Mit Anzug im Schlamm (12.08.2021)
Nach dem Frühstück packte ich ein Lunchpaket und wir fuhren mit den Rädern zum See. Hannah wieder im blauen Kleid, das bald kaputt ist wenn sie es nicht mal auszieht. Für Hamida suchte ich Leihsachen von mir, die nass und dreckig werden konnten, denn in ihren eigenen Sachen musste sie am Abend wieder heim und ihre strenge Mutter darf nichts von Hamidas nassen Abenteuern mitbekommen. Ein Wunder dass das Kind mal auswärts schlafen durfte. Das Mädchen hat in den letzten Monaten einen echten Wachstumsschub hingelegt und so passten ihr schon fast meine Klamotten. Oberteile waren kein Problem, aber die Hosen rutschten alle bei ihr und sie würde sie spätestens beim schwimmen verlieren. Das engste das ich da hatte war der Anzug den ich mal für Leo gekauft hatte und der mir etwas zu eng war. Und tatsächlich passte er Hamida fast perfekt. Sie zog also mit Sandalen von mir, Leos Anzughose, Unterwäsche und ein graues Langarmshirt von mir an. Eher im Spaß bot ich ihr noch die Anzugjacke an und sie zog sie drüber, sie passte, bis auf dass sie die Ärmel umschlagen musste. Ein Stich ins Herz, denn für einen Moment glaubte ich meine Ex Leo vor mir zu sehen, von der ich nicht weiß was aus ihr geworden ist. Hamida sah im schwarzen Anzug und mit ihren langen schwarzen Haaren jedenfalls fast erwachsen aus. Vor Gedanken an Leo halb weggetreten bot ich ihr noch an, das Shirt gegen die passende Bluse auszutauschen und bald stand Hamida da im kompletten Leo-Outfit vor mir. Ich musste einen Moment raus und ins Bad und eine Träne wegdrücken. Hamida konnte es erst kaum fassen, in so einem Outfit nachher nass und dreckig werden zu dürfen. Aber sie strahlte und freute sich und das war die Hauptsache, da war auch mein Kummer schnell vergessen.

Es sah etwas merkwürdig aus, die beiden sonntagsmäßig gekleideten Kinder auf dem Fahrrad, die voller Freude durchs Gelände und - zumindest Hannah - durch Pfützen preschten und ich hinterher in Sporttight und Sportshirt und mit einem großen Rucksack voll Gepäck. Ich staunte das Hannah in dem Kleid überhaupt unfallfrei Fahrrad fahren konnte. Zum Kleid hatte sie ihre weiße Strumpfhose und ihre guten Lackschuhe angezogen. Vor lauter Hamida einkleiden hatte ich das aber erst unterwegs gesehen, sonst hätte ich vielleicht was gesagt. Am See angekommen, hatte Hannah jedenfalls schon Schlammspritzer auf Po und Rücken von den Pfützen und auch Schuhe und Strumpfhose sahen nicht mehr sauber aus. Daneben Hamida als würde sie gleich ins Theater gehen wollen oder sowas. Wir stellten die Räder ab und Hamida fragte nochmal vorsichtig, ob sie wirklich so durch das tiefe Gras laufen und ins Wasser gehen dürfte. Ich sagte nur, ja, ich brauche den Anzug ja nicht mehr. Da drückte Hamida mich und bedankte sich. Wow. Dann ging sie Hannah hinterher, die schon verschwunden war.

Ich schloss die Fahrräder noch an und ging dann den beiden hinterher. Im Wasser waren sie nicht, wie ich schnell sah, dafür in der schlammigen Ecke, die durch den Regen der letzten Tage besonders matschig war. Ich setzte mich auf einen Stein und sah beiden einfach nur eine Weile zu. Hannah war mit ihrem Kleid schon komplett eingeschlammt während Hamida vorsichtig und zaghaft einige Schritte in den Schlamm wagte, ängstlich zu mir schaute und erst als ich ihr zunickte, weiterging. In der Mitte ließ sie sich auf die Knie sinken und Hannah begann, ihr den Blazer im Rücken mit Schlamm zu beschmieren. Zaghaft steckte Hamida ihre Hände in den Schlamm und begann sich dann mit dem Schlamm erst die Oberschenkel, dann die Arme einzureiben, während Hannah ihr die schönen Haare mit Schlamm einschmierte. Dann legte sich Hamida auf den Rücken und Hannah packte sie mit Schlamm ein bis nur noch das Gesicht herausschaute. Danach legte sich Hannah hin und Hamida richtete sich auf und packte Hannah genauso ein. Als Hannah fertig in Schlamm gepackt war, rollte sie sich aus ihrer Schlammpackung raus. Hamida legte sich daneben und sie kullerten sich zusammen eine Weile im Schlamm. Später dann knieten sie sich gegenüber uns schmierten sich nochmal rundum gegenseitig ein. Welche Farbe Haare, Kleid, Strumpfhose, Anzug und Bluse mal hatten, konnte man längst nicht mehr erkennen. Aber die beiden hatten Spaß und Hannah vergaß eine Weile ihre Sorgen. Das zählte. Ich erwog dazu zugehen, ließ die beiden aber lieber machen. Und ich musste an Leo denken, wie gern ich mit ihr in unseren Anzügen da im Schlamm wäre. Irgendwann rief ich die beiden Kinder zum Essen. Kartoffelsalat und Geflügelwürstchen gab es für die beiden Schlammmonster.

Nach dem Essen stürmten die beiden wie sie waren in den See und ich legte mich in den Schlamm. Es war herrlich, ich lag auf dem Rücken und strich mir auch Arme, Beine und Oberkörper mit dem angenehm warmen Schlamm ein, rollte mich dann auch mal hin und her und blieb dann einfach mittendrin auf dem Rücken liegen und sonnte mich. Ich nickte kurz ein, bis mich ein paar Fliegen ärgerten und dann ging ich zu den beiden Kindern ins Wasser. Die tauchten immer wieder und bewarfen sich mit Bodenschlamm aus dem See; Hannah hatte den Blazer ausgezogen, er schwamm halb unter Wasser am Ufer rum. Dass die ehemals weiße Bluse in nassem Zustand keinen Sichtschutz bot störte sie offenbar nicht, obwohl sie da sonst sehr schüchtern ist.

Nach gut zwei Stunden verließen wir das Wasser. Wir trockneten uns grob ab, ließen die nassen Sachen aber an und legten uns kurz in die Sonne. Hamida zog den Blazer wieder über. Als wir halbwegs angetrocknet waren fuhren wir heim, wo Hamida und Hannah in die Badewanne und ich direkt in die Dusche sind. Diesmal störte es uns allen drei nicht, uns voreinander zu waschen und umzuziehen. Dann ist Hamida frisch geduscht und geföhnt (mit Freude habe ich ihre schönen Haare zurecht gemacht) nach Hause und Hannah und ich haben noch Spongebob geschaut.

   

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