Nach dem Kino baden

(13.03.2023)
Mein Schatzi Jan (16) hatte heute frei und wollte mit mir ins Kino. Wir haben zwar den Film "Die drei Fragezeichen - Erbe des Drachens" schon öfters gesehen, aber er wollte trotzdem nochmal rein.

Auf der Überfahrt spielten auf der anderen Seite der Fähre ein paar kleine Kinder. Die kleinste von denen, mit einem Tretroller, war ganz schön nervig, was sich später im Kino noch verschlimmern sollte. Zum Glück war ein Müllwagen mit auf der Fähre und die Kinder konnten nicht wirklich zu uns. Als wir ankamen, rannten die Kinder gleich runter und die Mutter hatte Probleme alle beisammen zu halten.

Als Jan, mit einer dicken Daunenjacke an, und ich (Laura, 14), mit einer wärmeren Steppjacke an, um die Ecke gingen, kamen uns Suraja (9) und Zoe (10) entgegen. Da ich die beiden länger nicht gesehen hatte, freute ich mich und sprach sie an. Die beiden hatten uns nicht gesehen und freuten sich genauso mich zu sehen.

Wir liefen zum Busbahnhof und setzten uns dort vor das BSAG-Gebäude. Dort fragte ich sie auch, ob sie mit ins Kino kommen wollen. Jan, der Trottel, musste sie da gleich einladen, als sie sagten, das sie kein Geld haben. Ich hatte es mit Absicht gemacht, weil ich wusste das sie kein Geld haben und so auch nicht mitkommen können. Wollte ja nur höflich sein. Naja, egal.

Der Bus stand da schon und wir stiegen ein. Obwohl wir ja den Film schon öfters gesehen hatten, sahen wir wieder was neues und es wurde spannend, wie immer. Keine Ahnung, aber zehn mal hab ich den jetzt bestimmt schon gesehen. Nach dem Kino sind wir noch schnell zu einem Restaurant und haben was gegessen. Die beiden hatten wirklich großen Hunger und dann trafen wir dort noch eine alte Nachbarstochter von mir. Sie setzte sich mit an den Tisch und wir unterhielten uns.

Nur eine halbe Stunde später saßen wir alle wieder an der Haltestelle und warteten auf den Bus. Es kam der selbe Busfahrer, der uns schon hingebracht hatte. Er grüßte uns freundlich und fragte uns, wann Mama wieder fahren kann. Ich zuckte nur mit der Schulter und ging mit den anderen ganz nach hinten in den Bus, wo wir meistens sitzen. An der Fähre angekommen, mussten wir noch einige Zeit warten und wir unterhielten uns. Als die Fähre kam verabschiedeten wir uns und fuhren rüber.

Mit unseren Fahrrädern ging es dann wieder nach Hause, wobei ich mal sagen muss, das ich das nicht mehr wirklich kann. Das Kind drückt ganz schön auf meine Beinprothese und der Stumpf schmerzt dementsprechend auch. Auf dem Weg nach Hause flüsterte Jan irgendwie was von wegen, dass er mit seiner Daunenjacke baden will oder sowas. Genau verstanden hab ich es nicht, weil ich auch weiter hinter ihm war.

Kaum waren wir zuhause, da rannte Jan auf Klo und pinkelte. "Ach Schitte!" meckerte er, weil er sein Hosenbein angepinkelt hatte. "Na dann halt doch!" murmelte er. Ich stand vor dem Spiegel und bürstete meine Haare, als er es sagte und guckte hin. Er: "Ich geh jetzt mit der Daunenjacke baden!" Meine Augen wurden größer und größer als er sich einfach mit der Daunenjacke in die Wanne setzte und das Wasser laufen ließ. "Ich komm mit rein!" strahlte ich und stieg zu ihm.

Er freute sich drüber und machte meine Steppjacke nasser und streichelte mir über die Beinprothese. "Oh ja, der Stumpf tut weh!" sagte ich und er so: "Zieh doch das Ding aus!" Ich: "Nö!" Das Wasser lief grad so schön rein und entspannte mein Stumpf so schön, also wollte ich sie anlassen, wie immer. Die alte Anlage von Mama stand da gerade auf dem Schrank und ich guckte was drin ist. "Oh Cool, ein Hörspiel!" freute ich mich und er so: "Mach an!" Das machte ich auch und wir hörten es uns an, während wir immer wieder unsere Jacken nass machten und unsere Stiefel aus dem Wasser ragen ließen.

Da es schon sehr spät war, hatten zulange an der Fähre gesessen, rief Mama uns und wir beeilten uns schnell. Nach dem baden putzten wir noch schnell unsere Zähne und er rasierte sich noch. Nur in Unterwäsche liefen wir nach oben in mein Zimmer und gingen ins Bett. Da hatte meine Schwester Sophie (12) ein Hörspiel vor die Anlage gelegt und Jan guckte es sich an. "Hammer, guck mal!" freute er sich und zeigte es mir. "Ooh!" grinste ich, weil es das Hörspiel zum Kinofilm war, den wir uns angesehen hatten.

"Leg rein!" meinte er und öffnete die CD. "Gib her!" grinste ich und nahm sie. Während wir kuschelten, hörten wir sie uns an und redeten über den Film. Auf dem Hörspiel war er fast genauso zu hören, aber das blöde Gelabere dazwischen nervte ein wenig. Zusammengekuschelt pennten wir danach auch ein.

Von diesem Erlebnis gibt es eine Playmobil-Version

 

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