Ständig hingelegt
(09.02.2024)
Erst heute kam mein Schatzi Jan (17), aus dem
Krankenhaus raus. Ich (Laura, noch 14), holte ihn gleich nach der Schule
ab. Er wartete unten in der Eingangshalle auf mich und freute sich mich
zu sehen. Er unterhielt sich da noch mit einer Krankenschwester und sie
fragte ihn mehrfach, ob er sich nicht doch den Rollstuhl ausleihen will,
wegen dem Wetter. Er wollte es nicht und gab mir seine dicke
Reisetasche. Mit Gehstützen ging er neben mir nach draußen und zum Bus. Es hatte in der Nacht etwas geschneit und es war rutschig. Der meiste Schnee war zwar weg, aber dafür hat es geregnet und alles quoll auf und wurde matschig. Ein paar mal rutschte er mit den Krücken weg und fluchte. "Soll ich doch eben schnell den Rollstuhl holen?" fragte ich, weil wir ja noch in der Nähe vom Krankenhaus waren. "Nee lass, geht schon!" knurrte er. Ich stützte ihn ein wenig und wir kamen etwas schneller vorwärts. Der Bus fuhr uns vor der Nase weg und er fluchte wieder. "Man Ey, will mich wieder hinlegen!" Ich lachte und machte ihm klar, dass es bei mir im Zimmer grad nicht so wirklich geht, weil ich da alles rumliegen hab. "Penn in der Gästewohnung!" knurrte er und ich so: "Wieso das denn, will dich bei mir haben!" Er: "Kannst ja wieder mit einziehen!" - "Du willst da einziehen?" - "Keine Ahnung, ja, vielleicht!" - "Da müssen wir aber Mamas fragen! Und das Bad wird auch noch vergrößert!" - "Wird schon gehen erstmal!" Ich freute mich, dass er bei uns sein wollte und drückte seine Hand. Kurz unterhielten wir uns noch über Vanessa und ich machte ihm klar, dass es okay ist so. Der Bus kam und wir stiegen ein. "Willkommen in der Freiheit Jan!" kam durch den Lautsprecher und ich guckte mit offenem Mund nach vorne. "Mama!" strahlte ich und lief hin. Sie fuhr den Bus und freute sich uns zu sehen. Zwei Omas, die vorne mit saßen, freuten sich ebenfalls. Ich setzte mich vorne hinter ihr und Jan setzte sich, nachdem ein Mann sich woanders hinsetzte, auf die andere Seite. Mama fuhr los und wir unterhielten uns kurz. Ein paar Stationen weiter, weil Jan sich noch was kaufen wollte, stiegen wir aus. Mama hielt und er stieg als erstes aus. Da rutschte er mit der Krücke weg, konnte sich nicht halten und fiel zu Boden. Voll auf den Hintern auf die Kante. "Au!" rief ich und er so: "Ja Danke auch, was hältst denn hier im Matsch?" Mama stand sofort auf und half ihm hoch. Als sie fragte, ob er noch Hilfe braucht oder sie ein Notarzt holen soll, meinte er: "Nee, fahr weiter!" Mama: "Das geht auch freundlicher junger Mann!" Die eine Oma: "Diese Jugend heutzutage!" Ich grinste mir ein und stützte ihn, bis zur Bank. Mama fuhr auch weiter und ich meckerte ihn an, dass er mit seiner Schwiegermutter mal freundlicher umgehen soll. Er: "Wer weiß ob sie es überhaupt wird!" Da boxte ich ihn in die Seite und er schrie auf. Er wurde auch Kreideweiß im Gesicht danach und ich bekam Angst. "Boah, soll ich RTW rufen?" Er: "Keine Ahnung!" und richtete sich wieder auf. Nach ein paar Minuten stand er auf und ging ein paar Schritte, mit Gehhilfen und klappte zusammen. "Scheiße, was jetzt los?" Wusste nicht was ich machen soll und fuchtelte mit den Armen rum. Ein Autofahrer hielt und fragte, ob wir Hilfe brauchen. "Ja!" sagte ich. Er half Jan hochzukommen und wir trugen ihn zusammen zur Bank zurück. "Scheiße man, was los mit dir?" fragte ich und der Mann rief den RTW. Wegen dem Verkehr kam er aber nicht so schnell voran und dann kam Mama aus der Gegenrichtung zurück. "Ach du meine Güte, was los?" fragte sie aufgeregt und stieg aus. Er musste sich lang hinlegen, weil ihm total schlecht war. Dann kam auch schon der RTW und Mama konnte weiter. Eine viertel Stunde später, rief Mama mich an und fragte was los ist. Sie war gerade am Wendepunkt und hatte kurz Zeit. Da ich es nicht genau wusste, konnte ich nichts sagen. Er wollte nicht, dass ich mit im RTW ins Krankenhaus fahre und wollte mich später anrufen. Auf dem Weg nach Hause, lief ich mit seinen Gehstützen ein Stück und rutschte weg. "Scheiße!" stöhnte ich und stand wieder auf. Das passierte mir ein paar mal. Meine Jeanshose sah zum Schießen aus und meine Jacke erstrecht. Auch mein Rucksack sah lustig dreckig aus. Kurz vor zuhause, sah ich den RTW vorm Haus stehen. "Hä, was da denn los?" fragte ich mich und ging hin. Als ich rein sah, sah ich Jan da liegen. "Was geht hier denn ab?" fragte ich den Helfer. Er: "Ach, du musst die Laura sein, stimmt es!?" Ich: "Ähm, ja!" "Dann kümmere dich mal um dein Freund, bei uns ist er da in falschen Händen!" Ich kniff meine Augen zu, guckte ihn fragend an und fragte, was los sei. Er lachte nur und übergab mich an Jan! "So junger Mann, genug gelegen, jetzt gehts nach Hause!" sagte die Helferin zu ihm und er stand auf. Jan: "Wow, wo warst du denn?" und guckte mich fragend an, weil ich so dreckig aussah. Lachend gab ich ihm die Hand und wir gingen zum Haus rüber. Er krümmte sich wieder und wollte sich setzten. Der Helfer: "Das legt sich in ein paar Tagen, gute Besserung!" Die beiden fuhren weg und ich quetschte Jan aus, was er hatte. Er hatte ein Geschenk für mich in der Hosentasche und als er vorm Bus gestürzt ist, rammte sich das Ding in seine Seite in die Rippe. Das tat natürlich höllisch weh und ihm wurde schwarz vor Augen. Er hat sich aber nur eine Prellung oder sowas zugezogen, also nichts schlimmeres. Au man! In der Wohnung legte er sich erstmal aufs Sofa und ich kühlte seine Wunde mit einem Lappen. Die Salbe für meinen Knöchel schmierte ich ihm auch noch drauf. Danach knuddelte ich ihn erstmal durch, so gut es ging jedenfalls. Weil er wieder müde war und einpennte, ging ich schnell mit Rucksack auf, unter die Dusche und machte mich sauber. Den Rucksack packte ich danach aus und steckte ihn mit den nassen Sachen in die Maschine. Mit frischen Sachen an legte ich mich neben mein Schatzi und wartete bis er wieder wach wurde. Kurz darauf gab es auch schon Abendessen und wir hauten rein. |