Nach dem Jugendgottesdienst

(28.01.2024)
Gleich in der früh, sind Vanessa (15) und ich (Laura, 14), mit einigen anderen aus unserer Kirche zum Jugendgottesdienst nach Oldenburg gefahren. Nur für den Fall der Fälle, nahm ich meine Geige mit. Geplant war es nicht, dass ich da mitspiele, aber man weiß ja nie, dachte ich mir. Auf der Fahrt freuten wir uns schon sehr auf die anderen und sangen auch ein paar Lieder im Reisebus. Der Fahrer freute sich, dass er so eine fröhliche Gemeinschaft fahren durfte, weil einfach alle mitgesungen hatten. Voller Freude kamen wir nach knapp einer Stunde dort an und stiegen aus. Andere Jugendliche begrüßten uns gleich, obwohl wir uns noch nie gesehen haben. Wir fanden das richtig geil und waren auch gleich mittendrin. Weil ich da die ganze Zeit mit meiner Geige rumlief, meinte irgendwann jemand, dass ich sie ruhig im Bus liegen lassen könnte. Fand ich sehr Schade aber okay.

Der Gottesdienst begann und wir gaben alle unser bestes. Es war einfach nur genial gewesen. Wir waren alle einfach nur begeistert vom Dienst unseres Apostels. Eine Diakonin hatte auch noch mitgedient und zum Schluss gab es noch ein Buffet. Beim Buffet hab ich mich noch mit ein paar Afrikanern unterhalten. Wir haben viel gelacht und unsere Adressen ausgetauscht. Wir treffen uns bestimmt mal irgendwo wieder, wer weiß. Auf dem Weg wieder nach Bremen, packte ich meine Geige aus und spielte drauf los. Eins zwei drei, da sangen alle fleißig mit und wir hatten wieder eine Super Fahrt nach Hause. Nach ein paar Liedern hörte ich aber auf und schrieb mein Mädels, dass ich auf dem Heimweg bin und sie meine Lüdde nicht ärgern sollen. Es kam ein "Hä?" "Was willst du?" und ein "Ja nee ist klar!" zurück, weil meine Lüdde ja bei Mamas war.

Der Bus hielt an unserer Kirche und wir stiegen aus. Von da ist es ja nicht weit zu Fuß nach Hause und wir liefen den Rest. Schon vom weiten sahen wir Eslem (14), Aleyna (15) und Melody (15) vor dem Tor stehen und riefen sie. "Hey, da seid ihr ja endlich! Wir haben Euch gesehen, war voll Geil!" Wir: "Was habt ihr?" Aleyna: "Euch im Internet gesehen, voll Hammer!" Nanni: "Kann ja gar nicht sein, wir saßen ja oben!" Essi: "Doch, du hast da Geige gespielt!" Ich: "Hä? Unser Bus wurde übertragen?" Essi: "Quatschkopf, der Gottesdienst man!" Wir winkten ab und zeigten ein paar Fotos. Danach waren sie ruhig was das anging, aber löcherten uns. "Lasst uns doch erstmal was essen!" sagte ich und ging rein. Der Tisch war noch vom Kuchen gedeckt und wir setzten uns. "Na, wie wars, ihr strahlt ja so!" kam von Mama, die in ihrer kleinen Büro-ecke saß. Wir strahlten weiter und futterten erstmal was. Es gab ja wie gesagt Buffet, aber das langte ja bei weiten nicht.

"Können wir in Whirlpool?" fragte ich Mama und sie so: "Aber ihr erzählt uns alles!" Mit ein paar Stücken Kuchen und ein Glas Tee in der Hand, liefen wir nach oben ins Bad und stiegen so wie wir waren, in den Whirlpool. Das Wasser war warm und es dampfte. Ich schlug mein Bein über und stellte mein Glas auf meinem Lackschuh ab. Mama grinste voll breit und stieg dann auch mit High Heels, Lederhose und Bluse ins Wasser. Nanni, Essi, Aly, Melo und ich trugen Unterwäsche, Strumpfhose, Rock, Bluse, Blazer und unsere guten Schuhe. Kaum saßen wir, da kamen auch Sophie und Lukas (beide 13) an und wollten mit rein. Beide mit Unterwäsche, Rock, Pullover und Turnschuhe. Wir machten auch Platz und fingen an zu erzählen. Sophie wollte am meisten wissen. Am liebsten wäre sie mitgekommen, aber sie wird ja erst nächstes Jahr Konfirmiert. Lukas schon dieses Jahr, obwohl er noch nicht 14 ist dann.

Wir erzählten auch alles und wiesen sie drauf hin, dass der Dienst auch übertragen wurde und im Internet zu sehen ist. Ob wir da zu sehen sind, kein Plan. Hab da noch nicht nachgesehen. Dann guckte ich plötzlich alle voll erschrocken an und sagte: "Scheiße, meine Geige!" Das war die gute teure gewesen, die ich mithatte und sie lag noch im Bus. Völlig durcheinander wackelte ich hin und her und wollte raus. War auch schon halb draußen, da kam Papa an und fragte, ob ich nicht was vergessen hätte. "Ja, meine Geige!" antwortete ich und er so: "Diese hier?" und holte sie hinter seinem Rücken vor. "Boah, man, Scheiße Ey! Danke!" kam da von mir und setzte mich wieder hin. Die Geige fand jemand und brachte sie kurz vorbei, weil mein Name drin stand. Da hatte ich nochmal Glück gehabt. Papa stieg dann auch noch mit Anzug rein, wie auch Onkel Kevin und Onkel Samuel. Fand ich ja richtig geil, aber es wurde ganz schön eng. Irgendwann setzte ich mich bei Papa auf den Schoß und Sophie setzte sich auf Mamas Schoß. Nach einigen Minuten wurde es uns doch zu eng und Melo, Essi und Aly stiegen raus und setzten sich in die Badewanne, wo kein Wasser drin war.

Da wir aber auch fast nichts mehr zu erzählen hatten, gingen Sophie, Lukas, Mamas, Papa und Onkels raus und die Mädels kamen wieder mit rein. Keine von uns sagte was und ich strahlte in die Runde. "Was los?" fragte Essi: "Bin voll Happy, dass wir alle mal so schick im Whirlpool sitzen. Und sogar mit guten Schuhen an!" und guckte Aly dabei an. Sie: "Ist doch normal bei uns, oder?" Ich streckte meine Zunge raus und strahlte weiter. Dann wechselte Nanni plötzlich den Platz und drückte mir ihre Zunge in Mund. "Njam!" kam da von mir und Aly so: "Ihr müsst Euch ja vermisst haben!" und lachte voll laut los. Wir waren ja den ganzen Tag zusammen heute. Melo: "Würd ja gerne mitmachen, aber dazu müsstest du deine Regenjacke anziehen!" Nanni: "Vergiss es, Laura gehört heute mir, nur mir!" Ich grinste, zeigte meine Zahnspange oben und fragte: "Pennst heute bei mir?" Nanni: "Was dachtest du denn?" Da zeigte ich auch meine Zahnspange im Unterkiefer und sie so: "Damit pennst du heute aber nicht, mag dein geschnarche nicht!" Alles lachte und ich streckte ihr die Zunge raus.

Eine Stunde später, weil uns nichts mehr einfiel, was wir noch bequatschen könnten, gingen wir raus und zogen uns um. Melo, Aly und Essi verschwanden mit ihren nassen Sachen in der Tüte wieder nach Hause und ich legte mich mit Nanni und meiner Lüdden aufs Sofa. Die beiden spielten und hörten sich mit mir ein Hörspiel an. Ich schrieb in der Zeit noch dies Erlebnis schnell mit auf und danach gab es auch schon Abendessen.

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