Kleine Technoparty im Pool

(20.11.2023)

In der Schule nervte mich Lou (noch 17) ständig in den Pausen. Hab mich (Laura, 14) immer gefragt, wo die so schnell herkam. Schon am frühen morgen fragte sie mich, ob sie nach der Schule mit zu mir kann, zum schwimmen. Ich guckte sie an und stellte eine Gegenfrage: "Sind wir Freunde oder was?" Sie: "Gerne!" Ich schluckte voll und dachte nur, dass es nicht wahr sein kann. Gerade die, die immer mit älteren abhängt und so tut als wäre sie was besseres, nur weil sie in der elften ist und auch schon ein Führerschein hat. Wollte eigentlich mit ein paar Freunden abhängen und nichts tun, also sagte ich ab. In der ersten Pause kam sie mir richtig nahe und fragte mich ständig, ob ich sie auch alleine schwimmen lassen könnte. Sie trug wieder dieselben Sachen wie neulich, also Jeanshose, Hoodie, Lederjacke mit Nieten und diese geilen Stiefel mit Nieten und Fransen dran. Wieder sagte ich ab. Melody (noch 14) und Eslem (14) waren schon voll genervt von ihr. Vanessa (15): "Macht die sich an dich ran, oder was?" Ich verzog mein Gesicht und sagte: "Bist verrückt, bloß nicht!" Naja, bis Schulschluss war dann erstmal Ruhe. Wir liefen zu unseren E-Rollern bei den Fahrrädern und fuhren los. "Hey warte doch!" schrie Lou plötzlich von irgendwoher. "Oh man, was soll denn der Scheiß?" knurrte ich leise und Essi so: "Bloß schnell weg!" Das machten wir auch und fuhren kreuz und quer durch die Straßen zu uns nach Hause. Eslem und Melo bogen vorher noch zu sich ab. Irgendwas rief Lou uns noch hinterher, aber wir verstanden es nicht, weil wir auch am lachen waren. Ein paar Stunden später, ich stand gerade in meiner Mini-Küche und machte mir Spiegeleier mit Speck, da guckte mich jemand von draußen durchs Fenster an und grinste. "Ah Boah, spinnst du?" rief ich laut und bekam voll das Herzrasen. Nanni, die auf dem Sofa mit meiner Lüdden am spielen war, fragte mich gleich was los ist. "Was los ist? Das ist los!" sagte ich und zeigte aufs Küchenfenster. Sie setzte die Lüdde hin und kam angerannt, um zu sehen wer da ist. "Wie kommst du denn dahin?" schrie sie Lou an, die da vor stand. Ich zog die Pfanne vom Herd, rannte zum Sofa, nahm Wiebke auf den Arm und raus auf mein Balkon. "Bist du Irre sag mal, wie kommst du hier rein?" fragte ich, weil man nicht so einfach bei uns aufs Grundstück kann. Die Nachbarn haben Schleichwege, aber sie nicht. So dachten wir es jedenfalls. Sie kam die Treppe zu mir hoch und klopfte am Fenster - einfach so. Normal ist da auch gesichert, aber egal jetzt. "Was willst du man?" fragte ich und sie so: "Schwimmen, sonst nichts!" Dann zog sie aus ihrer Jackentasche die Zigaretten und ließ dabei ihre lose Zahnspange fallen. "Du hast ne Zahnspange?" fragte ich neugierig und sie so: "Hör bloß auf!", hob die wieder auf und schnell in die Tasche. Ich ließ sie rein und wir unterhielten uns. Während ich die Spiegeleier weiter brutzelte, spielte sie mit Nanni mit der Lüdden. Sie ließ einfach nicht locker und wollte unbedingt schwimmen. Weil mir das irgendwie zu Doof war, rannte ich zu Mama und erzählte ihr alles. Mama: "Die ist ja der Hit!" Stirnrunzelnd guckte ich sie an und fragte, ob es ihr noch gut geht. Mama: "Na hör mal, wie redest du mit mir?" Ich machte Mama klar, dass Lou mehr oder weniger hier eingebrochen ist und sich einbildet, dass sie hier so einfach schwimmen kann wie es ihr passt. Sie überlegte auch hin und her und sagte dann: "Bring sie mal her!" Das machte ich auch und dachte, dass sie ein Einlauf oder so verpasst bekommt, aber nö, es kam anders als gedacht. Die beiden unterhielten sich und ich ergänzte einiges. Am Ende hieß es, dass sie ruhig schwimmen kann, aber beim nächsten mal den normalen Weg, wie jeder andere auch, nehmen soll. Sie freute sich, schoss ihre halben langen Haare nach hinten und streckte mir die Zunge raus. Sie hat eine Seite lang und die andere kurz geschnitten, aber normal dunkelblond alles. "Können wir dann jetzt?" fragte sie mich und Mama lachte. Ich breitete meine Arme aus und sagte: "Wenn du das darfst, bitte!" und zeigte ihr den Weg. Als wir die Treppe runtergingen, stolperte sie etwas und lief ein Stück weiter in den Raum. "Wow, was das denn hier? Billardtisch? Schlagzeug? Schule?" Wir dachten schon, ihre Augen fallen gleich raus, so wie sie alles anguckte. "Darf ich?" fragte sie mich und bevor ich was sagen konnte, stand sie schon mit einem Queue in der Hand da und schoss die Kugeln weg. Wir spielten dann zu dritt ein paar Runden und weil ich die Musik anmachte, suchte sie die Musik aus und legte sie auf. Es lief Techno und ich so: "Geil!" und tanzte drauf los. Sie machte gleich mit und wedelte mit ihren Haaren wild rum. Dabei lief sie immer weiter zum Pool und kletterte die Treppe ins Wasser runter. Bis zur Brust im Wasser stehend, zappelte sie weiter und brüllte wie ein Hard-Rocker. Wollte dann auch mit rein, mit Lederjacke und Stiefel, da brüllte sie plötzlich: "Scheiße! Hab meine Zigaretten vergessen!" Hab mich da voll erschrocken, weil es sich anhörte als ob sie alles innere rauskotzen wollte. Voll Heftig! Kurz darauf schmiss sie ihre Zigaretten auf den Rand und tanzte wie blöd weiter, was ich dann auch machte. Nanni und Sophie (13), die mit unten war, kletterten ebenfalls die Treppe runter und tanzten wie blöde mit. Nach fast einer Stunde Techno und viel tanzen, machten wir kurz eine Pause und Lou schwamm. Nanni, Sophie und ich steckten unsere Köpfe zusammen und fragten uns, wann sie genug hat. Jeder sagte was anderes und dann kam Lou zu uns geschwommen. "Kein Bock oder was?" kam von ihr und fragte nach ein Bier oder so. "Alkohol gibt es hier jetzt keinen!" antwortete Mama, die mit Getränken und ein Haufen Kekse zu uns kam. "Gleich hier ran Ey!" sagte Lou und ich so: "Gehts noch?" Sie: "Was? Hab Hunger man!" Sophie: "Kann die auch richtig reden?" Das wusste aber niemand von uns. Mama legte die Kekse dann wirklich an den Rand vom Pool und stellte auch Cola, Fanta, Sprite und Wasser mit hin. "Cool Danke!" kam von Lou und Mama so: "Geht doch!" Nanni, Sophie und ich verließen den Pool und futterten am Tisch in der Sitzecke bzw. am Tresen. Lou futterte die ganze Keksdose leer, trank eine Cola auf Ex aus und rülpste kräftig wie ein Elch. Sophie: "Wow, Geil!" lachte und machte mit. Allerdings nicht nur oben raus, sondern auch hinten raus. Kurz darauf standen die beiden im Pool und rülpsten um die Wette. Da es mir und Nanni zu blöd wurde, gingen wir rauf und zogen uns um. Meine Lüdde brüllte auch schon, weil ich so lange nicht da war und ich beruhigte sie beim windeln und frische Sachen anziehen. Da war die Welt für sie wieder in Ordnung und sie lachte und klatschte. So langsam wurde es Abend und ein geiler Film lief in der Glotze. Mit Chips und Würmer setzten Nanni und ich uns vor den Fernseher und guckten. Nach etwa zehn Minuten, kam Mama rein. "Sag mal, hat deine Freundin kein zuhause?" kam von ihr und wir guckten uns schief an. "Nee oder?" fragte ich neugierig, weil ich es mir nicht vorstellen konnte. Wir ließen alles stehen und liegen und rannten runter. Da lief noch immer Techno und sie schwamm und tanzte wie wild umher. Als ich die Musik aus machte, brüllte sie: "Hey, hast nen Knall?" Ich: "Den Knall hast du doch wohl, und zwar nicht gehört, raus jetzt hier!" Mama guckte mich schief an und öffnete die Augen weit. Ich: "Was denn?" Lou verließ auch den Pool und stand wie ein begossener Pudel vor uns. "Wechselsachen dabei?" fragte Mama und sie so: "Nö, wozu das denn?" Mama lachte voll und fragte, ob sie sie nach Hause bringen soll. "Macht meine Muddy schon!" Ich: "Die weiß dass du hier bist?" Sie: "Nö!" Mama grinste breit und biss sich die Lippen zusammen. Ich: "Willst hier pennen?" Nanni: "Dann geh ich aber!" Lou: "Nee lass ma!" Kurze Zeit passierte nichts und dann rief sie ihre Mutter an. Wir hörten die Mutter brüllen und Lou so: "Is ja gut man!" und später: "Dann eben nicht!" und legte auf. "Kann ich doch hier pennen irgendwo?" Nanni: "Bin dann mal weg!" Als ich Nanni dann so richtig schön mit Zunge küsste, fiel fast das Kinn von Lou runter und ich so: "Klappe zu!" Sie: "Weiß von nichts!" und drehte sich weg. Wenig später ging sie mit Mama in den Wäscheraum und zog sich um. Mit einer Decke unter dem Arm, ging sie danach mit Mama mit und ich verschwand mit meiner Nanni in meine Wohnung zurück. "Die lässt aber jetzt nicht hier pennen, oder?" Ich: "Aleyna reichte mir schon!" Nanni: "Hat sie eigentlich wirklich mit, ähm, Sorry!" "Hatte sie, ja!" stöhnte ich und legte mich wieder hin. Meine Lüdde brüllte kurz und als ich sie auf meine Brust legte, war wieder Stille. Nanni: "Die ist sooo süß!" Ich: "Meine, Finger weg!" Lou pennte die Nacht über in der Eingangshalle und Nanni wie meistens, bei mir mit im Bett. Meine Lüdde zwischen uns. Weil ich die Nacht irgendwie nicht schlafen konnte, schrieb ich dies Erlebnis auf und versuchte es erneut. Beim Frühstück, in der Eingangshalle, meinte Lou, dass sie ein komischen Traum hatte und dass sie erstmal nicht mehr zu uns will. "Muss ja ein wirklich sehr komischer Traum gewesen sein!" flüsterte Nanni mir zu und ich grinste. Wir sind dann auch getrennt zur Schule, damit niemand mitbekommt, dass die Sachen die Lou anhatte, von mir sind. So waren ihre Worte, was ich zwar blöd fand, aber egal. Am Nachmittag, nach der Schule, holte sie ihre Sachen ab, zog sie auch gleich an und gab mir meine wieder. Sie guckte mir mehrere Sekunden tief in die Augen und sagte: "Ich schreib dir!" und verschwand. Ich guckte Nanni und Eslem an und sagte: "Soll sich Zeit lassen dabei!" Als Lou durchs Tor ging, lachten wir laut und machten unsere Hausaufgaben.

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