im Krankenhaus (06.2007)

Nach einem Unfall mit dem Fahrrad musste ich (13) für fast 6 Wochen ins Krankenhaus. Ich hatte mir ein Bein und ein Arm gebrochen, zwei Finger gebrochen, meine Rippen geprellt und eine Platzwunde am Kopf. Es war nicht gerade lustig im Krankenhaus zu sein. Diese Langeweile machte mich fertig. Irgendwas musste ich tun, außer immer mit den anderen Brettspiele zu spielen. Baden oder Duschen ging ja nicht wirklich. Also was tun? Gut, meine Freunde brachten mir meine Hausaufgaben und ich konnte mal was anderes tun, aber sonst?!?

Immer nur spielen oder mit dem Rollstuhl übers Gelände geschoben werden wurde mir zu langweilig.  Nach ca. 4 Wochen kamen meine Freundinnen Jessica (12) und Janina (13) zu mir und schoben mich wieder im Rollstuhl übers Gelände. Irgendwo versteckt rauchten wir auch heimlich eine und dann hatte ich die Idee. Ich wollte unbedingt baden, aber mit dem Gips ging es ja nicht richtig. "Frischhaltefolie!" sagte ich da. Die beiden guckten mich an als hätte ich sonst was. "Frischhaltefolie über mein Gips und ich kann baden gehen!" sagte ich dann noch. Jessica, die am dichtesten dran wohnte, ging nach Hause und kam mit 4 Rollen zurück.

Auf der Behindertentoilette wickelten beide mein Gips Arm und Bein ein. Auch darüber noch, also über die Haut, damit kein Wasser reinkommt. Jessie hatte auch noch breite Klebestreifen mitgebracht. Die klebten sie noch an den Enden mit auf die Haut und der Folie fest. Jetzt konnte ich endlich baden. Es gab da ja ein Bad mit Wanne. Janina ließ das Wasser rein und kam in mein Zimmer, wo ich schon mit Jessie wartete.

Nach kurzer Zeit schoben die beiden mich ins Bad vor die Wanne. Ich kroch aus dem Rollstuhl auf den Rand der Wanne und ließ mein gesundes Bein ins Wasser gleiten. Mit Turnschuh an. Ich hatte auch meine Unterwäsche, ein Rock und meine bunte Bluse an. Bevor ich ganz rein ging, wollte ich noch mein Schulranzen haben. Janina ging in mein Zimmer und holte ihn. "Mit dem willst du jetzt hier baden gehen? - Spinnst du?" fragte sie mich. Mit meinem Rucksack hätte sie vielleicht noch verstanden, weil den könnte man ja noch in die Maschine stecken mit den nassen Sachen. Aber mein roten eckigen Schulranzen von McNeill, nee das hat sie nicht verstanden. Ich setzte ihn aber auf und ging in die Wanne. Die Tür hatte sie vorher noch verschlossen.

Weil wir aber etwas zu laut waren und auch zulange drin waren, kam eine Schwester ins Bad. Als sie mich da in der Wanne sitzen sah, war sie gleich aus dem Häuschen. "Was machst du denn da, nein, Schwester ..." rief sie da. Dann kam eine zweite Schwester angerannt. Die auch gleich: "Nein, was machst du denn da? Du kannst doch nicht mit Gips in die Wanne gehen, dazu noch mit Ranzen auf und Kleidung!" Wir Mädels lachten nur, weil wir es witzig fanden. Die beiden Schwestern halfen mir dann raus. Als sie sahen, das ich Frischhaltefolie um mein Gips hatte, mussten auch sie laut lachen. Dann kam auch schon ein Arzt daher. Die Schwestern erzählten ihm was passiert ist und auch er musste dann lachen.

Zum Glück ist wirklich kein Wasser in und an mein Gips gekommen. "Es hätte aber auch schief gehen können!" sagte die eine Schwester noch. Meine Mama kam später am Abend noch um meine nassen Sachen und den Ranzen abzuholen. Die Sachen und auch der Ranzen lagen auf einer Wäscheleine im Bad. Auch sie musste lachen und meinte dann noch so das ich ohne nasse Schulranzen nicht mehr klar kommen würde.

Zurück zur Hauptseite