Nach der Kirche beim Bauern

(10.12.2023)
Mama wollte nach der Kirche noch schnell beim Bauern was abholen und fragte Lukas (13) und Jan (17), ob sie schnell helfen könnten. Beide sagten zu und Mama fuhr mit uns allen zur Fähre. Eigentlich wollte ich (Laura, 14) schon mit Lukas seiner Freundin Juliane (11) und Sophie (13) aussteigen und nach Hause laufen, aber Mama hielt uns auf, indem sie schnell den VW-Bus auf die Fähre fuhr und wir nirgends mehr aussteigen konnten. Wir nörgelten natürlich rum, aber nichts half.

Als wir beim Bauern ankamen, gingen Mamas mit Papa, Lukas und Jan rein. Weil Juli angeblich noch nie bei einem Bauern war, rannte sie Lukas hinterher. Wir anderen warteten. Es dauerte eine ganze Weile und ich hatte schon die Befürchtung, dass was schief lief und ich sollte Recht behalten. Mamas kamen lachend mit Papa rausgerannt und kamen zu uns. Wir fragten sofort, was los ist. Da erzählten sie uns, dass sich Jan und Lukas ihre Anzüge einsauen und Juli mächtig was abbekommt. "Geil!" kam von Tim (9), weil er auch sein Anzug einsauen wollte und fragte gleich, ob er darf. Er durfte, genauso wie die Zwillinge und wir, also rannten wir zum Kuhstall und rein. Kaum standen wir drin, da lagen die Zwillinge und Tim schon hinter den Kühen im Dung und sauten sich ein. Lukas und Juli lagen völlig eingeschmiert am Boden und lachten sich kaputt. Die schöne weiß-gelbe Steppjacke von ihr sah völlig braun und verschmiert aus. Jan sahen wir erst nicht und gingen zu den beiden am Boden. Sie bewarfen uns gleich mit Kuhfladen und lachten. "Hey!" riefen Sophie und ich und legten uns lang mit unseren Strumpfhosen, Röcken, Blusen und Blazer, in den Dreck.

Nachdem auch wir Ruckzuck völlig eingesaut waren, sah ich mein Schatzi Jan unter einer Kuh liegen. Er melkte sie und saute sich mit der Milch ein. Sein Anzug war schön am glänzen, aber nicht nur von der Milch. Die Kuh muhte auch etwas und ich dachte, dass sie ihn gleich tritt. Lachend ging ich hin und holte ihn da weg. Beim rausziehen lachten die Zwillinge plötzlich hinter uns und guckten aus einem Haufen Stroh raus. "Wo ist denn Tim?" fragte Jan uns und die Zwillinge zeigten zum Gülle-Silo unter dem Stall. "Nee oder?" lachte ich und zog Jan weiter da weg, wobei mir Sophie noch half. Sophies hellblaue Steppjacke war auch nicht mehr zu erkennen, wie die Kleider und Lackschuhe der anderen. Meine später aber auch, weil ich Tim, der wirklich mit Anzug in der Gülle am schwimmen war, da unten raushalf. Er fand das Cool so zu schwimmen und wollte mehr. Ich meckerte ihn an, dass er da rauskommen soll, weil er beim letzten mal dicke Pusteln oder so bekommen hatte von der Gülle da unten.

Kaum hatten wir ihn da raus, wobei ich fast mein Prothesenschuh verloren hatte, da kamen Mamas rein und riefen uns. Lachend sind wir alle schnell zum Auto und wollten rein. Meine Lüdde war gleich am schreien wie noch nie zuvor. Mama Claudia lachte da noch, dass sie die Gülle wohl nicht riechen mag. Das kennt sie halt noch nicht und so, meinte Papa. Dann kam der Bauer zu uns und fragte, warum wir noch da sind und ob wir was vergessen hätten. Als er näher kam, hielt er immer seine Nase in die Luft und Mama erzählte ihm was war. Er lachte laut los und fragte, ob er uns alle mal kräftig abspülen soll. Wollten wir natürlich und rannten dem Bauern hinterher. Im Innenhof schloss er schnell den Schlauch an und spritzte uns alle kräftig ab. Die Jungs zogen da auch ihre Sakkos aus und zogen sie verkehrt rum  wieder an, damit sie auch innen sauber werden. Fanden wir Mädels Klasse und machten es nach. Danach liefen wir alle frierend zurück zum Auto und setzten uns rein. Papa gab uns allen Decken, die wir auch gleich über uns legten.

Auf dem Weg nach Hause fragte uns Mama, ob wir alle noch in den warmen Whirlpool wollen und wir so: "Jaah!" und Sophie: "Ist der überhaupt an?" Papa: "Nö, aber können wir ändern!" Zuhause angekommen dachten wir, dass der Whirlpool wenigstens etwas warmes Wasser hat, aber nö, das Wasser war Eiskalt und wir rannten ins Haus. Weil wir irgendwie nicht so richtig wussten, was wir oben sollten und wir ja auch in den Whirlpool wollten, rannten wir wieder runter und setzten uns überall in der Eingangshalle verteilt hin. Claudia meinte da noch, dass wir nicht alles vollstänkern sollen und ab in den Garten gehen sollen. Fand Sophie nicht richtig und meckerte, das wir da ja erfrieren würden.

Papa hatte ganz schön lange draußen gebraucht. Wir lagen zum Teil schon trocken vor dem Kamin, der genug wärme brachte. Mama fing einfach an, den Tisch zu decken und wir setzten uns mit den noch stinkenden Klamotten dran und lachten. Mama: "Esst nicht so viel, wenn ihr noch in Whirlpool wollt!" Das machten wir auch nicht und rannten danach gleich raus, weil Papa meinte, das es jetzt ginge. Ohne lange zu zappeln stiegen wir rein und zuletzt stieg auch Juli mit Unterwäsche, Strumpfhose, Rock, Bluse, Pullover, Steppjacke und ihren Lackschuhen rein und setzte sich neben Lukas. "Wow, macht Spaß oder?" strahlte ich sie an und sie so: "Geht so! Mach ich nur, weil ihr alle so rein seid!" Lukas strahlte auch über beide Ohren hinweg.

Weil uns irgendwie nicht so richtig warm werden wollte, krochen wir alle nach und nach wieder raus und hüpften wie wir waren, in den Pool, zum schwimmen. Sophies Jacke blähte sich gleich auf und wir lachten, was sie selber aber nicht lustig fand und rausrannte. Da der Boden vom Pool sehr hoch eingestellt war, konnten wir alle gut drin laufen und Tim dann so: "Ich hol Duschgel!" Wir lachten und Juli fragte uns, ob er das jetzt Ernst gemeint hat, weil er weg lief. "Das macht der jetzt!" sagte Lukas ihr und dann kam Tim auch schon mit ein paar Flaschen Duschgel um die Ecke und schmiss sie uns ins Wasser. Ich nahm auch gleich eine Flasche und kippte sie mir auf den Blazer. "Dürft ihr das?" kam da von Juli, wobei ihre Brille zur Nasenspitze runterrutschte. "Willst auch?" fragte Lukas sie und sie so: "Bist verrückt? Darf ja nicht mal mit schwimmen, glaub ich!" und hob ein Schuh aus dem Wasser. Wir lachten und Tim spritzte sie dann mit Duschgel ein, was Lukas schön verrieb. Sie wurde knallrot und guckte beide an, wie sie das Duschgel auf ihrer Jacke verteilten. Dann rieb sich Lukas sein Anzug ein und sie so: "Macht ihr das immer so?" Lachend und ohne was zu sagen, setzten wir uns auf den Rand und schmierten uns komplett die Kleidung ein, was sie dann auch machte. Auch die Schuhe seiften wir mit ein und danach schwammen wir alle und tauchten öfters ab.

Als wir etwa eine Stunde später in der Sofaecke eine rauchten, guckte uns Juli komisch an und sagte: "Ihr seid doch Doof!", nahm Lukas Hand und verschwand. Jan, Tim, Sophie und ich zuckten mit der Schulter und rauchten zuende. Danach sind wir noch kurz zurück in Pool und dann in den Wäscheraum zum umziehen. Nachdem ich dann meine Lüdde oben gefüttert hatte, sind wir, also ich und mein Schatzi Jan, zu den anderen zum Kekse essen und Weihnachtslieder singen gegangen. Mama ging es da plötzlich schlechter und ging mit Claudia nach oben. Wir anderen sangen noch weiter, bis zum Abend hin als es Abendessen gab. Da es Plattdeutsche Lieder waren, machte es mir am meisten Spaß.

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