Bei Oma Zelten
(2001)
aus meinem Tagebuch und Erinnerung
Nachdem wir ja unser Zelten abbrechen mussten, durfte ich (7) mit Maik (8) bei meiner Oma im Garten Zelten. Wir bauten unser Zelt im Garten auf und machten es uns danach in zwei Hängematten, die in einer kleinen Baumgruppe hingen, bequem. Am Nachmittag gab es Kuchen. Wir rannten rein und aßen fleißig und tranken Orangen- und Apfelsaft. Als wir fertig waren sagte Oma zu uns: "So, nun rauchen wir noch eine und spielen Brettspiele!" Maik guckte mich an und fragte: "Wir?" Oma grinste und hielt uns ihre Zigaretten hin. Wir nahmen beide eine raus und steckten sie uns in den Mund. "Bei mir dürft ihr das!" lächelte Oma uns zu und machte uns die Zigaretten an. Oma holte ein paar Brettspiele raus und überlies uns die Wahl der Qual. Ich nahm ein Leiterspiel raus und wir spielten drauf los. Dann wollte Maik doch lieber was anderes spielen. Wir sahen nochmal nach was Oma so alles hat und nahmen uns dann Schiffe versenken. "Das kann man auch zu mehreren spielen!" sagte Maik. Während wir das spielten durften wir ohne zu fragen dabei rauchen. Was wir auch machten. "Aber nur hier drin! Raucht bitte nicht draußen im Zelt!" sagte Oma dazu noch. Das Spiel ging zuende und dann wollte auch ich nicht mehr spielen. Ich zog meine Jacke an und ging raus. Draußen musste ich allerdings meine Jacke wieder ausziehen, weil es ziemlich warm geworden war. Ich machte den Vorschlag an den See zu fahren. Oma wollte aber nicht und so fuhr ich mit Maik allein zum See. Dort angekommen, legten wir uns auf die mitgebrachten Decken. Er fing an sich auszuziehen und rannte nur in Badehose ins Wasser. Mir war das zu langweilig und lief mit Unterwäsche, Rock, Shirt und meinen Schuhen ins Wasser. Ein paar fanden das lustig, andere fanden es ekelig. "Iih, die geht mit Straßenkleidung in den See!" Ey hallo? Der See ist auch nicht gerade sauber und Sand gibt es da genug drin. Im Schwimmbad würde ich auch nur mit sauberen Sachen reingehen, aber hier in den See? Naja, mich störte das Gerede nicht wirklich und blieb so drin und schwamm oder versuchte es zumindest. Maik konnte schon schwimmen und schwamm auch weg. Ich blieb lieber am Rand und spielte mit anderen Kindern im flachen Wasser. Als ich keine Lust mehr hatte, setzte ich mich auf die Decke und laß ein Buch. Maik kam dann auch irgendwann aus dem Wasser und fragte mich wo meine Brille ist. Ups! Ich kramte in meinem Rucksack und fand sie da dann auch. Er war völlig aus dem Häuschen. "Was denn, hier, ich hab sie doch!" sagte ich und setzte sie auf. "Du kannst die doch nicht ohne Schutz in die Tasche stecken! Da kommen voll die Kratzer drauf!" meckerte er. "Reg dich nicht auf, das ist meine Brille!" erwiderte ich. "Pack sie wenigstens in ein Taschentuch ein!" Als ich später mit Brille ins Wasser lief, zog er mich gleich wieder raus. "Du spinnst wohl!" meckerte er und nahm mir die Brille ab. Ich lachte da nur und verschwand wider im Wasser. Als er mich danach noch des öfteren anmeckerte, wollte ich nicht mehr mit ihm Zelten. Das sagte ich auch Oma und packte meine Sachen. Er tat das selbe und dann verschwanden wir. Er fuhr mir immer hinterher. "Verfolg mich doch nicht immer!" verlangte ich von ihm. "Ich wohne neben euch!" sagte er mir dann und ich verdrehte die Augen. Zum Glück hat er das nicht gesehen, hoff ich jedenfalls. Zuhause hab ich alles Mama erzählt und sie fing laut an zu lachen. "Stell dich doch nicht wegen so ein bisschen an!" Das war mir zu blöd und ging in mein Zimmer. |