Hannahs Bad im Hochwasser (25.02.2022)
Da ich zurzeit krank geschrieben bin und viel Zeit habe, hole ich Hannah
(fast 10) öfter mal nach der Schule ab. Als es die Tage mal schön mild
und sonnig war, fuhr ich mit ihr etwas außerhalb der Stadt, wo eine
große Fläche vom Hochwasser überflutet war. Schon bei der Anfahrt staunte Hannah über die große, einladende Wasserfläche. Sie hatte an dem Tag besonders schicke Sachen angezogen, die ihr meine Tante aus Josis abgelegten Sachen gegeben hatte: schwarze glänzende knöchelhohe Stiefel mit kleinem Absatz, schwarze Jeans, Hoodie, weiße Steppjacke mit Fellrand an der Kapuze. In den Sachen ist Hannah bisher noch nicht nass oder dreckig geworden. Ich hielt das Auto am Rand der Überflutung an und stand gleich mit meinem braunen fast knielangen Lederstiefeln im flachen, trüben Wasser. Auch Hannah stieg aus und stand nach wenigen Schritten bis an die Oberkante ihrer halbhohen Stiefel im Wasser. "Ist das geil! und gar nicht kalt" sagte sie, als wir über die sonnenbeschienene Wasserfläche hinweg ein paar Enten zusahen. Sie stand breitbeinig da und unter ihrer Jacke hervor plätscherte es und sie grinste mich mit großen Augen an. Das kleine Ferkel kann es halt nicht lassen. Dann lief sie los, dorthin wo sonst ein Feld ist und stand bald bis zum Saum ihrer Steppjacke im Wasser. Ich blieb stehen, als mir das Wasser unter den Knien in die Stiefel lief, das wurde mir dann doch zu kalt. Aber ich sah, fast knietief im Wasser stehend, Hannah zu. Die watete immer weiter ins Feld, wo der kleine Fluss normalerweise fließt, sieht man an einer Baumreihe, so dass sie wusste bis wohin es sicher ist. Als sie etwa Brusttief im Wasser war, schwamm sie los. Das ging mit den dicken Sachen an nicht so gut, vor allem die Kapuze machte ihr um ihren Kopf herum zu schaffen. Also stellte sie sich kurz hin, Das Wasser reichte bis knapp unter die Schultern und mit zugehaltener Nase tauchte sie Kopf und Kapuze unter Wasser. Nach dem Auftauchen hing die vom nun nassen Fellrand umgebene Kapuze wie ein großer, schwerer Sack auf ihrem Rücken, sie war voll Wasser. Hannah klappte sie nach vorn und kippte sich alles über den Kopf. Sie lachte und mit Kapuze auf dem Kopf schwamm sie eine Weile hin und her. Ich stand und fror, war beim Zuschauen eher unbewusst auch fast bis zum Schritt ins Wasser gegangen. Ich fragte Hannah, ob sie nicht auch friert, sie rief aber nur übermütig "Nein!" und tauchte nochmal komplett unter. Kurz drauf winkte ich sie aber doch raus und sie kam zu mir gerannt, Wasser in alle Richtungen spritzend. Lachend rannte sie an mir vorbei und lief ein Stück hin auf den schlammigen Acker, wo sie sich auf den Po fallen ließ. Total ausgelassen und Glücklich schmierte sie sich Beine und Jacke mit Schlamm ein. Ich ließ sie machen und freute mich an ihrer Freude. Sie rollte sich dann noch ein paar mal im Schlamm hin und her und kam dann zu mir. "Wird doch kalt!" meinte sie. Jacke, Jeans und Schuhe ließ ich sie ausziehen und in den Kofferraum werfen und in den nassen, nicht verschlammten Sachen setzte sie sich dann neben mich ins Auto. Auf der kurzen Rückfahrt kam sie aus dem Schwärmen nicht mehr heraus, wie geil das gewesen sei und bedankte sich mehrmals. Zuhause erwartete uns schon Hannahs Freund Jaden, der gleich mit uns hoch in die Wohnung kam und mit Hannah (in Hoodie, Unterwäsche) in einer warmen Badewanne verschwand. Ich wechselte auch meine nasse Jeans und machte mir einen heißen Tee. Auch wenn es kalt war, war es schön mal wieder draußen nass zu werden. Das schreit nach Wiederholung. |