Nachtwanderung durch den Garten

(09.03.2024)
Da Eslem (fast 15) ihren Geburtstag bei uns feiern wollte, übernachtete sie mit Vanessa (16) und Frederik (15) bei mir bzw. in der Gästewohnung. Okay, die drei pennten in der Einliegerwohnung und ich (Laura, 15) pennte mit meinem Schatzi Jan (17) in meinem Zimmer. Am Abend machten Jan und ich uns noch in der Küche Rühreier und futterten ein paar Scheiben Brot. Kaum lagen wir später neben unserer Lüdden Wiebke (11 Monate), da rief mich Essi von unten an. "Bist du in der Zentrale hinten?" fragte sie mich und ich so: "Wie willst das denn sehen?" Die Wohnung geht zwar nach hinten raus, aber da steht ein weiteres Gebäude von uns, wo auch die Praxis von Mama Claudia drin ist. "Sind im Turmzimmer!" - "Das ist ja noch gar nicht fertig!" - "Nö, das sieht man!" - "Wie seid ihr da rein ohne Schlüssel?" - "Solltest mich kennen!" - "Ist wer in der Zentrale?" - "Brennt jedenfalls Licht!" - "Hm, wir sind es nicht, liegen im Bett!" - "Komisch!" - "Wartet, ich komm rauf!" - "Oki!"

Ich zog mir auch schnell was an und ging über den Flur zum Nachbargebäude und in das Turmzimmer. "Boah, hier ist ja gar nichts drin!" bemerkte ich und lachte. "Da guck, da flackert Licht!" sagte Nanni und zeigte zum kleinen runden Fenster. Ich blickte durch und sah es auch. In unserem Wohnwagen flackerte Licht. "Flackert das oder bin ich das?" fragte ich, weil es war sehr kalt da oben im Zimmer. "K-K-Keine Ahnung!" meinte Freddie und fragte, ob wir alle mal nachsehen wollen. "Aber bestimmt nicht so dünn angezogen!" knurrte ich und verschwand wieder in mein Zimmer, wo Jan am Balkon stand. "Ich denk du rauchst nicht mehr!" sagte ich und er stöhnte. "Da ist wer in unserer Zentrale, wir gehen mal hin!" sagte ich noch und er so: "Nimm Taschenlampe mit!" - "Willst nicht mit?" - "Nee lass mal!" Ich überlegte kurz, guckte auf das Außenthermometer und entschloss mich, bei -2 °C mein Skianzug anzuziehen. "So kalt?" fragte er. "Warst doch grad draußen, nicht gemerkt?" - "Nö!" - "Hm!" Kurz darauf kamen Essi, Nanni und Freddie bei uns rein. Alle mit dicken Hosen und Jacken an. Auch Lukas (13), mein Bruder war dabei. Jan verzog sein Mund und sagte: "Viel Spaß mitten in der Nacht!" und legte sich neben Wiebke. Es war in der Tat schon nach Mitternacht, aber wir wollten wissen, wer dort ist.

Mit Taschenlampen und einer Stirnlampe, die Lukas trug, sind wir ab in den Garten und schlichen uns leise nach hinten durch. Auf dem Spielplatz stolperten wir noch und Freddie so: "Ruhig!" Wir mussten aber irgendwie lachen, weil wir auch in ein paar Schlammlöcher liefen, die wir im Licht der Lampe nicht sahen. Am Wohnwagen angekommen, blickte Essi gleich rein und sagte: "Seh nichts!" Irgendein Licht flackerte aber und ich guckte rein. Ich sah auch nichts, weil die Gardinen zu waren. "Mist!" brummte ich und Nanni so: "Wie Bernd das Brot! - Mist!" Freddie wieder: "Leise!" Wir kicherten um den Wagen rum und guckten in ein anderes Fenster rein. Auch dort sahen wir nichts, weil Gardine zu. Auch am Eingang konnten wir nichts sehen, also blieb nur noch ein Fenster übrig, außer das im Dach. Da hörten wir was, aber konnten es nicht einordnen. Essi kletterte auf den Baum und versuchte von oben zu gucken. Nichts!

Ich machte mir eine Zigarette an und dann sprang plötzlich die Tür vom Wohnwagen auf. "Was tut ihr hier?" knurrte Papa uns an und wir erschraken uns alle. Essi fiel halb vom Baum und ich stolperte zum Teich und hielt mich an Nanni fest. Lachend  und halb schreiend fielen wir beide rein und Papa so: "Passt auf dass Euch die Krötenmonster nicht fressen!" Wenn ich nicht gewusst hätte wer es ist, hätte ich auf ein fremden Mann mit total tiefer Stimme getippt. So brummte Papa die ganze Zeit. Ja Supi, da saßen wir beide bis zur Brust mit unseren dicken Sachen im Teich und lachten. Freddie leuchtete Papa voll an und Essi meckerte, weil sie sich verletzt hatte. Ihre Hand blutete. Da unsere Hände kalt wurden im Teich, krabbelten wir irgendwie raus und rannten zum Haus rüber. Papa ging mit Essi und Freddie in den Wohnwagen, wo die alte Freundin von Mama saß, Janina.

Im Haus verschwanden Nanni und ich schnell unter der Dusche und spülten uns warm ab. "Warm schwimmen?" fragte ich sie. "Mit Daunenjacke und Thermohose an?" fragte sie mich zitternd und ich so: "Ich lass mein Skianzug auch an!" - "Okay, dann los!" Wir nahmen uns an die Hand, stolperten am Pool entlang und hüpften rein. Mein Skianzug blieb am Körper, als ich untertauchte und wieder rauf kam. Bei ihr blieb auch alles erst am Körper, aber als sie rauf kam, vom tauchen, blähte sich ihre Daunenjacke voll auf. "Die ist neu, Mama killt mich!" sagte sie noch immer etwas zitternd und drückte die Jacke unter Wasser. "Sieht doch geil aus!" lachte ich und drückte immer drauf rum. "Hey, meine, nicht kaputt machen, wehe!" knurrte sie und: "Ich glaub ich geh wieder raus!" Ich: "Nein, bleib!" - "Aber nur wenn du mich vernascht!" - "Gerne doch!" So taten wir es dann auch, ich vernaschte sie kräftig und dann schwammen wir beide kurz einmal komplett rum. Sie meckerte immer, weil ihre Daunenjacke sich aufblähte, besonders an den Armen und am Rücken. "So kann ich doch nicht schwimmen man!" knurrte sie in verschiedenen Stimmlagen. "Tauch nochmal mit ab!" lachte ich. Sie: "Drück mich doch runter!" Sie versuchte zu tauchen und ich half ihr dabei. "Boah ist das Scheiße, wie kann man das mögen man?" lachte sie und schwamm wieder. "Nee, ich zieh die jetzt aus!" lachte sie weiter und machte es auch.

Ich konnte ja nichts ausziehen, weil ich ja ein Einteiler anhatte. Wie auch auf dem Balkon war es ein sehr komisches Gefühl, als ich reinpinkelte, aber was anderes blieb mir da ja nicht übrig. Sie schwamm in Hoodie, Stiefel und Thermohose weiter und ich versuchte ihre Daunenjacke anzuziehen. "Die passt doch da gar nicht rüber!" lachte sie, aber half mir beim anziehen. Nach einigen Minuten hatte ich sie endlich an und schwamm kurz damit. "Boah, heftig!" lachte ich und dann sprang Lukas mit seiner dicken Daunenjacke rein. Er schwamm, tauchte ab und kam zu uns rüber geschwommen. "Findest du das Geil damit zu schwimmen?" fragte sie ihn und er so: "Klar, bin es gewohnt!" und stellte sich neben uns. Er stand bis zum Kragen der Jacke im Wasser und nichts blähte sich über Wasser auf. "Müsst nur drauf achten, dass die Jacke komplett unter Wasser bleibt!" meinte er und grinste uns an. Aber dann blies sich seine Jacke doch noch auf und er bekam ein dickeren Hals, grins. "Njam!" sagte ich und machte seine Jacke ein Stück auf. "Scheiße!" kam da von mir, weil er ein Sakko, Krawatte und ein weißes Hemd drunter trug. "Wieso ziehst du dich so an man?" stotterte ich und er so: "Weil du das magst!" "Grrr!" machte ich und küsste ihn. Er umarmte mich gleich und knutschte mich richtig ab, was mir sehr gefiel. Dann kamen auch Essi und Freddie zum Pool und fragten, was wir da machen. Lukas: "Gruppenkuscheln, wollt ihr mitmachen?" und drückte auch Nanni an sich ran. Sie schluckte kräftig und Essi so: "Lasst mal lieber!" "Was hast gehabt?" fragte ich. "Nur ein Splitter in der Hand! Du, dein Papa macht mit der Janina rum!" antwortete sie und ich so: "Ja, ich weiß!" - "Wie, du wusstest das die im Wohnwagen sind?" - "Nö, das nicht, aber dass sie zusammen sind!" - "Heftig!"

Nach einer kleinen Runde, schwammen Lukas, Nanni und ich zur Treppe und stiegen raus. Nanni knurrte leicht und Lukas quetschte seine Jacke aus und lachte. Mein Skianzug blieb schön an mir, aber ließ unten viel Wasser raus. "Macht mir langsam Spaß damit zu schwimmen!" strahlte ich und ging mit den anderen in den Waschraum zum umziehen. Mit frischen Sachen an, verteilten wir uns wieder und pennten. Mein Schatzi Jan hatte Wiebke im Arm liegen, als ich rein kam und ich strahlte. Das sah auch einfach nur zu süß aus.

Zurück zur Hauptseite