Himmelfahrtswanderung alleine (14.05.2021)
Himmelfahrt ist hier in der Region traditionell der Tag für
Wanderausflüge - für biertrinkende Männer in Gruppen, für
Familien oder für Mädelsgruppen, deren Männer biertrinkend
unterwegs sind.
Ich wollte eigentlich mit Sandra (27) und Hannah (9) losziehen und wandern, aber Sandra hat abgesagt, weil sich Hannah neulich beim Bad im eiskalten Teich angeblich erkältet hat. Naja. Die Mädels aus meiner Clique konnten oder wollten auch nicht (wie immer) und mein bester Freund war mit seinen Kumpels unterwegs. Also bin ich bei milden 17 Grad und leichtem Regen alleine losgezogen, Mit Softshelljacke, T-Shirt, Lauftight und Turnschuhen. Bereit für einen nassen und schmutzigen Tag im Wald. Da ich jede Pfütze mitnahm war ich bald bis zu den Knien gut nass; der Regen von oben hingegen hörte alsbald auf. Auch wenn es wegen Corona eigentlich verboten ist und das Wetter schlecht werden sollte, waren heute wieder viele Menschen in teils größeren Gruppen unterwegs. Als Frau allein im Wald konnte ich mir von entgegen kommenden rein männlichen Wandergruppen natürlich so manches anhören, von einer Gruppe wurde ich auf eine Pause mit Bier und kleinen Schnapsfläschchen eingeladen, was ich gern annahm. Natürlich fragten auch welche warum ich alleine laufe und ich schob das auf Corona und das es alleine auch mal schön sei. War jedenfalls gemütlich und gesellig, so spontan mit Fremden einen zu trinken und einfach mal wieder mit Leuten zu quatschen. Mit schwerem Kopf lief ich weiter und an einem versteckt liegendem Tümpel legte ich Jacke und Rucksack ab und ging ins Wasser. Zum Schwimmen war der Tümpel zu klein, aber ich machte mich komplett nass bis zum Hals, ging dann aus dem Wasser raus und zog meine Jacke wieder über und wanderte weiter. So mit der Jacke sah niemand dass ich komplett nass war. Und kalt war es durch die Bewegung auch nicht wirklich. War geil so im Wasser zu sein. Eine halbe Stunde später erreichte ich eine Lichtung, wo eine Gruppe Jungs grillte und Bier trank. Wieder wurde ich eingeladen und nahm gerne an. Wir quatschten und lachten viel und einer fragte dann auf einmal: "Ey du bist ja ganz nass", keine Ahnung woran er das gesehen hatte, aber er schien großen Gefallen an meinen Beinen zu haben und schaute sie ständig an. Ich so: "Ja, stört mich aber nicht" und er so: "Cool" wir unterhielten uns zu zweit weiter etwas abseits von den anderen aus der Gruppe. Nach einer Bratwurst, zwei Bier und mehreren kleinen Schnäpschen ging ich ziemlich angedudelt alleine weiter, nicht ohne dem Typen, mit dem ich so nett gesprochen hatte, meine Nummer zu geben. Vielleicht meldet er sich ja mal, er war schon süß irgendwie und schien sehr interessiert am Thema nass werden und auch so insgesamt. Später dann hat es richtig kräftig geschüttet und ich lief völlig durchnässt Richtung Wohnung. Als der Weg richtig schlammig wurde, konnte ich nicht anders und legte mich, ohne Jacke und Rucksack, mal in den Schlamm rein und machte mich rundum matschig. Was ein geiles Gefühl, ich hab´s echt genossen. Als ich eine Wandergruppe kommen hörte, bin ich raus und ins Gebüsch und hab mir einfach meine Jacke drübergezogen, so dass ich obenrum sauber und trocken und nur an den Hosenbeinen matschig aussah. Der nasse Schlamm unter und in der trockenen Jacke war echt mega! So bin ich dann heim gelaufen und direkt in die Dusche mit Turnschuhen, Jacke und allem. Nachtrag: Tom, der Typ aus dem Wald, hat mir tatsächlich geschrieben und wir treffen uns heute Nachmittag mal auf einen Kaffee. |