Fußball gucken im Kinokeller

(20.08.2022)
Am Nachmittag kamen meine Schwestern Chantal (14) und Jacqueline (10) mit Oma und den kleinen zu uns. Wir quasselten wieder viel und ich fütterte wieder den kleinen. Diesmal hatte er mein Shirt vollgekleckert und ich wischte es nur mit einem Tuch weg. Zum Glück hatte ich mein Trikot noch nicht an. Als ich mit Chantal draußen eine rauchen wollte, kam mein Bruder Lukas (12) mit seiner alten Freundin Claudia (12) rein und grinste uns an. Sie hatte Biene Maja Klamotten an, die aussahen wie ein Trikot von unserer Gegnerischen Mannschaft heute. Die beiden liefen ins Wohnzimmer und unterhielten sich mit Mamas und Oma.

Eigentlich wollten mein Schatzi Jan (15) und ich (Laura, 13) das Spiel alleine in meinem Zimmer ansehen, aber da nun auch Jacqueline, Chantal, Sophie (12), Lukas und Claudia sich das Spiel ansehen wollten, schlug Mama uns vor, es im Keller zu tun. "Da ist aber Wasser drin!" merkte Sophie an und Mama so: "Als ob dich das stören würde!" Wir anderen grinsten und zogen uns schon mal um. Alle bis auf Claudia und Jacqueline (beide BVB-Fans) rannten etwas später mit grünen Werder-Trikot und weißer Turnhose durch die Gegend.

Mit viel Chips, Cola, Saft und Popcorn gingen wir zeitig nach unten in den Kinokeller, um uns das Spiel anzusehen. Jeder nahm sich ein Stuhl, die auf dem leicht dreckigen kalten Wasser schwammen und setzte sich rein. Obwohl alle Turnschuhe nass waren, legten wir sie auf den Rand und ich machte den Fernseher an. Wir schlossen alle eine Wette ab, wie das Spiel ausgeht und tranken schon mal unsere Cola. Ich war unentschlossen wer gewinnt. Den BVB gucke ich gerne in der Champions League und so. Es hätte mich sehr gefreut wenn die Dortmunder an den Münchnern dran bleiben und sie eventuell dies Jahr mal vom Thron holen, also tippte ich auf Sieg für Dortmund. Obwohl es mich noch viel mehr freuen würde, wenn meine Bremer in den Pfirsich oder Lachsfarbenen Auswärtstrikots gewinnen würden.

Das Spiel startete und wir Werder-Fans sangen unsere Lieder, was auch die zwei BVB-Fans machten. In der Mitte der ersten Halbzeit stand Jacqueline auf um sich neues Popcorn zu machen. Und obwohl sie eine schwarze kurze Turnhose trug, sah ich ein großen nassen Fleck darauf. Als sie sich wieder neben mich setzte, fragte ich sie, ob sie in die Hose gemacht hat und sie so: "Ja, wieso?" Ich: "Machst das gerne?" Jacqui: "Na und?" Grinsend guckte ich wieder zum Spiel und dann stand auch Sophie mit einer nassen Hose auf und holte sich was zu trinken. "Machen hier heute alle in die Hosen?" fragte ich und alle so: "Hier gibts ja kein Klo!" Alles lachte und dann machte ich auch in die Hose.

Langsam füllten sich auch die Stühle damit und dann flog das erste Tor für den BVB. Auch wenn ich ein Werder Fan bin, freute ich mich darüber und schrie: "Jawohl, bleibt an den Pissern dran!" "Bremen verliert grad!" schimpfte mich Chantal an und Jan boxte mir in die Seite. Die kleine Claudia strahlte richtig und hielt ihren Daumen hoch. "Ist doch wahr!" sagte ich nur und lehnte mich zurück.

In der Pause rauchten wir alle eine und quasselten bis zum Wiederanpfiff. Wieder pinkelten alle in die Stühle und es roch langsam unangenehm, weil Sophie und ich auch unsere Tage hatten. Sie weniger, ich mehr. Völlig im Gedanken sah ich dann das 2:0 für den BVB, ein sehr schönes langes Tor, und sagte dann zu Jan, das ich mir ein Salat machen will. Da er auch nicht mehr glaubte, das die Bremer das Spiel noch reißen, kam er mit nach oben in mein Zimmer. Weil er meinte, das ich ein großen roten Fleck an meiner weißen Turnhose hatte, zog ich sie mir lieber aus und zog mir meine rote Retroturnhose an.

Während ich in meiner kleinen Küche stand und die Gurken und Tomaten klein schnitt, schrie er plötzlich aus dem Sofazimmer, das Bremen ein Tor geschossen hat. "Naja!" rief ich nur und schnippelte weiter. Nur paar Minuten später schrie er nochmal und ich so: "Yeah, wieder ein Unentschieden, langsam kommt man auch zum Ziel!" und wedelte kurz mit den Händen in der Luft rum. Da ja schon die Nachspielzeit angefangen hatte und Dortmund nochmal alles nach vorne legte, so hörte ich es im Radio, das ich mir schnell anmachte, glaubte ich das es so bleibt, wie es ist.

Doch dann schrie Jan plötzlich richtig laut und jubelte kräftig. Im Radio hörte ich nichts davon und rannte zu ihm hin. Es war wirklich das dritte Tor in nur sechs Minuten gefallen und Bremen hatte das Spiel gedreht, echt der Hammer und wir beide jubelten um die Wette. Etwas später kamen auch Sophie und Chantal zu uns und jubelten mit uns weiter. "Habt ihr das gesehen, voll Geil!" schrie Sophie und tanzte wie wild rum. Jan stoppte sie und zeigte auf ihre Hose. Auch sie hatte ein roten Fleck, der eher aussah wie eine Landkarte mit verschwommenen Inseln. Das störte sie aber nicht und tanzte fröhlich weiter. Chantal merkte noch an, dass das Spiel "drei mal ist Bremer Recht" übertrumpft. Sie sagte: "Drei Punkte, drei Tore von drei Jokern am dritten Spieltag! Hammer!" Jan: "Joah, Danke! Danke! Danke!" und jubelte kräftig weiter, weil er auch heute Geburtstag hatte und sich nichts besseres wünschen konnte.

"Ab in Pool! - Feiern!" rief ich und Chantal so: "Ihr habt eure Tage!" Sophie grinste voll und ich sagte ihr, das es sehr entspannend ist wenn man mit den Tagen schwimmt. Sie guckte uns etwas komisch an, aber folgte uns zum Poolhaus rüber. Die anderen hatten den selben Einfall und so schwammen wir zu sieben im Pool rum und tauchten hin und wieder ab. Dann machten wir wieder ein kleines Wettschwimmen. Beinprothesen gegen die anderen. Da Jacqueline ihre vorm reinspringen abgemacht hatte, zog sie die wieder an und sprang damit in den Pool. Jeweils zwei Runden schwammen Sophie, Jacqueline und ich mit den anderen um die Wette und jedesmal gewannen wir. Jan: "Habt ihr ein Turbo an die Prothesen geklebt?" Wir lachten uns halb kaputt und schwammen weiter. In der Sitzecke zwischen den beiden Pools, tranken wir Cola und rauchten noch eine bevor wir uns alle im Garten und im Haus verteilten.

Mit unseren nassen Sachen setzten Jan und ich uns mit Chantal auf mein Balkon und rauchten und quatschten. Dann klingelte Jans Handy und er ging ran. Völlig außer sich vor Freude vom Werder Sieg, redete er mit ein paar Freunden und lud sie zu uns ein. War ja so abgemacht, das er noch mit ein paar Freunden ein wenig im Garten mit uns feiert und Grillt. Wirklich nass ging es da nicht zu, aber wir hatten auch so unseren Spaß gehabt. 

 

Zurück zur Hauptseite