Alles mögliche gefeiert

(27.05.2023)
Wie ich am Ende des letzten Erlebnisses schon geschrieben habe, wurde nach dem letzten Spieltag der Fußball Bundesliga, mein Geburtstag nach gefeiert. Allerdings auch so einiges andere, wie Lukas sein Geburtstag, Werders Klassenverbleib, Katzen Geburtstage usw.. Es waren ein paar neue Nachbarn da und so einige aus meiner Klasse und Schule und auch andere und Verwandte. Insgesamt waren wir glaub ich über fünfzig Personen. Nach und nach gingen die Nachbarn (die ein wenig weiter von uns weg wohnen) und so langsam waren nur noch wir Jugendlichen da und ein paar andere.

Bei ein paar Nachbarn verstehe ich die Verhältnisse nicht, weil die Mama ist hellhäutig, das Kind eher braun und der Vater irgendwo dazwischen. Ein dunkler Nachbar, der perfekt Deutsch kann, erzählte uns immer Witze und trank viel Wein. Er machte auch kleine Witze über Lederhosen, weil ich ja meine im Pool anhatte und auch durfte, obwohl sie Nagelneu ist. Mamas Bekannte saß wieder in einer Ecke am saufen und vor der Sitzecke wurde getanzt. Meine Schwester Sophie (12) wollte unbedingt wieder meine Lüdde füttern und tat es auch im Klassenzimmer, wo andere (jüngere) Pizza aßen. Eigentlich war die Party am Anfang Langweilig gewesen, alles tanzte oder quatschte irgendwo rum oder machte nur Blödsinn. Einige haben sich nach dem Fußball auch schon umgezogen und standen mit trockenen Sachen da.

Während sich einer aus meiner Klasse mit seinen Inlinern und Klamotten in den Pool setzte (im flachen Wasser) stieg der dunkle Nachbar mit Stoffhose, Lederschuhe, Oberhemd, Krawatte und einer Weste in den Pool uns schwamm kurz umher. Mein Schatzi Jan (16) stand da noch immer mit seinen Inlinern und seiner geilen gelben Regenjacke, neben mir im Pool. Aus dem Blickwinkel sah ich Sophie, wie sie mit einem Golfschläger den Fußball weg schießen wollte. So langsam aber sicher leerte sich der Pool und alles drum herum und ich dachte schon, dass ich bald alleine da sein werde. Meine Vanessa (15), die mit halben Anzug und Rock da war, sah ich auch schon nicht mehr.

Als ich kurz mal auf die Toilette musste, um was zu wechseln, hörte ich aus dem Klassenzimmer nebenan zwei Babys schreien. "Nanu, hat sich meine Lüdde geteilt?" fragte ich mich kurz und sah nach dem pinkeln schnell mal nach. Meine Schwester Chantal (15) war zu Besuch mit ihrer Lüdden. Sie begrüßte mich herzlich und dann sah ich in der Ecke am Pult meine Nanni sitzen, die meine Lüdde fütterte. Kurz unterhielten wir uns und dann verschwand ich wieder zu den anderen, die immer noch hier und da verteilt irgendwo rumstanden und nichts machten. Sophie schwamm auf einer Luftmatratze im Pool rum, mit Friesennerz an und mein Schatzi Jan daddelte an seinem Handy rum. Unsere neue Freundin Eslem (14) hing in der Sitzecke mit einem Nachbarn rum und futterte reichlich Schokolade. Lukas und Sascha haben sich wieder abgeknutscht und die meisten quatschten viel. Im Bad standen die Mädels Schlange, weil sie nach dem schwimmen sich immer wieder hübsch machten, Lool.

Weil es mir irgendwie zu Langweilig wurde, pfiff ich alle restlichen Gäste zusammen und schlug vor, dass wir ein paar Spiele spielen. Kam erst nicht so gut an, aber es wurde gemacht. Beim ersten Spiel wurden ein paar Luftballons mit Luft gefüllt und an Ringe gebunden. Dann war Teamarbeit gefragt, weil die Ballons im Pool verteilt wurden und einem die Augen verbunden wurde. Der andere musste im dann immer sagen, wo er oder sie hingehen soll, um alle Ballons einzusammeln. Dazu wurde der größere Teil vom Pool angehoben, damit wir alle drin stehen konnten. Naja, alle machten da leider nicht mit, aber die meisten. Eslem war die erste die sich die Augen verbinden ließ und suchte wie wild nach den Ballons. "Scheiße man, wo sind die Dinger denn?" fauchte sie immer und: "Schickst du mich verkehrt EY?" EY (Emanuel, 12): "Geh doch entgegengesetzt!" Alles lachte und sie nahm die Augenbinde ab. Essi: "Bin zwar gern im Pool, aber nicht bei dem Spiel hier, mach mal was anderes!"

Beim zweiten Spiel machten auch wieder nicht alle mit. Diesmal musste immer einer breitbeinig im Wasser stehen und der andere hindurchschwimmen, also "Brücken tauchen" sozusagen. Wenn jemand am Bein oder an der Beinprothese (nur bei mir und Sophie) berührt wurde, war der Schwimmer dran und der andere musste durch tauchen. Das dritte Spiel war richtig lustig gewesen. Da musste immer jemand komplett unter Wasser sich auf einem Stuhl festhalten und irgendwas sagen. Alle anderen mussten dann Raten was gesagt wurde. Weil alle immer dazwischen geredet haben, hat niemand es geschafft irgendwas zu erraten. Manche mussten beim reden unter Wasser auch schnell wieder auftauchen, weil sie lachen mussten. Ich hab es auch mal gemacht und immer gesagt wen ich am meisten Liebe. Es hat niemand richtig verstanden. Es kam immer etwas total verkehrtes bei raus. Schlimmer noch als bei Stille Post.

Das nächste Spiel klappte nicht so wirklich und wurde schnell wieder beendet. Da sollte immer einer oder eine über die Luftmatratzen zur anderen Seite vom Pool laufen. Es gab nur zwei Matratzen, die immer wieder von hinter der einen nach vorne geschoben werden musste, damit der oder diejenige weiter kam. Die meisten sind auf halber Strecke im Wasser gelandet und nichts ging mehr. Es machte auch kein so richtigen Spaß.  Mein Schatzi Jan setzte sich irgendwann auf eine Matratze und zog Sophie mit drauf. Beide saßen sich gegenüber und guckten sich still an, bis einer lachen musste und runterrutschte. Sah schon Irre aus bei den beiden. Das ganze haben sie drei mal gemacht und beim längsten mal dauerte es fast eine viertel Stunde.

Nach dieser einen Pause spielten wir das nächste Spiel. Stammcatchen hieß es. Dazu mussten sich immer zwei auf einen Balken stellen und sich mit Stämmen bekämpfen. Als erstes rollte Jan, mit Inliner auf den Balken und wurde sehr schnell von der jüngsten unter uns umgestoßen. Ich mein, warum lässt er auch seine Inliner an, ohne hätte es bestimmt geklappt. Unsere Chaotische Rapperin aus meiner Klasse hatte am Ende die meisten Punkte geholt, weil sie einen nach dem anderen vom Balken stieß. Aber auch hier wurden nicht alle nass und wir machten wieder schnell eine Pause, in der es Salat zu essen gab, den Mamas, Papa und ein paar andere oben in der Küche machten und wir hörten laute Musik.

Beim letzten Spiel wurden dann alle richtig nass, weil wirklich alle schwimmen mussten. Gut, die meisten hatten nicht mehr wirklich viel an, aber ein paar halt schon. Das Spiel haben wir Bundesliga genannt, wobei Pokal besser gewesen wäre. Es mussten immer zwei auf die andere Seite schwimmen und wer als erstes ankam, hatte gewonnen. Das Spiel ging solange, bis nur noch einer übrig blieb. Ich bin da leider gegen eine Nachbarin von uns schon in der zweiten Runde ausgeschieden. Da nicht genug da waren, durfte sich Vanessa einen aussuchen, mit dem sie um den ersten Platz schwimmt. Sie hat sich den Sascha ausgewählt, den Freund von meinem Bruder Lukas. Bei ihr sah es immer richtig geil aus, wenn sie geschwommen ist, weil sie ja die ganze Zeit ihr Sakko anhatte. Gewonnen hatte am Ende der Sascha (14).

Danach gab es noch Geschenke für mich und Lukas und alles verteilte sich wieder. Ein paar gingen schon und andere setzten sich mit mir, Melo, Nanni und Jan in den Pool zum quatschen. Sophie wollte uns dann nochmal unbedingt zeigen wie lange sie unter Wasser die Luft anhalten kann und tauchte ab. Keine Ahnung ob ihr Friesennerz oder ihre Gummistiefel sie nicht wirklich ließen, aber irgendwann wurde es ihr zu blöd und schmiss ein Klappstuhl in Pool. "Halt dich doch da dran fest!" meinte einer und das machte sie dann auch. Sie tauchte ab, setzte sich auf den Stuhl und wir zählten die Sekunden. Ihre Freundin tauchte mit ab und blieb neben ihr stehen. Komischerweise konnte die immer länger unten bleiben. Weil das also auch nicht so wirklich klappte, schwamm Sophie beleidigt hin und her.

Während Sophie noch am tauchen war, spielten Jan, der mittlerweile seine Inliner ausgezogen hatte und Nanni Federball über den Pool. Ich hatte da wieder Bock auf Geige spielen und spielte irgendwelche Lieder auf meiner Geige mit. Ein Freund aus unserer Klasse wollte da irgendwie schnell auf Klo und kam dann mit Tante Sarah und Onkel Kevin zurück. "Ihr habt Besuch!" sagte er und alle die noch da waren, versammelten sich am und im Pool. Wir begrüßten sie und quasselten alle durcheinander. Als Sarah dann sah, dass ich da mit meiner Geige am Pool stand, wollte sie unbedingt das ich damit ins Wasser gehe und ihr was drauf spiele. Als ich dann wirklich in Pool bin, meinten Sascha und eine jüngere Nachbarin so: "Das machst du jetzt nicht wirklich oder?" Ich zuckte nur mit der Schulter und stieg in Pool.

Unter Wasser spielte ich dann etwas und alles wurde ruhig oben. Sarah, Kevin und ein paar andere wollten dann unbedingt wissen, wie es sich unter Wasser anhört und tauchten samt Klamotten im Pool ab. Sie fanden es richtig geil und wollten immer mehr hören. Für mich war es ein leichtes und spielte mit meiner Geige unter Wasser fleißig weiter. Am Ende saßen nur noch Lukas, Melo, Nanni, Lukas, Jan, Sarah und Kevin am Rand und hörten mir zu. Sie lachten viel und dann guckte mich Sarah plötzlich mit großen Augen an und fragte, welche Geige ich eigentlich grad im Wasser hab. "Keine Panik, das ist nicht meine teure!" grinste ich und guckte noch mal lieber nach. So war es auch und ich spielte weiter.

Es war schon nach zwei Uhr morgens und mir wurde langsam kalt im Wasser, da kam Mama plötzlich heulend rein und erzählte uns, das Mama Claudia eines ihrer Kinder verloren hat und dass das andere auf der Intensiv im Brutkasten liegt. Mir fiel voll das Kinn runter und überlegte wieso Brutkasten. Niemand sagte etwas und dann schrie ich plötzlich: "Wiebke!" und bekam große Augen. Im Eiltempo lief ich zum Klassenzimmer und holte meine Lüdde aus der Tragetasche und heulte fürchterlich drauf los. So sagte es mir Vanessa jedenfalls, weil sie hinter mir her lief. Ich sackte voll zusammen und heulte Rotz und Wasser. Mir tat  Claudia so leid und ich knuddelte meine Lüdde, die ebenfalls schon am schreien war. Nanni nahm sie mir irgendwann weg und versuchte mich zu trösten.

Was dann passierte lass ich jetzt mal lieber weg, es war jedenfalls nicht schön. Sorry, wollte euch die Party eigentlich schon vorher aufschreiben, aber ich hatte einfach nicht die Kraft dazu, nachdem was mit Claudia war. Den ersten Teil hab ich zwischen dem ersten und zweiten Teil der Party schnell aufgeschrieben, bevor ich alles vergesse. Die Playmo-Version hab ich zur Ablenkung gemacht, aber wirklich toll ist die nicht geworden, finde ich. Sorry, bin noch immer völlig fertig.

 

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