiel

(13.08.2022)
Mit der Fähre ging es heute wieder zum Weserstadion, habe ja wie jedes Jahr eine Dauerkarte für die Heimspiele von Werder Bremen. Grins. Wie immer war es eine sehr geile Fahrt gewesen. Unterwegs, wie auch an der Weserpromenade, stiegen immer mehr Fans ein und es wurde richtig voll. Es sollen bis zu 600 Personen auf dem Schiff Platz haben. Naja. Zum Glück saßen wir bei der Hitze drin und nicht draußen. Ein paar Bekannte von uns mussten leider draußen in der prallen Sonne stehen. Heute war ich auch mal wieder in nur grün und weiß gekleidet. Weiße Minisocken, grüne Turnschuhe, weiße Unterwäsche, weiße kurze Sporthose, weißen BH und mein grünes Trikot. Dazu hatte ich mein Werderbeutel dabei, indem ich 12 Tetrapacks mit Saft hatte. Die durften wir heute wegen der Hitze ausnahmsweise mit ins Stadion nehmen. Zwischen den Blöcken gab es heute auch kostenloses Wasser für alle.

Auf der Seite zum Wasser, also am grünen Stern, da hab ich mit Jan und Onkel Samuel schon eine knappe Stunde gesessen. Das Bild ist von einer Webcam an der Weserpromenade.
Am Anleger angekommen, sind wir gleich zum Stadion rüber und haben dort in einer Ecke noch schnell eine geraucht, weil im Stadion mehr oder weniger Rauchverbot herrscht. An einem Stand haben wir uns noch Becks Blue geholt und etwas zu Essen und dann ab zum Stammplatz, nach ganz oben in der Mitte. Von da hat man das ganze Spielfeld im Blick, eigentlich ja von überall. Bis das Spiel anfing sangen wir Fans wieder so einige Lieder und mein Onkel grinste mich immer an als ich mitgesungen hab. Ja was denn, bin Halt ein totaler Fan und mach das eben. Ach so, hatte oben bei der Beschreibung meiner Kleidung vergessen, das ich noch ein weißen Sonnenhut trug.

Das Spiel begann und nach nur knapp 8 Minuten oder so hatten wir schon 1:0 geführt. Mir taten die Spieler echt leid bei der Hitze auf dem Feld zu sehen, aber dafür bekommen sie auch genug Geld. Nach einer halben Stunde gab es eine kleine Pause und die Jungs konnten was trinken und sich kurz erholen, was ich sehr gut fand und das selbe tat. Ich lief zum Stand zwischen den Blöcken und goss mir eine halbe Flasche Wasser auf mein Sonnenhut. Es lief so schön auf mein Trikot runter, richtig herrlich. Mein Schatzi Jan (15) nahm zwei Flaschen mit und wir sind wieder zum Platz.

In der Halbzeitpause musste ich mal dringend, aber kam da irgendwie nicht weg. Ich spitzte mein Mund, öffnete meine Augen weit und machte mir einfach in die Hose. Damit es niemand sieht, nahm ich schnell das Wasser, was mein Onkel neben sich stehen hatte und kippte den rest davon über meine kurze Turnhose. Jan grinste nur neben mir und ich zuckte die Schulter. Irgendwie wurde es in der zweiten Halbzeit immer wärmer und ich wollte mehr Wasser haben. Nicht zum trinken, sondern um es auf mein Trikot und der Hose zu schütten. Mein Onkel holte auch drei Flaschen Wasser von unten und ich kippte eine davon über mich. Leider hatte ich da vergessen was auf mein Hut zu schütten und ich guckte um mich, ob ich noch was finde. Jan und mein Onkel wollten mir kein Wasser geben, weil sie sich selber damit nass machten und tranken.

Nach ein paar Minuten tropfte mein Hut vorne und ich drehte mich langsam um. Jan war es nicht und Onkel Samuel auch nicht, also drehte ich mich noch weiter um und sah mein Mathelehrer da sitzen. Ich hielt nur den Daumen hoch und verfolgte weiter die Jungs auf dem Spielfeld. Zum Schluss wurde es wie fast immer nochmal richtig Spannend. Erst fluchte ich wieder wie wild, weil Stuttgart am gewinnen war, aber dann flog doch noch ein Tor für uns, von einem der gerade erst eingewechselt wurde. Echt der Hammer. Leider hab ich vor lauter Gebrülle der anderen den Namen nicht verstanden, auch vorher schon nicht. Und auf den Bildschirm im Stadion hab ich auch nicht geblickt.

Der kleine Hafen am Weserstadion, wo auch unser Boot liegt.
Eigentlich wollten Jan und ich wie immer mit der Fähre wieder nach Hause und sind schon kurz vor Schluss, nachdem das 2:2 gefallen war, aufgestanden. Mein Onkel hielt uns aber zurück und meinte immer, das wir noch warten sollen. Schulterzuckend setzten wir uns wieder und schauten das Spiel noch zuende an. Viele Fans sind schon gegangen, eben weil sie wohl auch mit der Fähre fahren wollten und nicht glaubten, das da noch was passiert. Mehr als ein 2:2 war dann leider auch nicht, aber immerhin ein Punkt und diesmal war er auch sehr verdient.

Das Stadion wurde immer leerer und mein Mathelehrer unterhielt sich mit uns. Er hatte mir das Wasser auf den Hut geschüttet, weil er gesehen hatte, das ich immer drauf fasste und nach Wasser suchte. Ich fand es genial von ihm, ich mag ihn sehr. Im ersten Jahr, wo ich ihn hatte, war er auch mein Klassenlehrer gewesen. Als kaum noch jemand im Stadion war, gingen wir auch so langsam und rauchten wieder eine irgendwo draußen, wo auch andere eine rauchten. Niemand sagte irgendwas, auch mein Mathelehrer nicht.

Dann standen wir wie blöd da und wussten nicht, was mein Onkel vorhatte. Er lief einfach los und wir folgten ihm. An einem Restaurant Ahoi, blieben wir stehen und dann sagte mein Onkel: "So, dann mal rein mit Euch!" und hielt die Tür auf, was er eigentlich nicht brauchte, aber egal. Wir gingen rein und staunten nur so. Alles war irgendwie Nobel und viele Strand und See-Utensilien waren zu sehen. Eine Frau brachte uns nach draußen und wir setzten uns in eine etwas dunklere Ecke, was ich sehr gut fand. Endlich raus aus der Hitze. Wir bestellten alle dicke Fischbrötchen und dicke Pommes und was zu trinken.

Da erzählte uns mein Onkel, dass das Restaurant von einem Steffen Henssler ist und das der ein Fernsehkoch ist. Kannte ihn nicht und nickte immer mit dem Kopf und sagte: "Aha!" Irgendwann lachte mein Onkel und sagte, das der aber jetzt nicht hier ist, sonst würde er ihn uns vorstellen. Da bekam ich schon etwas größere Augen, aber sagte nichts. Wir aßen alles auf, tranken noch je ein Alkoholfreies Bier und verschwanden wieder nach draußen. "Müssen wir jetzt mit Bus und Bahn nach Hause?" fragte ich, weil mir die Hitze langsam zu viel wurde. Onkel Samuel lachte nur kurz, nahm sein Smartphone und rief irgendwen an.

Danach gingen wir langsam wieder in Richtung Stadion und ich dachte so: "Nö, eine Fähre fährt da bestimmt nicht mehr!" Die fuhr auch nicht, aber wir gingen zum kleinen Hafen runter, wo uns ein Mann sehr herzlich begrüßte und uns auf seine Yacht brachte. "Wahnsinn, fahren wir damit jetzt nach Hause?" fragte ich etwas strahlend und der Mann so: "Nur wenn du möchtest!" Ich: "Immer!" und strahlte noch mehr. Jan drückte mich gleich an sich ran und flüsterte mir leise ins Ohr, das ich nicht in die Hose machen soll da drauf. "Haha, sehr witzig!" murmelte ich. Zum Glück hatte der Typ ein Klo auf der Yacht und ich konnte drauf. Die Fahrt war echt geil gewesen, wir waren um längen schneller als mit der Fähre und waren nach nur knapp einer halben Stunde an unserem Hafen angekommen.

Von da ging es mit dem Auto vom Onkel zu uns nach Hause. "Na, wieder da?" fragte Mama uns. Ich: "Nö, wir sind nur Geister!" Claudia: "Aaah!" und rannte weg. Wir lachten und erzählten dann was wir erlebt hatten. Als wir sagten, das wir noch bei Steffen Henssler waren, meinte Mama so: "Spinnt weiter!" Ich: "Nein wirklich, aber er war nicht da!" Stirnrunzelnd guckte Mama mich an und dann Onkel Samuel. Er: "In seinem Restaurant waren wir!" Mama: "Ach sssooo!" Mamas und Onkel unterhielten sich noch weiter und ich ging mit Jan in den Garten. Im Whirlpool saßen Lukas und Sophie (beide 12), beide mit Rock und Shirt. Sie fragten uns gleich aus, wie das Spiel war und ob wir ein Sonnenstich haben und so. Den hatten wir ja zum Glück nicht, aber alles andere konnten wir berichten und setzten uns zu den beiden ins kalte Wasser. Das war vielleicht eine Wohltat gewesen, echt der Hit.

Nach nur knapp zehn Minuten oder so, rannten wir so nass bekleidet durch den Garten und ließen uns von der Sonne trocknen. Später fragte ich Mama noch, wann eigentlich unser Boot mal fertig ist, weil wäre doch geil damit mal in die Ferien zu fahren. Da meinte sie nur, das wir auf ein Ersatzteil warten müssen und das kann dauern. Schade!

Bei dem Pfeil übern Stadion, sitze ich immer!

Es lohnt sich auf alle Fälle!!!

 

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