Plötzlicher Regen auf einer Kreuzung

(17.06.2024)
Am Nachmittag wollte ich zu einer Freundin und machte mich auf den Weg. Mit meiner roten Regenjacke, die ich mir um den Bauch wickelte und meinem roten McNeill Schulranzen (T104) auf, bin ich mit dem Fahrrad los und machte noch ein kleinen Schlenker zu einer anderen Freundin, um ihr was vorbeizubringen. Auf dem Weg von ihr zur anderen Freundin, musste ich über eine große Straßenkreuzung und hielt an der ersten Ampel an. Es regnete leicht und ich zog mir schnell die Regenjacke an. Leider hab ich zulange gebraucht, weil auch der Schulranzen nicht so wollte wie ich und die Ampel war wieder rot. "Mist!" meckerte ich und drückte erneut auf den Schalter.

Der Regen wurde etwas mehr und die Ampel wurde grün. Die Kreuzung ist echt zum kotzen, sorry, aber immer wenn wir auf der Hälfte sind, schaltet sie um und die Autos von links fahren schon los. "Mist!" meckerte ich wieder und drückte den Knopf für die Fahrrad-Ampel. Ich zählte die Autos, weil meistens schaltet die Ampel nach ca. fünfzehn Autos um. Diesmal machte sie es aber nicht und die andere Seite kam dran. "Na toll!" knurrte ich und lachte etwas. Dann prasselte der Regen plötzlich richtig heftig los und ich setzte die Kapuze der Jacke auf. Mit nur einem Spalt geöffneten Augen, guckte ich zur Ampel und wartete. Die Autos konnte ich im Regen kaum noch sehen und meine Hose wurde im nu pitschnass. Als ich endlich loskonnte, kam es mir vor als ob ich gerade frisch aus der Badewanne gestiegen bin. Die Jeanshose klebte an mir und tropfte in meine Turnschuhe. Von der Regenjacke, meiner Brille und dem Schulranzen nehm ich mal an auch, tropfte es wie verrückt runter. Zum Teil schielte ich über und unter meiner Brille hinweg und fuhr rüber, ohne zu sehen ob da noch ein Auto ist oder nicht. Es kam zum Glück keines.

Endlich auf der anderen Seite, fuhr ich ein Schleichweg rein und wollte mich beim nahegelegenem Supermarkt unterstellen. Vor mir fuhr ein Junge mit einem Rucksack langsam an die Häuserreihe und stellte sich in ein Eingang. Ich fuhr weiter und auf eine Nebenstraße. Da fuhr mir ein Auto vors Fahrrad und ich klingelte. Hatte er wohl nicht gehört und ich meckerte. Weil ich mich ja schnell unterstellen wollte, gab ich Gas und dachte: "Was macht der Penner denn?" Weil der Wagen fuhr sehr langsam vor mir her und ich musste schnell wieder bremsen. Später, als ich es Jan erzählte, meinte er dass der Fahrer bestimmt die Scheibenwischer anhatte und nichts sah. "Das kann sein, fand ich aber trotzdem blöd!" grinste ich da nur. Der Wagen fuhr wirklich sehr langsam und ich dachte schon, ich komme nie an. Irgendwann bin ich einfach die Bordsteinkante rauf zum Fußweg und bin da schnell weiter. Schnell fuhr ich unter ein Vordach und hielt an. Etwas weiter von mir standen zwei Jungs und lachten. Sie trugen wie ich ein Schulranzen und standen mit Fahrräder dort. Lachend winkte ich und guckte nach oben. Der Himmel war schwarz und man musste schon Licht anmachen um was zu sehen.

Die Hose wurde langsam kalt und meine Jacke tropfte wie verrückt. Da ich kein Tuch für meine Brille hatte, schüttelte ich sie kurz und setzte sie wieder auf. Die Regenjacke klebte gut an mir und es wurde mir etwas kalt, da ich auch nur ein T-Shirt drunter hatte. Leicht zitternd guckte ich was die Jungs machen. Da sie nichts machten und der Regen etwas aufhörte, fuhr ich weiter. Der eine Junge so: "Die ist ja krass, wenn das gleich wieder anfängt Ey!" Ich: "Joa Ey, dann fahr ich einfach durch!" Der andere Junge: "Alter, das war voll Platt!" Ich guckte wie blöd auf meine Reifen, aber er meinte mein Reden, denn ich sprach Plattdeutsch. Lachend fuhr ich weiter zu Freundin, stellte mein Rad im Fahrradständer ab und klingelte an der Tür. "Boah wie siehst du denn aus, komm schnell rein man!" knurrte mich Eslem (15) an. "Cool, du auch hier?" freute ich mich. Unsere Freundin kam und fragte wo ich bleibe. "Wieso, bin doch hier!" sagte ich trocken und Essi bekam sich nicht wieder ein. "Was denn, stimmt doch! Kann doch nicht fragen wo ich bleibe, wenn ich da bin!" Essi: "Genauso wie: Komm erstmal an, wenn du schon da bist!" Ich: "Eben!" Die Freundin guckte uns nur blöde an und schickte mich ins Bad. Dort sollte ich mich schnell ausziehen und ein paar trockene Sachen von ihr anziehen. Ich war nass bis auf die Haut und fror. Das merkte auch ihre Mutter und machte mir schnell ein Neun-Kräuter-Tee. Keine Ahnung was alles drin war, aber lecker war er und ich wollte später noch ein davon.

Meine nassen Sachen packte die Mutter in Trockner und ich konnte später trocken wieder nach Hause mit.

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