Sauwetter vor der Kirche

(04.09.2024)
Mein Schatzi Lukas (14) wollte heute unbedingt zur Kirche. Mama war arbeiten und alle anderen hatten keine Lust drauf. Ich eigentlich auch nicht so wirklich, aber ich folgte ihm unauffällig. Stimmt gar nicht, wir gingen Hand in Hand los. Er im Anzug und ich im Abendkleid und Pumps. Da es noch sehr warm war, zog er sein Sakko aus und warf ihn über die Schulter.

Da er auch woanders hinwollte, fuhren wir kurz mit dem Bus. Nachdem wir aus dem Bus waren, hörten wir schon Gewitter und der Himmel wurde dunkler. "Och nö, nicht jetzt!" schimpften wir beide. Jeder Luftzug der an uns ran kam, war eine Wohltat. "Die Ruhe vor dem Sturm!", lachte er noch und dann kam es dicke. Die Wolkendecke brach auf und wir wurden im Nu nass bis auf die Haut. Er zog schnell noch sein Sakko wieder an und rannte zu einem Haus rüber. "Scheiße man, so wird das nichts!", schimpfte er.  Der selben Meinung war ich allerdings auch und hüpfte ihm mehr oder weniger hinterher.

Endlich im trockenen, guckten wir uns an und lachten. Regenschirm oder Jacke hatten wir beide nicht mit und so sahen wir auch aus. Die Haare völlig nass und alles tropfte an uns runter. Selbst meine Handtasche tropfte. "Ach Mist man, wenn man schon mal was vorhat!" knurrte er und ging wieder in den starken Regen. "Wo willst hin?", fragte ich ihn und er so: "Nach Hause, oder willst so nass zur Kirche noch?" Lachend sagte ich ihm, dass ich es auch nicht mag und folgte ihm langsam. Nach einigen Metern blieb er stehen und streckte seine Hand nach mir aus. Die nahm ich dankend an und wir gingen langsam im Regen weiter nach Hause.

Irgendwo blieben wir an einem Imbiss stehen und bestellten Pommes. Der Besitzer guckte uns an und fragte, ob wir gerade Duschen waren. Lukas erzählte ihm wie stark es gerade regnete und der Typ so: "Hier war nur nieseln, sonst nichts!" Wollten wir kaum glauben und lachten. "Das hat wie aus Eimern gegossen grad, wir sind bis auf die Haut durch!" lachte Lukas weiter, aber der Imbiss-Typ blieb bei seinem nieseln. Mit einem lächeln futterten wir weiter und verschwanden. Trotz der wärme wurde uns in den nassen Sachen sehr schnell kalt, aber was sollten wir machen, wir waren einige Kilometer von zuhause weg.

Mit zwei Bussen fuhren wir nach Hause und ab in Pool, so wie wir waren. Auch wenn ich Jan gern mit Anzug schwimmen sah, so sieht Lukas doch sehr viel schärfer dabei aus. Ihm sehe ich noch viel lieber beim schwimmen damit zu. Wir tauchten ab, schwammen unter Wasser und stellten uns am Rand hin. Da fummelte er kurz an meiner Handtasche rum und holte eine Binde raus. "Äääh, nicht, hab keine mehr sonst!", grinste ich und er so: "Hast du etwa?" Meine Antwort: "Seit gestern!" Er: "Puh, also Glück gehabt! Aber ich brauch auch eine!" - "Wann willst dich eigentlich Operieren lassen?" - "Gefall ich dir nicht mehr oder wie?" - "Doch doch, ich frag ja nur!" - "Sobald Mama mir das erlaubt, will komplett Junge sein!" Breit grinsen knutschte ich ihn ab und fasste ihn in den Schritt. "Können doch!", kam da von ihm und ich so: "Mach!" Öhm ja, war wie immer sehr schön, besonders er im Anzug.

Danach schwammen wir noch ein paar kleine Runden und unterhielten uns am Rand. Etwas später kam Mama und fragte uns, ob wir in der Kirche waren. "Wollten wir ja, kamen aber irgendwie nicht ganz hin!" lachte ich etwas und Lukas so: "Der Regen kam uns dazwischen!" Mama: "Ach, hier auch?" Wir: "Nö, wollten nach Oslebshausen!" Da lachte Mama und fragte, ob wir auch durch die Unterführung sind. "Ähm nö, wurden vorher schon überrascht!" Mama: "Steckte auch im Regen fest! Da sind andere einfach im Wasser durch den Tunnel gerannt!" Fanden wir lustig und quetschten sie aus. Sie sprang da einfach zu uns, in ihrer Uniform und schwamm eine Runde mit uns mit.

Als sie gegangen war, kletterten wir auch raus und zogen uns um. Nach dem späteren Abendessen, legten wir beide uns mit Wiebke in sein Bett zum pennen.

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