Dumm gelaufen
(15./16.01.2025)
Nach dem hin und her der Tore im Stadion, wo
ich (Laura, 15) heute mal wieder mit Vanessa (16) war, kam uns draußen
eine Überraschung entgegen. Wir waren am überlegen, ob wir mit der Fähre
fahren oder doch lieber mit der Bahn. Haben uns für das letztere
entschieden. Auf dem Weg zur Haltestelle kam uns Sverre (16) entgegen. "Höre es die ganze Zeit schon, sagt nichts!", sagte
er und wir so: "Ähm, was?" Er: "Naja, 3:3!" Nanni und ich guckten uns an
und schüttelten den Kopf. Er: "Nicht?" Ich: "Doch, schon, aber wo kommst
du her?" Nanni: "Brauchst doch nur sein Atem riechen, dann weißt du es!"
Das stimmte auffallend. Er roch stark nach Bier. "Sorry, war mit Kumpels
am Kiosk am Eck!" Nanni und ich: "Und dann hast du es nur gehört?" Er:
"Klar hab ich das elend gesehen, die Fans sagen es mir aber dauernd auf dem Weg
hier!" Was fragen wir überhaupt, wir sind auf dem direkten Weg zur
Straßenbahn, und da laufen die meisten lang nach dem Spiel. Die Bahn war wie üblich voll und wir standen bis zum Hauptbahnhof. Dort eilten wir zur S-Bahn und wurden auf halber Strecke schon aufgehalten. "Fährt nichts, mit Bahn und Bus weiter!", sagte man uns und wir drehten um. Sverre: "Was denn nun, kann nicht so schnell, wartet!" Ich: "Was machst hier überhaupt, kannst nicht zuhause gucken?" Er: "Wollt dich abholen, Sorry!" Nanni lachte laut los und bekam sich nicht wieder ein. "Denk du bist mit Lukas zusammen!?", lachte sie weiter und er so: "Mit wem?" Sie zeigte auf mich und sagte: "Mit ihrem Bruder!" Er: "Bin doch nicht andersrum!" Ich schielte beide an und sagte, dass die Bahn kommt. Wir stiegen ein und fuhren weiter zum Endpunkt. Der Bus wartete schon und wir stiegen schnell ein. Der halbe Bus stank nach Alkohol, wie auch Sverre und ich. Nanni trank nur Wasser, aber ich hatte zwei große Biere im Stadion weg. Eins pro Halbzeit. Immerhin war es die beste Hinrunde seit ich Fan bin (also seit ich Lebe). Alle quatschten durcheinander und ich hoffte immer, dass der Bus nirgends hält, was er ja leider nie tat. An jeder Station hielt er an und ließ die Gäste raus. Am Endpunkt angekommen, sahen wir unserem Bus, der uns nach Hause bringen sollte nur noch hinterher. "Scheiße man, und jetzt?", fragte Nanni. Ich: "Zu Fuß weiter!" Sverre: "Irre?" Ich: "Kenn Abkürzung!" Von dort ging es auch zu einigen Freundinnen und Bekannten von der Kirche, also kannte ich mich bestens aus dort. Und außerdem fahre ich dort öfters mal lang wenn ich in die Stadt will, mit Bus. Ich lief einfach los und die beiden folgten mir. Schnell ging es in dunkle Ecken und beide so: "Angst hast keine, oder?!?" Ich: "Nur das ihr mich verfolgt macht mir Angst!" und machte meine Taschenlampe am Handy an. Das machten auch die beiden und folgten mir weiter. Bis zu unserem Café kamen wir gut vorwärts, aber dann ging es zur Lesum runter und es wurde immer dunkler. Irgendwie waren die Lichter alle aus oder gar nicht an, keine Ahnung. Auf alle Fälle stolperten wir mehr als das wir liefen. Sverre kam kaum hinterher und meckerte immer, dass wir langsamer laufen sollen. "Ruf doch deine Mama an Mensch!", kam von Nanni und ich so: "Die liegt schon im Bett, muss früh raus!" Sverre: "Wir auch, und wir geistern hier rum!" "Kommt vor!", lachte ich nur und leuchtete den Weg. Beim drehen und lachen, stolperte ich in die Lesum und lachte. "Machst dich gerne nass, was?", lachte Nanni und leuchtete. Ich stand schnell bis zur Brust im eiskalten Wasser und schrie. "Komm raus Mensch, was machst du denn?", rief Sverre. Sehen konnte ich beide nicht wirklich, weil ich versuchte schnell wieder aus dem Wasser zu kommen. Ich stand mit Unterwäsche, Lederhose, Trikot, Werder-Hoodie, Lederstiefel, Werder-Jacke und Werder-Rucksack bis zur Brust im Wasser und versuchte rauszukommen. Meine Handschuhe waren durch und meine Hände froren. Mein Schal störte mich beim laufen bzw. klettern und die beiden verrückten am Ufer lachten nur, statt mir zu helfen. Irgendwie schaffte ich es raus und beide so: "Trockne dich ab!" Ich guckte beide völlig schief an und fragte, ob sie mir ihre Jacken dafür geben. Beide lachten und dann rannte ich so schnell ich konnte los. Beide: "Wo willst hin man?" Ich: "Nach Hause, wohin sonst, mir ist kalt man!" "Warte, ich komm mit!", rief Nanni und Sverre dann: "Und was ist mit mir?" Er kam uns langsam hinterher, weil er irgendwo sein Fuß umgeknickt hatte. Ich rannte schneller, aber langsamer als die beiden. Sie holten mich schnell ein und dann nahmen sie mich in die Mitte und trugen mich nach Hause. "Schneller man, ich sterbe gleich!", sagte ich immer und beide so: "Werden wir zu verhindern wissen!" Ich lief den Rest nach Hause und stellte mich da gleich unter die Dusche, neben dem Pool im Zimmer. Sverre guckte mir zu und Nanni rauchte eine am Pool. "Was machst noch hier?", fragte ich ihn und er so: "Kann ich hier pennen?" Ich: "Frag Lukas, wenn er noch wach ist!" Nanni: "Nicht bei uns!" Ich: "Ähm, bei mir pennt niemand!" Nanni: "Hey, war so abgemacht nach dem Spiel, komm doch gar nicht mehr nach Hause jetzt!" Mir war es egal was die beiden machen, ich wollte nur endlich warm werden und drehte das heiße Wasser voll auf. Er: "Warte, ich helf dir!" Dann nahm er mir die Dusche weg, drehte den Duschkopf und fing an meine Jacke und die Hose nass zu machen. "Da drin ist kalt!" stotterte ich und er so: "Oh, Sorry!" und drückte mir den Duschkopf oben in die Jacke rein. "Oh ja, schon besser!", zitterte ich und freute mich dass es endlich warm wurde. Dann zog sie ihn bei mir weg und meinte, dass er nicht ganz dicht im Kopf ist. Die beiden stritten sich kurz und ich zog mir langsam die Sachen aus. Während die beiden sich noch um mich stritten, rannte ich nur mit meiner Beinprothese bekleidet in den Waschraum und suchte trockene Sachen. Ich fand auch welche und zog sie mir schnell an. Danach lief ich in mein Zimmer und machte das Bett. Samt Prothese legte ich mich rein und zog mir die Decke übern Kopf. Irgendwann kam Nanni rein und legte sich zu mir. "Komm, ich helf dir eben!", grinste sie und zog an meiner Prothese. "Danke!" grinste ich zurück und fragte wo Sverre ist. "Der pennt unten im Gästezimmer!" - "Unten?" - "Naja im Billard-Zimmer bzw. daneben!" - "Ah ja!" - "Hab dich lieb!" - "Ich dich auch!" - "Und dich auch Süße!", und guckte zu Wiebke rüber. Ich grinste breit und sagte: "Licht aus, bitte!" Sie: "Wird gemacht Mausi, schlaf gut!" Das war es dann auch und wir pennten, bis uns der Wecker wieder weckte und wir zur Schule mussten. Als ich Sverre morgens in der Küche stehen sah, fragte ich ihn, warum er nochmal bei uns ist. Er: "Ach vergiss es einfach!" Mit einer Scheibe Brot im Mund, verschwand er zur Schule. Nanni und ich ließen uns noch Zeit, war uns auch zu früh. |