Überraschung von Jan

(15./16.08.2022)

Nach ein paar Stunden im Zelt, versuchten wir beide zu pennen, aber irgendwie klappte es nicht. Der Tag ging mir immer wieder durch den Kopf. Der Freizeitpark, der kleine Stau in dem wir standen, das Mini Unwetter was nicht der Rede wert ist, Melo, ich musste immer wieder an alles denken und knurrte irgendwann rum. "Spaziergang?" fragte er mich plötzlich und ich schrie kurz auf, weil ich dachte das er schon pennt. "Hilfe!" schrie ich und er so: "Ich bins doch nur Mäuschen!" Kurz lachte ich und boxte ihn an die Schulter. "Aua!" kam da von ihm. Dann fragte er mich noch mal, ob wir spazieren gehen wollen und ich schlug ein. Weil es etwas kühl geworden war, zog ich mir meine Lederhose und mein Hoodie an. Dann spitzte ich mein Mund und guckte mir im Taschenlampenlicht meine High Heels an, die Claudia mir geschenkt hatte und meine Turnschuhe. "Kannst ruhig anziehen wenn du willst!" grinste er, während er sich seine Turnschuhe anzog. "Mach ich auch!" sagte ich und nach ein paar Minuten liefen wir an der Straße entlang. Jan: "Kannst echt gut laufen in den Dingern!" Ich: "Dinger? Das sind High Heels!" Er grinste nur und gab mir ein dicken Kuss auf meine Hand, die er festhielt.  War schon etwas Irre mit den Schuhen durch die Gegend zu laufen, vorher lief ich ja damit nur im Haus hin und her. Wir liefen stumm nebeneinander her und dann sagte er plötzlich: "Gefällt mir, solltest du öfters tragen!" Ich schmunzelte nur und lief weiter. Zum Glück sind es keine hohen Absätze, sondern nur unter 5 cm. 4,5 cm hab ich gemessen, glaub ich. Aber dafür waren sie Spitz. Nach ein paar Minuten lief er mit mir in ein dunklen Feldweg rein und ich so: "Hilfe, willst mich entführen?" Er: "Brauch ich nicht, weiß ja das du bei mir bleibst!" Ich: "Sicher, vielleicht geh ich ja auch zu Melo!" Stille. Etwas später fügte ich noch an, das ich eventuell auch zu Suraja gehe, da fing er laut an zu lachen und meinte: "Das will ich sehen!" Als ich ihm sagte, das ich es vielleicht sogar mache, meinte er so: "Ich Deichsel das!" Ich: "Du tust was?" Er: "Ich krieg das hin, das du mit ihr allein im Zelt liegst!" Ich: "Mach das! Aber wo willst du mit mir hin?" Er: "Können auch zurück!" Ich: "Besser is!" Wir liefen dann auch zurück und setzten uns auf ein umgestürzten Baum am Wegesrand. Aus meiner Handtasche, die ich dabei hatte, holte ich unsere Zigaretten und wir rauchten eine. Völlig stumm saßen wir da und guckten in den Himmel. Ein paar dicke Wolken waren zu sehen, aber die brachten uns kein Regen mehr. Wieder zuhause, wollte ich zurück ins Zelt, aber er lief einfach weiter ins Wäldchen und meinte, das ich mitkommen soll. "Und wohin?" fragte ich. "Warte!" sagte er und krabbelte ins Zelt. "Na toll!" dachte ich und wartete. Mit einer Taschenlampe kam er wieder raus und lief mit mir im dunklen Wäldchen rum. Im Mondschein konnte ich sehen wo unser Teich ist und blieb ihm fern, weil auf nass werden hatte ich keine Lust. Nach wenigen Minuten war er am Eingang zur Höhle am Fluss und meinte so, das er mal gerne wissen möchte wie es in der Nacht da unten aussieht. "Wie am Tage auch, dunkel!" lachte ich. "Hm, meinste?" fragte er mich und rutschte den Abhang runter. "Du bist doch verrückt Ey!" rief ich ihm hinterher und lief weg. "Halt, komm doch mit runter!" rief er mir zu und ich so: "Nö, kein Bock!" An den Stangen an der Seite kam er wieder hoch und fuchtelte mit der Taschenlampe in meinem Gesicht rum. "Bald mal fertig?" wollt ich wissen. Er lachte nur und wollte, das ich unbedingt mit runter komme, weil er mir da was zeigen will. "Menno, wollte aber nicht nass werden!" meckerte ich, aber er ließ sich nicht davon abbringen. "Ja!" schnaufte ich und folgte ihm in den Gang. "Supi!" flüsterte ich leise hinter ihm, weil ich mit den High Heels im Dreck stand. Wasser war da ja nicht wirklich mehr drin. "Zieh doch aus!" meinte er und ich so: "Bist blöd?" Er: "Mein ja nur!" Wir liefen langsam im Taschenlampenlicht weiter und kamen zur Höhle. Dort ging er einfach weiter und stand bis zum Bauchnabel im Wasser. Er hielt mir die Hand hin und sagte, das ich mit reinkommen soll. "Hab meine Lederhose an!" erinnerte ich ihn, aber das störte ihn nicht und sagte, das ich mit rein kommen soll. Mit knurren machte ich es dann auch und stand bis fast zur Brust im Wasser, mit den High Heels, Lederhose, Hoodie und Unterwäsche. Er trug Jeanshose und ebenfalls ein Hoodie und Turnschuhe. Unterwäsche natürlich auch. "Und jetzt? Sieht wie immer aus, dunkel!" knurrte ich leicht und er so: "Hab dich jetzt mal nicht so, komm!" Dann nahm er meine Hand und führte mich zu den Felsen auf den man sitzen kann. Wir setzten uns da auch hin und ich holte meine Handtasche aus dem Wasser. "Zigaretten sind jetzt wohl hin!" sagte ich und zog eine Schnute. "Mach mal die Augen zu!" sagte er und ich so: "Da durch werden die auch nicht wieder trocken!" "Mach mal bitte!" grinste er und ich tat es. Etwas später leuchtete es hell und ich fragte mich, ob Mamas uns gesehen haben und das Licht anmachten. Stirnrunzelnd zog ich mein Kopf zur Seite und dann durfte ich die Augen wieder öffnen. Es war ganz schön hell in der Höhle und ich knibberte mit den Augen. "Nee, was machst du denn?" fragte ich und wurde glaub ich sehr rot im Gesicht. Er hatte aus dünnen Ästen ein sehr großes Herz gebastelt mit ein Schriftzug drin. I Herz U Laura, Dein Jan, stand da. Um den Schriftzug und dem Herz hatte er lauter kleine LEDs gemacht und die leuchteten sehr stark. "Bist du blöd oder was, erst mich mit Suraja verkuppeln wollen und dann das jetzt!" stotterte ich. Er trug ein dicken fetten Blumenstrauß in der Hand und hielt eine kleine Rede. Mir wurde ganz komisch um die Nase und ich musste mir immer wieder die Hände vors Gesicht halten. "Du bist doch echt Irre, komm her du!" rief ich irgendwann und er setzte sich neben mich. Die Blumen legte er neben sich. Wir sind seit genau zwei Jahren zusammen und das wollte er mit mir etwas feiern. Ich knutschte ihn ab und dann holte er aus dem Wasser eine kleine Flasche Sekt und zwei kleine Gläser. Er öffnete die Flasche und goss ein. In dem Moment war es mir völlig egal, das ich mit meiner guten Lederhose komplett im Wasser saß und das meine neuen High Heels wieder unter Wasser waren. Wir tranken aus und dann streichelte er mein Bein und sagte mir lauter liebe Dinge und guckte mir dabei immer tiefer in die Augen. Irgendwann meinte er so, das er genau sieht, das ich ihn genauso liebe wie er mich, weil er das in mein Augen sehen kann. Ich spielte da voll mit meiner Zahnspange im Mund und versuchte nicht zu heulen. Das merkte er aber und küsste mich einfach mit Zunge. Nach etwa einer halben Stunde, in der wir uns zärtlich küssten und berührten, wurde es mir zu kalt in der nassen Lederhose und wollte raus. Als wir aus der Höhle in Richtung Fluss gingen, staunte ich nicht schlecht. "Huch, wo ist das Wasser hin?" fragte ich ihn. "Öh, Tja, weiß auch nicht!" kam von ihm. Im Fluss war irgendwie weniger Wasser als letzte Woche, trotz des Regens, Komisch. Die Höhle war auf alle Fälle noch voll gewesen. Also wirklich schwimmen konnten wir da nicht, aber das wollte ich auch nicht. Wir sind langsam wieder zum Zelt, wo ich mir nur die Lederhose und meine High Heels auszog und draußen auf die Leine legte. Danach legte ich mich mit Prothese, nasser Unterwäsche und dem halb nassen Hoodie unter die Decke. Er krabbelte nur in seiner nassen Unterwäsche zu mir und wir kuschelten noch eine Runde bis mir einfiel, das ja noch die Blumen in der Höhle sind. "Die Blumen!" sagte ich leicht erschrocken und er so: "Ach Schitte!" "Holst du sie?" fragte ich ihn. Erst legte er sich auf den Rücken und dann stand er auf und ging nur in Unterwäsche bekleidet raus und holte die Blumen. Als er zurück kam, stellte er die Blumen in der Sektflasche stehend am Fußende hin und kam wieder zu mir unter die Decke. "Da stehen sie aber nicht gut du!" grinste ich und er so: "Ach Mann!" Ich: "Ach Frau!" Er lachte kurz und stellte die Blumen nach draußen. Er hatte die Sektflasche gleich mit aus der Höhle geholt, wie auch die Gläser und füllte die Flasche im Fluss mit Wasser. Danach knuddelten wir noch eine Runde und pennten ein. Am frühen morgen dachte ich nach, was er am liebsten isst und kam auf sein Lieblingsessen Cordon bleu mit Gurkensalat. Hatte es nicht mehr wirklich so auf dem Schirm, wann wir zusammen gekommen sind und musste doch irgendwas für ihn machen. Da wir aber wieder ein Museum besuchen wollten, konnte ich das Essen erst am Nachmittag machen. Auf dem Weg nach Hause kauften wir noch schnell ein und so konnte ich auch die Zutaten für sein Essen gleich mit einkaufen. Er hat auch gleich ordentlich reingehauen und gesagt: "Weiß schon warum ich bei dir bleiben will!" Ich schmunzelte nur und freute mich darüber. Backe zwar lieber, aber so schwer war das jetzt auch nicht.

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